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Der schwarze Fürst der Liebe

Der schwarze Fürst der Liebe

Titel: Der schwarze Fürst der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pat McCraw
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Matthias für den Winter abgesichert und er konnte den Gewinn sparen. Im Frühjahr wollte er dann weiter sehen.
    Mortiferius bejahte. »Ich nehme Euer großzügiges Angebot mit Freude an – habe aber noch eine Bitte.«
    Der König blinzelte. »Ja?«
    »Ich hätte gern die Erlaubnis, Eure Bibliothek benutzen zu dürfen.« Er vermutete, dass sich eine solche im Schloss befand.
    Der Herrscher blickte überrascht und lächelte dann hocherfreut. »Selbstverständlich! Wenn Ihr Euch bilden wollt, werde ich Euch natürlich den Zutritt gewähren.« Er reichte Mortiferius die Hand, die dieser nahm und ehrfurchtsvoll küsste.
    Der Monarch erhob sich. Augenblicklich verstummten alle Tischgespräche.
    »Ich möchte Euch Mortiferius vorstellen, den Gewinner des Winterturniers und künftigen Kommandanten meiner Palastwache. Ich ersuche die Anwesenden, in Zukunft mit ihm zu kooperieren, genau wie schon zuvor mit dem Grafen Marten.«
    Die Herren der Tischrunde nickten bestätigend. Der König setzte sich, nahm die Hand seiner lächelnden Königin und küsste sie.
    »Wir werden wie immer gut bewacht sein, meine Liebe«, sagte er zu ihr. »Und nun lasst uns speisen.«

    Kapitel 53 – Der schwarze Fürst der Liebe

    Der Herold hatte Matthias den Weg in die Schlossküche gewiesen. Er hatte gut zugehört, denn er wollte sich nicht in den vielen Fluren des Schlosses verlaufen. Jedoch brauchte er letztendlich die Wegbeschreibung nicht, da er nur dem verlockenden Bratenduft nachgehen musste.
    Als er die Küchentür öffnen wollte, wurde diese aufgestoßen und ein Diener stürmte mit einem großen Tablett voller gebratener Hühnchen hindurch. »Platz da! Kannst du nicht aufpassen?« Er hastete an ihm vorüber. Vorsichtig reckte Matthias den Kopf in die Küche und betrachtete die hektische Betriebsamkeit, die dort herrschte. Die Köche und Diener arbeiteten eilig, aber jedermann schien genau zu wissen, was er tat. Den überhitzten Raum dominierte ein schwarzer Holzofen, auf dessen Eisenplatte etliche Speisen brutzelten. Wieder eilte ein Diener mit einer Bratenplatte an ihm vorbei. Vor den an den Wänden umlaufenden Tischen standen Männer und Frauen jeden Alters mit weißen Schürzen. Sie schnippelten, kneteten und werkelten. Der schwitzende, rotgesichtige Mann, der als Einziger eine hohe Kochmütze trug, hob den Kopf und musterte ihn kurz. Er winkte ihm näher zu kommen.
    »Was willst du?« Er rührte nochmals in einem der großen Töpfe, tat mit seinem Kochlöffel eine Probe der Flüssigkeit auf einen kleinen Teller und kostete. Er blickte ihn mit gerunzelten Brauen über den Tellerrand an.
    »Ich bin der Knappe von Mortiferius. Ich soll ihn bei Tisch bedienen.« Die Miene des Mannes veränderte sich nicht.
    »Mortiferius, der das Turnier gewonnen hat«, beeilte sich Matthias hinzuzufügen.
    »Aha.« Der Koch stellte den Teller beiseite, nahm eine Handvoll Gewürz von einem Seitenbrett und streute es in den Topf. »Hast du denn schon einmal an so einer großen Tafel bedient?«
    »Nein«, gestand Matthias leicht beschämt.
    »Wir haben jetzt keine Zeit dir das beizubringen«, knurrte der Mann. »Aber die Gäste ständig mit frischen Servietten versorgen – das wirst du ja wohl können, oder?«
    Matthias nickte bemüht.
    »Die liegen da hinten im Regal. Immer die benutzten vorsichtig weg holen und neue reichen. In Ordnung? Du weißt, wo das Speisezimmer ist?«
    Er wandte sich ab und hastete los, um einem Küchengehilfen eine Ohrfeige zu geben, der ein ungebratenes Hühnchen hatte auf den Boden fallenlassen. Der Schlag war so heftig, dass dem dunkelhaarigen Jungen die Küchenmütze vom Kopf fiel und ihm die Tränen in den Augen schossen. Matthias war offensichtlich sofort vergessen.
    Er sah sich nach dem bezeichneten Regal um, entdeckte einige Packen dicke, weiße Stoffservietten und nahm etliche davon vom Stoß. Er beeilte sich, mit seiner Beute aus der heißen Küche zu kommen. Das war nicht seine Welt. Fürst Mordersberg hatte ebenfalls einen adligen Haushalt geführt, aber mit weitaus weniger Personal. So viele Leute verunsicherten ihn.
    Matthias trat mit den Servietten ins Speisezimmer und schlängelte sich an dem Herold vorbei, der wie angewachsen an der Tür Wache hielt. Er wollte zum Tisch eilen, um die Tücher an die Gäste zu verteilen, als der König sich erhob. Gebannt blieb er stehen und lauschte dessen kurzen Ausführungen seinen Herrn betreffend. Er blickte zu Mortiferius. Der saß mit unbewegtem Gesicht neben dem Herrscher.

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