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Der schwarze Fürst der Liebe

Der schwarze Fürst der Liebe

Titel: Der schwarze Fürst der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pat McCraw
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aber war zu schwach. Die Rüstung hatte ihn ausgelaugt.
    Matthias half ihm hoch, führte ihn zu dem dampfenden Badezuber, den der Wirt neben der Tränke hatte aufstellen lassen. Langsam entledigte sich Mortiferius seiner blutbefleckten Kleidung, stieg nackt mit Matthias’ Hilfe in die Wanne und ließ sich in das Wasser sinken. Jetzt spürte er jeden Knochen in seinem Leib. Ihm war, als bestünde er nur noch aus schmerzenden Gebeinen, den Rest hatte die verdammte Stinkrüstung gefressen.
    »Erklärt Ihr mir, was mit der Rüstung ist, Herr?«
    Mühsam öffnete Mortiferius die schweren Lider und sah ihn an. Das Geheimnis der Rüstung? Er konnte dem Jungen vertrauen, der ihn mit seinem hübschen Gesicht vom Rand des Zubers bewundernd musterte und auf eine Antwort wartete. Da war etwas in seinen blauen Augen ...
    Er stutzte, betrachtete Matthias nun genauer und prüfend. Der errötete unter seinem Blick. Was war er nur für ein Trottel gewesen! Vaterfigur! Hier ging es überhaupt nicht um ein Verhältnis wie zwischen Vater und Sohn sondern …
    Wie sollte er damit umgehen?
    Mortiferius hielt die Luft an, tauchte ganz ins Wasser ein. Ein junger Mann verehrte ihn mehr als ihm lieb war. So etwas war ihm noch nie passiert. Er beschloss, seine neue Erkenntnis einfach zu ignorieren, kam hoch und strich mit beiden Händen das nasse Haar zurück.
    »Die Rüstung hat eine spezielle Kraft«, antwortete er gefasst. »Sie wurde von einer liebenden Frau für einen Freund gefertigt.«
    »Und wo ist dieser Freund jetzt?«, fragte Matthias ahnungslos.
    »Tot.«
    »Hat die Frau Euch dann die Rüstung geschenkt? Liebt sie Euch?«
    Mortiferius schloss die Augen. Nun war ihm klar, warum der Junge so etwas wissen wollte.
    »Entschuldigt«, stieß Matthias hastig hervor. »Das geht mich natürlich nichts an.«
    »Nein, sie liebt mich nicht – sie hat immer nur ihn geliebt.«
    Mortiferius erhob sich. Das Wasser rann von seinem Leib. Matthias blickte zur Seite und reichte ihm ein Tuch zum Abtrocknen. In dem Moment kam Mortiferius ein Gedanke.
    »Wir sollten heute etwas unternehmen. Möchtest du auf den Jahrmarkt?«
    Matthias strahlte und nickte.

    Matthias wollte losrennen in Richtung des Jahrmarktes, zwang sich dann aber gemäßigt zu gehen – er war schließlich kein Kind mehr. Mortiferius schritt neben ihm in seiner gewohnt schwarzen Kleidung, mit der warmen Schlaffelljacke, das Haar zu einem Zopf geflochten. Der Schnee hatte in der Zwischenzeit eine dünne, weiße Schicht auf die Stadt gestreut. Mortiferius’ Stiefel hallten auf dem Pflaster. Wegen des schlechten Wetters hatte kaum eine Attraktion des Jahrmarkts geöffnet. Matthias war enttäuscht. Lediglich ein paar Buden boten Süßigkeiten aus Honig und kandierte Früchte feil. Mortiferius kaufte Honigkuchen. Die dickste Frau der Welt wollte keiner von ihnen beiden sehen.
    Es machte wenig Spaß weiterhin in den Straßen herumzulaufen, deshalb kehrten sie in ein Gasthaus ein. So kurz nach der Mittagszeit war es recht ruhig in der Gaststube. Nur zwei junge Huren lümmelten sich auf den Bänken. Mortiferius bestellte Apfelsaft und nickte den Dirnen zu. Die kamen wie von Schnüren gezogen sofort an ihren Tisch. Matthias zuckte zusammen.
    »Na ihr Süßen!« Die beiden lächelten geschäftstüchtig. Angeekelt blickte Matthias auf die zerstörten, braunen Zähne der einen Frau. Warum hatte der Herr sie zu sich geholt? Eine grauenvolle Vorahnung kroch schleichend wie eine kalte Hand über seinen Rücken.
    »Möchtest du?« Mortiferius schaute ihn fragend an. Langsam schüttelte Matthias den Kopf. Es würgte ihn im Hals.
    Mortiferius steckte der Hure einige Münzen zu und erhob sich. »Ich komme gleich wieder.«
    Matthias zitterte. »Na, na«, versuchte ihn die Dirne mit den schlechten Zähnen zu beruhigen. »Sie wird ihn schon nicht fressen!« Dann kicherte sie über ihren eigenen Witz.
    Matthias wartete. Seine Kehle fühlte sich an wie zugeschnürt. Die Zeit verrann. Er hielt es nicht mehr aus, sprang auf, lief durch den Gastraum und öffnete die Tür zum Seitenausgang, den Mortiferius genommen hatte. Er erstarrte bei dem Anblick, der sich ihm bot.
    In dem schmalen Hinterhof stand Mortiferius mit geschlossenen Augen an die Wand gelehnt. Die Frau kniete vor ihm und saugte an seinem Glied. In dem Moment als Matthias die Tür aufdrückte, ergoss Mortiferius sich in den Schlund der Hure, den Mund zu einem lautlosen Schrei geöffnet. Dabei schlug er die Augen auf und blickte Matthias mit

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