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Der Schutzengel

Der Schutzengel

Titel: Der Schutzengel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dean R. Koontz
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Gedanken, die Insassen dieses Wagens könnten keine deutschen Agenten aus dem Jahre 1944, sondern harmlose Unbeteiligte sein. Diese Möglichkeit war jedoch so unwahrscheinlich, daß sie sich nicht von ihr behindern lassen durfte.
    Das Schicksal bemüht sich, ursprünglich vorgesehene Entwicklungslinien durchzusetzen.
    Nein. Verdammt noch mal, nein!
    Als das weiße Auto auf etwa 70 Meter herangekommen war, jagte Laura ihm zwei kurze Feuerstöße aus der Uzi entgegen. Mehrere Kugeln durchschlugen die Windschutzscheibe, die sofort milchigweiß wurde.
    Der Wagen – sie sah jetzt, daß es ein Toyota war – geriet ins Schleudern, drehte sich einmal um sich selbst, wobei er Wolken von Staub aufwirbelte, und entwurzelte einige grüne Tumbleweeds. Er drehte sich noch etwas weiter und kam rund 50 Meter von Laura entfernt so zum Stehen, daß er ihr seine Flanke zukehrte.
    Die Türen auf der anderen Seite wurden aufgestoßen, und Laura wußte, daß die Insassen dort, wo sie nicht gesehen werden konnten, fluchtartig den Wagen verließen und dahinter in Deckung blieben. Sie eröffnete wieder das Feuer – nicht um vielleicht die Männer durch den Toyota hindurch zu treffen, sondern um den Benzintank zu durchlöchern. Wenn sie Glück hatte, erzeugte eine das Karosserieblech durchschlagende Kugel Funken, die das auslaufende Benzin in Brand setzten, so daß einer oder alle der hinter dem Auto in Deckung Liegenden von einem Feuerball erfaßt wurden. Aber sie schoß das Magazin der Uzi leer, ohne das Benzin in Brand setzen zu können, obwohl sie den Tank bestimmt getroffen hatte.
    Laura ließ die Maschinenpistole fallen, riß die hintere Tür des Buicks auf und griff nach der zweiten Uzi mit vollem Magazin. Ohne den weißen Toyota länger als ein bis zwei Sekunden aus den Augen zu lassen, holte sie auch ihren geladenen Chief’s Spezial Kaliber 39 vom Vordersitz. Dabei wünschte sie sich, Stefan hätte die dritte Maschinenpistole doch dagelassen.
    Aus seiner Deckung hinter dem 50 Schritt entfernten Toyota erwiderte jetzt einer der Männer das Feuer mit einer automatischen Waffe, womit alle Zweifel in bezug auf ihre Identität beseitigt waren. Während Laura hinter dem Buick kauerte, durchschlugen Kugeln den offenen Kofferraumdeckel, ließen die Heckscheibe zersplittern, durchlöcherten die hinteren Kotflügel, prallten als Querschläger von der Stoßstange ab, bohrten sich mit scharfem Knacken in den Schiefergrund und wirbelten kleine weiße Sandwolken auf.
    Sie hörte einen Feuerstoß dicht über ihren Kopf hinweggehen  – ein tödliches, nicht einmal sehr lautes, aber sehr hohes Pfeifen –, setzte sich rückwärts kriechend den Buick entlang in Bewegung, blieb möglichst dicht neben dem Wagen und bemühte sich, ein möglichst kleines Ziel abzugeben. Sekunden später erreichte sie Chris, der vorn am Kühlergrill kauerte.
    Der Schütze hinter dem Toyota stellte das Feuer ein . »Mom?« fragte Chris ängstlich. »Alles in Ordnung«, versicherte sie ihm und bemühte sich,
    selbst daran zu glauben. »Stefan kommt in weniger als fünf Minuten zurück, Schatz. Er hat eine weitere Uzi, und dann sind wir weniger unterlegen. Uns passiert nichts. Wir brauchen sie nur ein paar Minuten abzuwehren. Bloß ein paar Minuten.«
    Kokoschkas Gürtel brachte Stefan augenblicklich ins Hauptlabor des Instituts zurück, wo er mit weit geöffnetem Vexxon-Behälter in dem Stahlzylinder erschien. Er hielt den Tragegriff und das Ventil so krampfhaft umklammert, daß seine Hand weh tat, und die Schmerzen begannen bereits den Arm hinauf bis zu seiner verletzten Schulter auszustrahlen.
    Aus dem Halbdunkel des Zylinderinneren konnte er nur einen kleinen Teil des Labors überblicken. Er sah zwei Männer in dunklen Anzügen am anderen Ende des Zylinders stehen und hineinstarren. Sie schienen Gestapobeamte zu sein – diese Schweine sahen alle aus, als wären sie von derselben kleinen Gruppe perverser Fanatiker geklont worden –, und Stefan war erleichtert, weil er wußte, daß sie ihn weniger deutlich sahen als er sie; sie würden ihn zumindest im Augenblick für Kokoschka halten.
    Er trat mit dem laut zischenden Vexxon-Behälter in der linken und seiner Pistole in der rechten Hand auf sie zu, und bevor die Männer im Labor merkten, daß irgend etwas nicht in Ordnung war, begann das Nervengas zu wirken. Sie brachen zusammen, und als Stefan aus dem erhöht postierten Stahlzylinder stieg, wanden sie sich bereits im Todeskampf. Sie hatten sich explosiv erbrechen

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