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Der schwarze Fürst der Liebe

Der schwarze Fürst der Liebe

Titel: Der schwarze Fürst der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pat McCraw
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eisgrauem Blick direkt ins Gesicht.
    Matthias’ Herz machte einen schmerzhaften Satz in der Brust, so dass es ihm den Atem raubte. Er hätte niemals gedacht, dass etwas so weh tun konnte. Er drehte sich um und lief los. Knallte die Tür zum Gasthaus zu und rannte tränenblind die Straßen entlang. Er hatte es verdient. Seine Liebe zu Mortiferius war unrecht. Das war seine Strafe.
    Zitternd kam er in der Herberge an und verkroch sich im Stall zwischen den Strohballen. Er wollte sterben, wollte keine Last mehr für seinen Herrn sein. Unfähig zu denken blieb er bebend liegen. Immer wieder strömten die Tränen aus seinen Augen.
    Irgendwann näherten sich Schritte. Mortiferius blickte mit unbewegter Miene auf ihn herab. Mit tränenfeuchtem Gesicht sah Matthias zu ihm hoch. Kam nun eine wütende Ansprache, dass er indiskret gewesen war – ihn in einem intimen Moment gestört hatte?
    Sein Herr schüttelte gedankenverloren den Kopf und ließ sich auf einem der Strohballen nieder, stützte das Haupt mit den Händen auf die Knie. Kein Wort von ihm.
    Matthias konnte nicht aufhören zu weinen. Aufgelöst blickte er ihn an. Warum hatte Mortiferius ihm auf so eine harte Weise gezeigt, was er von ihm hielt? War es überhaupt Absicht gewesen?
    »Komm.« Mortiferius war aufgestanden und streckte ihm seine Hand hin. Noch nie hatte er dessen Gesicht so weich und liebevoll gesehen. Er zog ihn hoch, schlang die starken Arme um ihn und drückte Matthias an sich.
    »Es tut mir leid«, flüsterte der Herr. »Ich hätte das nicht tun sollen.«
    Ja, das war die Bestätigung. Mortiferius hatte seine Gefühle bemerkt und ihnen einen Dämpfer geben wollen. Das war ihm in diesem Augenblick gleichgültig.
    Mortiferius war eine Handbreit größer als Matthias. Der Junge legte den Kopf auf seine Schulter seines Herrn und schmiegte die Wange an das weiche Schaffell. Das war mehr als er jemals zu hoffen gewagt hatte. Er lag im Arm seines Herrn, spürte seine Wärme. Aber er durfte sich keinen Illusionen hingeben. Die Umarmung hatte etwas Väterliches – es war nicht die Berührung eines Geliebten.
    »Es ist in Ordnung«, sagte er tapfer und löste sich von Mortiferius. »Wirklich!« Er stockte. »Ich hatte so etwas nur noch nie gesehen.« Das stimmte.
    Mortiferius nickte und ließ ihn los, strich ihm kurz über die blonden Locken. »Nun lass uns schlafen gehen. Morgen werden wir den König besuchen.«
    »Darf ich mit bei dem Essen sein?«
    »Ja, als mein Knappe wirst du mich bedienen.«
    Strahlend lief Matthias neben Mortiferius her in ihr Zimmer und half seinem Herrn aus der Jacke.
    »Bitte Herr, Ihr müsst die Bettstatt nehmen.«
    Mortiferius fiel aufs Bett und Matthias beeilte sich, ihm aus den Stiefeln zu helfen. Er stellte sie ordentlich in die Zimmerecke. Als er sich wieder umdrehte, sah er, dass Mortiferius eingeschlafen war.
    Liebevoll betrachtete Matthias ihn. Es war nun klar. Er liebte seinen Herr mehr als es ihm gemäß war. Mortiferius hatte sich gegen diese Liebe zur Wehr gesetzt. Das verstand er.
    Matthias warf die dünne Decke auf dem Boden und streckte sich darauf aus. Er versuchte zu schlafen. Aber das Bild von dem Hinterhof schob sich immer wieder in seinen Kopf. Wie sein Herr ausgesehen hatte in seiner lautlosen Ekstase. Sein Gesicht, der Mund. Wenn er ehrlich zu sich war, wäre er am liebsten in der Lage der Hure gewesen – hätte seinem geliebten Herrn mit Freude Lust bereitet. Wie von selbst legte sich seine Hand auf sein Geschlecht. Ein Seitenblick auf Mortiferius sagte ihm, dass dieser wie ein Toter schlief. Er begann sich zu streicheln. Wie gern wollte er derjenige sein! Er stellte sich die zarte Haut seines harten Gliedes vor, das seinen Mund penetrierte, schmeckte in seiner Vorstellung den salzig-herben Geschmack seines Ejakulats. Mit Wonne hätte er seinen Herrn in sich aufgenommen. Matthias biss sich auf die Hand als er kam.

    Am nächsten Tag wählte Mortiferius seine beste Kleidung und rasierte sich. Matthias hatte bereits frühmorgens alle seine Waffen auf Hochglanz poliert und das Blut entfernt. Der Junge war fleißig und vermied seinen Blick.
    Inzwischen tat ihm leid, was er getan hatte. Matthias war ein guter Bursche und konnte nichts für seine Gefühle. Er hatte sich bewusst viel Zeit gelassen und den Akt mit der Hure herausgezögert, in der Hoffnung, dass der Jüngling nach ihm suchen würde. Er sollte sehen, was er tat. Er wollte ihn zwingen aufzuhören, ihn auf diese Art zu verehren. Doch der Anblick des

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