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Der schwarze Fürst der Liebe

Der schwarze Fürst der Liebe

Titel: Der schwarze Fürst der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pat McCraw
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gelobt! Der Tag war gerettet! Sie konnte gewiss sein, dass er von diesem Zeitpunkt an freudig und pfeifend seine Arbeiten erledigen, die Stube auskehren und Holz schleppen würde. Gut so!
    Engellin trat vor das kleine Häuschen und setzte sich auf die abgewetzte Holzbank, die nur einen Moment in der Sonne lag. Die Wintersonne lugte nur noch eine kurze Weile über die verschneiten Baumspitzen des dunklen Waldes, der den Heimatfelsen umgab. Sie wohnte zwar erst wenige Wochen auf dem Hof – war davon die meiste Zeit im Bett – aber sie empfand diesen Ort bereits als ihre Heimat und mochte die Menschen dort.
    Mit den stillen, grimmigen Männern war das so eine Sache. Oftmals unterwegs, waren sie nicht wesentlich redefreudiger, wenn sie bepackt heimkehrten. Manchmal ergab es sich, dass alle Bewohner des Hofs abends ums Feuer zusammenkamen und große Mengen Hefebier und Schnaps ins sich hineinschütteten. Dann hörte Engellin sie zusammenhängende Sätze sprechen oder laut singen. Bartel war da auch nicht viel besser. Ohne Frauen würden ihre Gespräche bestimmt nur aus Grunzlauten bestehen, dachte sie belustigt.
    Bei Beate, Herlinde und Elsbeth war es anders. Sie schwätzten den lieben langen Tag. Da auf dem Hof kaum etwas passierte, wurde jede Kleinigkeit ellenlang kommentiert und ausgeschmückt.
    Die Frauen merkten schnell, dass sie eine ausgebildete Heilerin war, die ihnen bei einigen Dingen zu helfen verstand, und kamen mit etlichen Problemen zu ihr. Sie vertrauten sich ihr an – jedoch bemerkte Engellin ihre Vorbehalte, denn sie hielten sie offensichtlich für höher gestellt. Die Tatsache, dass sie als Einzige lesen konnte, verstärkte diesen Unterschied noch. Der Umstand, dass sie in Maus quasi ihren eigenen Sklaven hatte und die Geliebte des Anführers war, setzte Welten zwischen sie.
    Engellin lag in keiner Weise daran sich mit den Frauen zu verbrüdern, aber durch ihre Schwäche war sie dankbar, dass die gutmütige Beate sie gelegentlich unterstützte. Die dralle, schrille Person hatte das Herz auf dem rechten Fleck. Herlindes Bauch wölbte sich inzwischen prall unter ihrem Kleid. Sie kam öfter zu Besuch und Engellin sprach mit ihr über die Schwangerschaft und die baldige Geburt. Besonders was Sauberkeit anging, versuchte sie die Sinne der Frau zu schärfen. Zu viele starben im Wochenbett und nur wenige Säuglinge erlebten ein zweites Lebensjahr.
    Im Herzen trug Engellin bei diesen Gesprächen immer eine dunkle Wolke. Ihr war inzwischen klar, dass sie selbst nicht schwanger werden konnte. Ihre Heilkunst hatte ihr zwar geholfen, nicht an der erlittenen Misshandlung zu sterben, sie würde jedoch niemals ein eigenes Kind tragen.
    Die Sonne war nun endgültig hinter dem Bäumen verschwunden und eisige Kälte drang unter den Fels. Sie raffte langsam und nachdenklich Bartels Umhang zusammen und erhob sich. Ob Bartel ihre Unfruchtbarkeit auf Dauer hinnahm? Vielleicht wollte er sich vermehren, träumte von einer Kinderschar in seiner Hütte. Sie nahm sich vor mit ihm bei nächster Gelegenheit einmal in Ruhe zu sprechen, als zwei zottelige Kreaturen auf sie zugeschossen kamen und im aufstiebenden Schnee vor ihr bremsten. Die Hunde waren wieder da. Ihre breiten Mäuler mit den blitzenden Fangzähnen lachten und ihre Zungen hingen fast bis in den Schnee. Ihre dunklen Augen blickten fröhlich zu Engellin auf und dann war da ein noch anderer, schwarzer Blick, der auf ihr ruhte. Bartel war zurückgekehrt.

    Kapitel 8 - Warrenhausen

    Verdammt! Diese Engellin – diese kleine Hure! Warrenhausen hielt sich die blutende Nase. Er stürmte in das nächstbeste Zimmer. Das Blut floss in einem Strom auf seine brokatbedeckte Brust. Verflucht! Auch noch seine beste Weste. Er stolperte vorwärts, riss eine runde Tischdecke von einem zierlichen Tischchen neben dem Kamin und presste den Stoff an seine zerschnittene Nase. Dieses Miststück. Das würde sie büßen! Er brüllte nach seiner Haushälterin. »Elsa!« Dieses dumme Ding. Wo steckte sie wieder?
    Seine Tochter Lena kam an der Tür vorbei, erblickte ihn und fing an zu schreien, die rosigen Hände gegen das Gesicht geschlagen. Jetzt fehlte noch, dass sie ohnmächtig wurde. »Wage dich umzukippen!«, herrschte er sie an. »Hol Elsa! Hol Bodo!« Die Haushälterin musste sich der Nase annehmen und seinen Diener Bodo würde er sofort losschicken, um die Sache auf seine gewohnte Weise zu klären. Er war unglaublich wütend! Diese kleine Hure hatte sich doch tatsächlich erdreistet

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