Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der schwarze Freitag (German Edition)

Der schwarze Freitag (German Edition)

Titel: Der schwarze Freitag (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gerhard Damm
Vom Netzwerk:
bevor ich
in Untersuchungshaft gekommen war. Georg hatte ihn vor
meiner Verhaftung mit zwei dieser Koffer vom Schiff
kommen sehen, die er ins Auto packte und in Richtung
Holland losfuhr. Peilsender machten es möglich. Erst
danach waren Kalle und Georg auf das Schiff gegangen
und hatten versucht, das Geld dort zu finden. Seit dieser
Zeit hatte ich nichts mehr von den beiden gehört. Die
Staatsanwaltschaft hatte jedenfalls auf dem gesamten
Schiff nichts gefunden. Die Vermutung kam auf, dass der
Fahrer mit dem Geld abgehauen war.
    I ch bat meinen Anwalt um das zweite Buch und den Stick,
knallte beides auf den Tisch und konnte dann als freier
Mann den Raum verlassen. Draußen auf dem Gang sprang
mir Eva in den Arm. „Danke“, sagte ich zu meinem Anwalt
und küsste Eva vor ihren ganzen Kollegen. Ich nahm ihre
Hand und zerrte sie aus diesem Gebäude auf die Straße
ins nächste Café.
    „ So, mein Schatz, ab heute gibt es nie wieder solche
Aktionen von mir. Willst du mich heiraten?“, fragte ich Eva
dann leise. Eva schaute mich erstaunt an. „Jan, ist das
dein Ernst oder ein Scherz?“, wollte sie wissen. „Habe ich,
so lange wir uns kennen, jemals Scherze gemacht?“, fragte
ich zurück. Als Eva aufsprang, riss sie fast den ganzen
Tisch um und hängte sich an meinen Hals. „Ja, ich will.“ „ Eine Woche muss ich noch arbeiten, dann habe ich
Urlaub - wo wollen wir hin?“, fragte sie mich am Abend,
als ich ihr einen Sekt reichte. „In die Karibik, wenn du
zahlst“, sagte ich, „ich bin pleite – jedenfalls fast.“ ‒ „Okay,
ich zahle, wenn du mir meine Karte wiedergibst.“ ‒ „Das
geht nicht“, erwiderte ich, „ich brauche sie noch ein paar
Wochen.“ ‒ „Jan, was planst du jetzt schon wieder?“ ‒
„Nichts Schlimmes“, lachte ich, „nur deine Milliarden Euro
ausgeben.“ ‒ „Schatz, da sind nur 750.000 Euro drauf, die
von einem Patent stammen, das mein Vater einmal
verkauft hat. Das ist meine Altersvorsorge.“ ‒ „Herzchen“,
sagte ich, „du lügst deinen zukünftigen Ehemann an. Ich
habe heute Nachmittag die Kontoauszüge ausgedruckt.“
Die legte ich ihr auf den Tisch und ging einen neuen Sekt
für uns holen. Selbst nach fünf Minuten konnte sie noch
kein Wort sprechen. „Woher kommt das Geld, Jan? Muss
ich dich schon wieder verhaften?“ ‒ „Ich weiß auch nicht“,
sagte ich, „das hat wohl jemand direkt dort auf dein
Konto eingezahlt. Du weißt doch, dass die Schweizer nicht
viel fragen.“ ‒ „Peter Meyer“, murmelte Eva. Ich nickte.
„Wie hast du das denn gemacht?“ ‒ „Lass es mein
Geheimnis bleiben“, sagte ich, „erst einmal möchte ich
heiraten. Deinen eigenen Ehemann würdest du doch nicht
verhaften, oder? Bitte denk nicht weiter darüber nach“,
sagte ich zu ihr. Dann ging ich die Treppe hoch auf den
Dachboden und holte die kleine Tüte. „Komm, lass uns
einkaufen fahren“, sagte ich, „und bitte einmal zu Georg.“
‒ „Das können wir machen.“ Eva zerriss beim Aufstehen
den Kontoauszug in kleine Stücke. Auf der Fahrt warf sie
dann an jeder Kreuzung ein Stückchen aus dem Fenster.
    „ Als Erstes brauche ich einen Laptop, meiner liegt ja noch
bei der Staatsanwaltschaft, und auch ein Handy. Aber du
musst bezahlen, meine Kontokarte liegt doch auch noch
bei diesem Widerling vom Gericht. Bitte bring mir die
Girokarte und das Telefon morgen wieder mit. Ach ja, und
auf das Rathaus müssen wir auch noch und dann zu
Georg“, zählte ich auf. „In welcher Reihenfolge?“, wollte
Eva lachend wissen. „Schatz, das überlasse ich dir.“
    A uf dem Rathaus dauerte es keine zwanzig Minuten und
wir hatten beim Standesamt einen Hochzeitstermin für
den kommenden Montag, dem ersten Urlaubstag von Eva.
Dann erledigten wir die Einkäufe und Eva zahlte, ohne
einmal mit der Wimper zu zucken. Danach fuhren wir zu
Georg, um einen kleinen Karton abzuholen. Funkgerät stand darauf. „Danke Georg“, sagte ich. „Wir trinken
nächstes Jahr wieder ein Bier in unserer Kneipe.“ ‒ „Jan“,
erwiderte er, „es ist wirklich unsere. Ich habe sie
zusammen mit Kalle gekauft.“ ‒ „Toll, aber was macht
Kalle denn jetzt?“, fragte ich nach. „Er schenkt Bier an
schöne Frauen aus und zahlt dann auch noch selber“,
lachte Georg. „Ich muss ihm, glaube ich, noch einmal
erklären, dass wir mit der Kneipe zumindest ein bisschen
Geld verdienen wollen. Los, lass uns hinfahren“, sagte er,
holte sich eine Jacke und saß schon auf der Rückbank. Ich
schob den Karton

Weitere Kostenlose Bücher