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Der schwarze Dom

Der schwarze Dom

Titel: Der schwarze Dom Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Pike
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Augen und erinnerte sich. »Heute ist Freitag, und letztes Jahr sind Joe und Carl an einem Donnerstag weg. Das weiß ich noch. Joe erzählte, daß er irgendeinen Test verpassen würde und daß es ihm egal sei.« Tracie hielt inne und machte die Augen wieder auf. »Er ist genau heute vor einem Jahr gestorben.«
    »Was hat denn Joe mit alldem hier zu tun?« fragte Rick gereizt.
    Tracie kam vom Verandageländer herunter.
    »Rick«, sagte sie. »Wem gehört das Haus hier?«
    »Ich hab’ keinen blassen Dunst. Wahrscheinlich niemandem.«
    »Ich möchte mal reingucken, bevor wir wieder gehen«, erklärte Tracie. »Bei mir im Kofferraum liegt eine Brechstange – damit kriegen wir die Bretter hier ab. Laß uns erst aber noch mal überlegen, wie wir von der Laufbahn zu diesem Baumstumpf hin sind. Davey hat darauf bestanden, daß wir zusammen hingehen. Und dann hat er uns klipp und klar gesagt, wo wir als nächstes hin müssen, so daß wir eine Ausrede dafür hatten, zusammen zu gehen. Und genau dabei kam er dann auch noch mit dieser Geschichte von der Goldmine an. Die hat er speziell für dich serviert, Rick.«
    »Na und? Er dachte halt, ich fände so was spannend.«
    »Davey hat das ganze Jahr über kaum ein Wort mit dir gesprochen«, sagte Tracie. »Und jetzt auf einmal ist er interessiert daran, dir was Spannendes zu präsentieren. Das finde ich merkwürdig. Nein, ich glaube, er wollte dich auf irgend etwas Bestimmtes bringen.«
    »Auf was denn?« fragte Rick.
    »Ich bin nicht sicher. Aber er hat dich doch zu den Unterlagen von Mrs. Farley geschickt, du hast sie zehn Minuten lang angeschaut, und was hast du dann gefunden? Eine alte Zeitung mit einer Geschichte über Valta. Ist das nicht ein toller Zufall?«
    Rick überlegte einen Moment. »Ich war schon überrascht, so schnell was über die Mine zu finden.« Er runzelte die Stirn. »Diese Zeitung – sie lag genau oben auf dem naheliegendsten Haufen. Willst du sagen, Davey hat sie dort hingelegt?«
    »Möglich«, erwiderte Tracie. »Und noch was. Den Artikel, von dem Davey gesprochen hatte, konntest du nicht finden. Als es darum ging, in welcher Zeitung er abgedruckt war, antwortete er extrem vage. Ich glaube, es hat nie so einen Artikel gegeben.«
    »Warum hast du nicht schon früher gesagt was du vermutest?« fragte Rick.
    »Da wußte ich ja noch nicht, daß er seine Schwester küßt. Und Carl hatte seine Uhr noch nicht zurückgelassen, damit wir ihn finden.«
    »Was für einen Grund sollte Davey haben, die Zeitung dort hinzulegen?« fragte Rick.
    »Vielleicht, um dich – oder uns alle drei – sonstwohin zu locken. Paula, du hast die Zeitung doch in den Kofferraum geschmissen, oder nicht?«
    »Ja, habe ich, und da wird sie wohl auch noch liegen.«
    »Bevor wir sie uns anschauen«, sagte Rick, »sollten wir noch etwas anderes überlegen. Cessy wollte nicht, daß Davey von der Mine spricht.«
    »Woher willst du das wissen?« sagte Tracie.
    »Ich hab’s an ihrem Gesicht gesehen«, entgegnete Rick. »Ich stand näher bei ihr als du. Außerdem, erinnerst du dich, daß sie sagte, sie hätte die Zeitung absichtlich weggeworfen? Irgendwie hat sie sich über ihn lustig gemacht. Sie hat sich nicht benommen wie jemand, der an einer Geheimverschwörung teilnimmt.«
    »Ich werd’ mir das merken«, sagte Tracie. Sie stieg die Veranda herunter und ging auf den Wagen zu. Eine Minute später hielt sie die Zeitung in der Hand. Sie war dünn, eine einzelne, vergilbte, umgeknickte Seite – nur Text ohne Photos. Sie war jedoch bemerkenswert gut erhalten.
    Datiert war sie auf den fünften Juni 1862.
    »Dieses Datum! Das ist ja ein teuflischer Zufall«, gab Rick zu, als Tracie ihm die Zeitung übergab. Tracie und Paula schielten ihm über die Schulter, und alle drei lasen den Artikel, der unten rechts auf der Titelseite begann und auf der Rückseite weiterging.
     
    KATZENGOLD
    Von Michael Hall
     
    Mark Sanders und James Westfall wurden schon früh vom Goldrausch gepackt. Sie waren erst achtzehn, als sie ihr bequemes Leben in Chicago aufgaben und sich in Richtung Westen auf die Suche nach ihrem Glück machten. Die Glücksgöttin schien ihnen schon hold, noch bevor sie Kalifornien erreichten. In Denver schlossen sie sich einem jungen Pärchen an, das die Karte einer reichen Goldmine bei sich führte: Daniel und Claire Stevens. Das Ehepaar sagte, es brauche noch ein paar starke Leute, die mit anpacken. Die vier einigten sich darauf, miteinander zu teilen, was sie finden würden. Sanders

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