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Der schwarze Fürst der Liebe

Der schwarze Fürst der Liebe

Titel: Der schwarze Fürst der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pat McCraw
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ihren üppigen Brüsten! »Seht euch mal diese Euter an!«
    Engellin biss die Zähne zusammen und schloss die Augen. »Du musst ruhiger werden«, sagte Elisabethas Stimme zu ihr. Viele grobe Hände befingerten ihre Brüste. Sie zerrten sie mit dem Unterleib bis an die Tischkante, pressten ihre Beine nach oben, warfen ihre Röcke über den Kopf. Du weißt, was jetzt kommt! Entspann dich! Bitte löse dich! Dann können sie dir nicht so weh tun!, dachte sie noch – da drang der Erste brutal in sie ein. Wieder und wieder wurde ihr Körper von starken Stößen erschüttert.
    Sie begann im Gesicht, lockerte die Muskeln, löste die zusammengebissenen Zähne, konzentrierte sich auf ihren rechten Arm, danach den linken. Sie entspannte sich, versuchte das Geschehnis auszublenden. Der Kerl keuchte. Sie entkrampfte die Beine. Sie spürte, wie der Schmerz nachließ. Der Scherge stampfte in ihr. Sie lag auf dem Tisch wie eine gliederlose Puppe, während ein Mann nach dem anderen sie benutzte. Sie sah keinen von ihnen, wusste nicht, wie viele es waren. Die Zeit schien sich endlos zu dehnen.
    Schlagartig riss die Entspannung in ihrem Verstand auf! Unsägliche Pein schoss von ihrem Geschlecht schrill durch den Körper ins Gehirn! Die Schergen lachten hämisch! Einer zog ihr den Rock vom Gesicht und hauchte sie mit stinkendem Atem an: »Das ist das, was einer Hexe gebührt!« Verschwommen nahm sie die drei Kerle wahr, die um den Tisch stehend, ihr Werk betrachteten.
    Gequält hob Engellin den Kopf und sah einen dicken Holzflock aus ihrem Schoß ragen. Während sie noch überlegte, wie dieser dort hingekommen war, trat einer der Männer mit seinem schweren Stiefel mit aller Wucht dagegen. Er trieb den Flock tief in ihren Leib. Die Pein wich schlagartig einer schwarzen Ohnmacht.

    Schmerzen! Schmerzen! Sie wollte sich aufrichten, um die Qual in ihrem Unterleib zu entlasten. Es ging nicht. Etwas hielt ihre Handgelenke fest! Engellin versuchte sich zu befreien und öffnete ihre schweren Augenlider. Sie starrte auf ein Brett, in dem ihre Hände gefangen waren. Es dauerte einige Zeit, bis sie verstand, dass sie mitten auf dem Marktplatz am Pranger kniete. Ihre Beine mussten nachgegeben haben – sie spürte ihre Arme nicht mehr. Engellin bemühte sich aufzustehen. Geschafft! Sie stand in gebückter Haltung, denn ein Aufrichten ließ der Pranger nicht zu. Sie stank.
    Wie lange war sie wohl schon dort? Engellin drehte langsam den Kopf. Der Himmel war glutrot. Abendrot. Sie hatte offensichtlich bereits den ganzen Tag auf dem Marktplatz verbracht, angeglotzt von den Menschen der Stadt. Sie schloss gequält die Augen. Als sie die Lider wieder öffnete, war es fast dunkel. Ein Mann stand neben dem Pranger und schaute sie prüfend an. Eine kleine, gedrungene Gestalt, ein dunkler, wuchernder Bart, eine Mütze mit langen Ohrenklappen. Was ihr auffiel, war sein Blick. Schwarz und glänzend. Er blickte interessiert wie ein Händler, der auf dem Markt eine Kuh betrachtete, deren Kauf er erwog. Das war ihr egal. Sie brauchte Hilfe! »Bitte hilf mir«, versuchte sie zu sagen, aber aus ihrer eingetrockneten Kehle kam nur ein Flüstern. Eine Welle der Schwäche kam und rollte über sie.
    Die Nacht war mild. Jemand war bei ihr. Engellin konnte ihn nicht genau erkennen. Ab und zu huschte er wie ein dünner Schatten um sie herum, blickte prüfend in ihr Gesicht. Ein Mal legte er einen Finger an ihren Hals. Bestimmt um zu fühlen, ob sie noch lebte. Engellin bemerkte eine Art Stütze unter ihrem Bauch. Ein Brett. Ein Tisch? Es war ihr egal. Sie lehnte ihren geschundenen Körper darauf und entlastete so die Gliedmaßen. Die Zeit dehnte sich endlos.
    Gegen Morgen fühlte sie wie die Stütze entfernt wurde. Sie fiel. Ihre Beine gaben nach und der Schmerz an den Handgelenken schmerzte unerträglich. Hatte sie noch Hände? Engellin hörte schwere Stiefel auf den Pflastersteinen. Kamen ihre Folterer wieder? In ihrer Verzweiflung versuchte sie diese frei zu bekommen und in der Tat, der Pranger öffnete sich und starke Arme fingen sie auf, denn ihre Beine trugen sie nicht mehr.
    Engellin wurde geschultert. Nicht wie von ihren Peinigern, mit so viel Verachtung, sondern einfach nur getragen. Sie spürte eine harte Schulter in ihrem Bauch. Seine Schritte waren regelmäßig und hallten auf dem Pflaster. Sie gingen durch das Stadttor und sie atmete plötzlich würzige Waldluft und wurde sanft abgelegt. Wer war er? Er schien es nicht böse mit ihr zu meinen. Sie wollte

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