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Der schwarze Freitag (German Edition)

Der schwarze Freitag (German Edition)

Titel: Der schwarze Freitag (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gerhard Damm
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das wirklich zu viel und so laut wäre.
Sie hat gedacht, dass ich das jede Nacht so haben wollte.
Etwas weniger wäre ihr wohl auch lieber.“ ‒ „Meine Güte,
Georg! Redet ihr denn nicht über so etwas? Das geht doch
schon seit Wochen so mit euch und jeder dachte vom
anderen, dass er es so haben will? Keiner von euch beiden
hat sich getraut, dem anderen zu sagen, was er wirklich
möchte und empfindet?“, fragte ich ungläubig und hatte
ihn damit in seinem Gefühlsgeständnis unterbrochen.
„Mensch, ihr seid doch beide über 40 Jahre alt und ich
muss eure zwischenmenschlichen Probleme lösen“, fügte
ich leise hinzu und sagte dann laut in die Runde: „Ich
möchte bitte eine Flasche Sekt.“ Dabei schaute ich Eva an,
die mir diesen Wunsch schnell erfüllte.
    I n den Stunden, in denen wir an der Küste hochfuhren,
trieb die Schönheit der Gegend auch den anderen einige
Male ein Staunen ins Gesicht. Was die Natur hier in
Millionen von Jahren geschaffen hatte, war einfach
wundervoll. Hier wurde deutlich, was Wasser und Wind
doch für eine Kraft haben konnten. In Seaton legten wir
im Jachthafen an, Diesel und die Wassertanks mussten
aufgefüllt werden. Die Frauen gingen Lebensmittel
einkaufen und ein wenig Bummeln. Heute Abend wollten
wir gemeinsam essen gehen. Eva machte sich für mich
hübsch und hatte das Seidentuch von mir in den Haaren.
Sie war wieder meine Frau, die nur für einige Tage
vergessen hatte, dass sie mich geheiratet hatte ‒
trotzdem war es irgendwie anders als früher. Ich hatte das
unbestimmte Gefühl, dass mit Eva und Karin etwas nicht
stimmte. Seit wir auf dem Schiff waren, hatte Eva sich
verändert.
    D as Essen in diesem Restaurant war klasse, fünf Sterne
gab es dafür von mir. Dann machten wir einen
Spaziergang durch den kleinen Jachthafen. Wieder auf
dem Schiff angekommen, wollte Eva in der Kabine
kuscheln. Ich konnte ihr diesen Wunsch nicht abschlagen,
als ich sie so nackt vor mir stehen sah. Ich für meinen Teil
hatte mir vorgenommen, diese Tage ohne Sex mit Eva
einfach aufzuarbeiten.
    A m Morgen regnete es stark, sodass keiner von uns an
Deck gehen wollte. Also legten wir einen Faulenzertag ein.
Nach dem Kaffee gingen wir wieder ins Bett und ich
machte erneut eine Kuschelzeit daraus. Ich wollte einfach
nur noch mit Eva schlafen, ich war in den letzten Tagen
von ihr vernachlässigt worden und wollte jetzt meinen
Hunger stillen. Erst am Nachmittag verließ ich unser Bett,
duschte und schaute mir das Wetterradar an. „Wir bleiben
heute im Hafen“, sagte ich, als Eva für uns einen Sekt
einfüllte. Karin kam nackt durch den Gang, fasste wie
selbstverständlich wieder an meinen Po und trank meinen
Sekt, den Eva für mich in das Glas geschenkt hatte. Also
füllte Eva es wieder auf und reichte es mir erneut. Ich
schaute Karin fragend an. Das musste Eva gesehen haben,
sie zog ihr Shirt aus und alberte: „FKK-Tag für die Frauen.
Jan, bitte mach es ein wenig wärmer, sonst muss ich mir
wieder was anziehen. Morgen seid dann ihr Männer
dran.“ Was soll das denn jetzt werden ?, dachte ich, als
sich die beiden nackten Schönheiten, so wie Mutter Natur
sie geschaffen hatte, in den Salon setzten und sich wieder
in ihre Modezeitschriften vertieften. Georg schüttelte den
Kopf und meinte: „Jetzt sind die beiden übergeschnappt.“
Ich schüttelte ebenfalls den Kopf und betrat zum ersten
Mal das Büro, machte die Aktenkiste auf und überflog die
zwölf Fälle, die Eva und Karin mit an Bord gebracht hatten.
Georg suchte sein Werkzeug und schraubte an der
Elektronik auf der Brücke. Bei solchem Regenwetter
wollte ich auch nicht auf den Außensteuerstand und es
sollte noch zwei Tage so regnerisch bleiben. Wir wollten
aber noch weiter die Küste hochfahren. Einer der Fälle
machte mich neugierig. Es handelte sich dabei um drei
Tote, die in einem Container im Hafen gefunden worden
waren. Ich vertiefte mich und las Evas Berichte, die sie vor
vier Monaten zu diesem Fall geschrieben hatte. Der
Container konnte keinem Schiff zugeordnet werden, die
Herkunft war unbekannt. Die Aufnahmen aus diesem
Container waren einfach nur schlimm. Aber die Menschen
waren nicht ermordet worden. Sie mussten dort vorher
mehrere Wochen gelebt haben. Alle drei waren
vermutlich aus dem Sudan. Der Container war
verschlossen und ich vermutete, dass die Personen bei
der Wärme in diesem Frühjahr darin vermutlich erstickt
waren. Aber bei so vielen Betten müssen das doch
mindestens 20 Personen gewesen sein. Ich rief Eva

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