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Der schwarze Dom

Der schwarze Dom

Titel: Der schwarze Dom Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Pike
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schnauzte Paula zurück.
    »Du siehst aus, als hättest du Angst«, sagte Rick.
    »Hab’ ich aber nicht«, entgegnete Paula.
    »Ich schon«, meinte Tracie.
    »Tracie«, mahnte Rick, »vielleicht kann ich dir bei deinem Problem helfen, wenn du mir sagst, was dein Problem ist. Vermutest du, daß diese Schnitzeljagd eine Farce ist?«
    »Irgendwie schon«, entgegnete Tracie.
    »Und wieso?« wollte Rick wissen. »Nur weil die Gegenstände, die wir eingesammelt haben, den Sachen ähnlich sind, die der Veranstalter trägt?«
    »Es gibt noch ein paar andere Punkte, weswegen ich mir Gedanken gemacht habe«, antwortete Tracie. »Zum Beispiel sind wir ewig am Videoladen festgehangen, aber keine einzige Gruppe hat uns eingeholt.«
    »Die haben bestimmt die Rätsel vorher nicht rausgekriegt«, gab Paula zu bedenken. »Die haben ja auch meinen Bruder nicht dabei.«
    »Tja, und ich bin ja auch der totale Schlauberger«, wollte Rick das Kompliment herunterspielen.
    »Klar hast du was drauf«, widersprach Tracie. »Aber das haben andere in der Schule auch. Wer hat uns bei der Versammlung die Liste gegeben?«
    »Davey«, sagte Rick.
    »Hat er uns da überhaupt die gleiche gegeben wie den anderen?« fragte Tracie.
    »Bestimmt«, behauptete Rick.
    »Woher willst du das wissen?« hakte Tracie nach. »Vielleicht ging unsere Liste ja so los wie die anderen, aber dann anders weiter.«
    »Aber Carls Gruppe hat die gleiche Liste wie wir«, sagte Rick. »Ich hab’ sie gesehen.«
    Tracie nickte. »Es war die gleiche. Und wir wissen ja auch, daß Carl hier war.«
    »Worauf willst du hinaus?« fragte Rick wieder.
    »Daß uns hier jemand aus einem bestimmten Grund irgendwohin lenkt«, sagte Tracie.
    »Schwachsinn«, meinte Paula. »Wir wissen ja noch nicht einmal, wohin wir als nächstes müssen.«
    »Tracie«, sagte Rick. »Seit du die Uhr von Carl gefunden hast, schwirrt dir wohl der Kopf. Du magst ihn, klar – ich auch. Aber ich bin sicher, es geht ihm gut. Laß uns mal logisch überlegen. Davey ist nicht Mitglied in Mister Partridges Club. Wie kannst du von einer Verschwörung sprechen? Zwischen den beiden gibt es keine Verbindung.«
    »Wir können nicht sicher sein, daß es keine Verschwörung gibt«, hielt Tracie entgegen. »Alle beide sind Anfang des Schuljahres nach Express gekommen. Alle beide sind irgendwie ungewöhnlich. Mister Partridge trägt eine Sonnenbrille, die er niemals absetzt. Davey küßt seine Schwester.«
    »Hast du Cessy auch in Verdacht?« fragte Rick.
    »Ja. Sie hat Carl dazu gebracht, in ihrer Gruppe mitzumachen.«
    »Dafür hat sie sich wohl kaum ein Bein ausreißen müssen«, warf Paula ein.
    »Tom hat Carl dazu gebracht, in ihrer Gruppe mitzumachen«, entgegnete Rick.
    »Tom ist auch so einer, der mir auf den Keks geht«, meinte Tracie. »Wann ist der eigentlich aufgetaucht?«
    »Weiß ich nicht«, brummte Paula. »Schon länger her. Er ist länger hier als Davey und Cessy und Mister Partridge.«
    »Bist du sicher?« fragte Tracie. »Ich nicht. Irgendwie kann ich mich nicht daran erinnern, daß ich ihn letztes oder vorletztes Jahr gesehen habe.«
    »Er war aber da«, sagte Rick.
    »Er ist eben ruhig«, sagte Paula. »Er ist…«
    »Er ist was?« hakte Tracie nach, als sie bemerkte, daß ihre Freundin den Satz nicht beendete.
    »Nichts.«
    »Was denn?«
    »Gar nichts.«
    Paula trat an den Rand der Veranda und starrte in die Wüste hinaus. Ihr Blick folgte dem Verlauf des Weges. »Glaubt ihr wirklich, sie sind dort draußen?«
    »Ja«, erwiderte Tracie. Was Rick sagte, stimmte: Paula hatte Angst, viel mehr als sie selbst. Aber warum? Das fragte sich Tracie jetzt auch. Ebenfalls recht hatte Rick, wenn er meinte, die Gründe, die sie ihm genannt hatte, seien allesamt gar keine. Geschwisterküsse, graue Wandersachen, verlorene Uhren, identische Goldkettchen, das deutete nun wirklich nicht gerade auf den Weltuntergang hin.
    Tracie spürte, daß ihr Kopf schmerzte. Die Ursache dafür war der schlechte Geruch, der aus dem Haus zu kommen schien.
    »In der Wüste, da finden wir sie nie«, sagte Paula. »Sie haben ja noch nicht einmal Joe gefunden.«
    »Er ist dort draußen umgekommen, oder?« fragte Tracie.
    »Irgendwo dort, ja«, seufzte Paula. »Es ist bald ein Jahr her.«
    »Ich weiß«, sagte Tracie. »Im letzten Juni…« Sie brach ab. »Wann genau ist es ein Jahr her?«
    Paula schaute sie an. »So genau weiß ich es nicht mehr.«
    »Am fünften Juni«, sagte Tracie. »Genau heute vor einem Jahr.« Sie schloß die

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