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Der schwarze Fürst der Liebe

Der schwarze Fürst der Liebe

Titel: Der schwarze Fürst der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pat McCraw
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fänden.
    Er gähnte laut. In der Ecke des Raums hing der Schinken des Wildschweins, das er erlegt hatte. Das war vielleicht ein Kampf gewesen! Ein schwarzer Eber mit den feurigen Augen hatte verdammt am Leben gehangen und sich bis zum Ende verteidigt. Aber seiner spitzen Saufeder und letztendlich seiner geliebten Metallkeule, mit dem er dem Schwein gezielt den Schädel eingeschlagen hatte, war er nicht entkommen. Ein paar Blessuren hatte er bei der Jagd davon getragen, aber das gehörte dazu.
    Jetzt habe ich ja meine eigene Heilerin, dachte Bartel zufrieden. Engellin hatte in diesen eher ruhigen Winterwochen wenig Gelegenheit gehabt, ihn zusammenzuflicken. Jedoch hatte es Volmar bei der Jagd erwischt. Sein Unterarm hatte eine tiefe Fleischwunde davongetragen und einige Sehnen waren gerissen. Engellin versorgte seine Wunde gekonnt und Bartel sah sie interessiert mit Nadel und Faden an seinem Arm hantieren. Volmar musste zuvor mit freundlichem Nachdruck einen ihrer geheimnisvollen Tinkturen zu sich nehmen und saß danach entspannt auf der großen Holzbank in ihrem Häuschen, den zerfetzten Arm auf dem Tisch liegend.
    Nach dieser Behandlung schickte sie Maus nach Volkesleben, um fehlende Kräuter und Salbengrundlagen zu besorgen. Nach dessen Rückkehr war ihre Hütte einen ganzen Tag lang mit aromatischen Dämpfen gefüllt gewesen, denn sie hatte singend und vor sich hin murmelnd in kleinen Kupfertöpfchen diverse Tränke und Sude bereitet. Das hatte seinen Respekt vor ihr vertieft. Genau so hatte er sich das Hexenhandwerk immer vorgestellt.
    Er war bei dieser Arbeit kurz zu ihr getreten, um sie zu küssen. Ein Fehler, denn in ihrer Miene stand ein Ausdruck, der ihn zurückschrecken ließ. Die flimmernden Augen, so dunkelgrün, dass sie fast schwarz wirkten – das herzförmige Gesicht konzentriert und angestrengt. Da verzog er sich lieber wieder. Eine Magierin bei ihrem Tun zu stören, hätte vielleicht doch unangenehm werden können und diese Art Zorn wollte er wahrlich nicht auf sich ziehen.
    Ihm waren Frieden und Harmonie wichtig. Bisher hatte sie ihn erfolgreich von ihrem Schoß ferngehalten. Sie küssten sich heftig, bis ihm fast die Hose platzte und sie befriedigte ihn oft mit der Hand und mit dem Mund. Damit musste er sich im Moment zufriedengeben. Er wollte sie auf keinen Fall durch einen erzwungenen Verkehr verletzten. Also beherrschte er seine unendliche Begierde und wartete auf ihre Zustimmung. Ihr Götter, das fiel ihm so schwer. Bartel versuchte, seine Gedanken zu sammeln und in eine andere Richtung zu lenken.
    Das Ergebnis ihrer Arbeit stand nun in kleinen Töpfchen auf einem Brett in der kühlen Höhle. Volmar hatte dankend einen der Salben-Tiegel mitgenommen, wurde drei Tage nicht mehr gesehen und kam dann augenscheinlich gut erholt aus seiner Hütte. Der Mann hasste es, Menschen in seinem Holzhäuschen zu haben und lehnte Engellins weitere Pflege vehement ab. Bisher hatten alle, selbst die neugierige Beate, seine Zurückgezogenheit respektiert.
    Dieser Unfall und die aufwendige Herstellung der Medikamente hatten Bartel gezeigt, dass ihr Haus zu wenig Platz bot. Die verborgene Steinhöhle wäre groß genug gewesen, um dort eine Werkstatt für Engellin einzurichten, jedoch boten die schroffen, grauen Steinwände keinerlei Möglichkeit für einen Kamin. Die Stallung neben der Hütte, den sich Maus mit ihrem Winter-Schwein, ihrer Kuh und sechs braunen Hühnern teilte, hatte bereits seine Schmiede mit der Esse aufnehmen müssen. Also beschloss Bartel, seitlich am Stall noch einen Raum anzubauen und mit Regalen zu versehen. Den Rauchabzug konnten sich dann das kleine "Hexenhäuschen", wie er es schon in Gedanken nannte, und die Werkstatt teilen. Der sie beschützende Felsvorsprung war breit und hoch genug, um den Nutzraum so zu erweitern.
    Nachdenklich kratzte er sich am Kopf. Engellin hatte ihm das Haar geschnitten und seine widerspenstigen, schwarzen Locken standen nur noch zwei fingerbreit vom Schädel ab. Sie schimpfte immer über die dichte Behaarung, die seinen Körper bedeckte und ging ihr so oft er es zuließ, mit einer kleinen Schere zu Leibe.
    Er bearbeitete genüsslich seine Schädeldecke und überlegte, wie viele Balken und Bretter er für dieses Vorhaben besorgen müsste. Bartel verzog den Mund zu einem grimmigen Lächeln. Verdammt, er würde für die Bohlen zum Müller Wenzel müssen! Zu seinem Erzfeind! Der Müller und er hatten sich erst ein paarmal gesehen, aber sie hassten sich auf Anhieb.

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