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Der schwarze Fürst der Liebe

Der schwarze Fürst der Liebe

Titel: Der schwarze Fürst der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pat McCraw
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Raubzug flüchten müssen. Ich habe Erkundigungen eingeholt. Das ganze Gebiet hier ist im Besitz des Fürsten Mordersberg. Sein Anwesen ist ungefähr einen halben Tagesritt östlich von Volkesleben und er sitzt zusätzlich in der Ratsversammlung der Stadt. So wie ich das verstanden habe, erledigt Freiherr Warrenhausen für ihn die Verwaltung der kleineren Güter, treibt Zins und Schulden ein und macht gelegentlich die Drecksarbeit. Das einzige größere, und für uns interessante Gut, gehört einem Gutsherrn namens Münzbach. Da ist auch noch das Kloster Lichtenfeld, aber das ist für uns weniger von Interesse, obwohl die ebenfalls einen beachtlichen Pachtzins eintreiben.« Bartel holte Luft. Die Gesichter der Kumpane blieben undurchdringlich. Alle wussten, dass er jeglichen Kontakt mit kirchlichen Institutionen hasste. »Ich bin der Meinung, dass Mordersberg, Warrenhausen und Münzbach wichtig sind. Es wäre gut, ständig einen Spion in der Ratsherrn-Schenke haben. Zum Zweiten sollte sich jemand von uns an Mordersberg heranmachen, einer soll Warrenhausen im Auge behalten und einen Mann will ich schicken, um zu schauen, was es bei Münzbach zu holen gibt.« Stille.
    »Mensch, Bartel«, krächzte Godeke. »Die ganze Zeit in der Kneipe hocken kostet eine Menge Geld.«
    »Das stimmt«, entgegnete Bartel bedächtig und kratzte sich hinterm Ohr. »Also müssen wir uns jemanden haben, der sowieso dort herumsitzt und der uns billig Neuigkeiten zusteckt. Maus kennt sich gut in der Schenke aus – aber den will ich auf dem Hof haben.«
    »Na klar«, meinte Arnest gedehnt. »Der soll ja hier deiner Süßen ihren feinen Hintern nachtragen!«
    Das hätte er besser für sich behalten! Bartel schoss über den Tisch und packte Arnest am Kragen. Sein Stuhl kippte rücklings um. Er zog ihn hoch. »Was hast du da eben gesagt?«, fragte er drohend.
    Rudger stand langsam auf und legte seinem Freund begütigend die Hand auf den Arm. »Ich denke mal, er hat sich nur etwas unglücklich ausgedrückt.« Hinter Bartels Rücken zeigte er Arnest seine geballte Faust.
    Arnest senkte den Kopf. »Nee, hab ich nicht so gemeint. Ich weiß ja, dass deine Frau krank ist.« Schnaufend schubste Bartel Arnest zurück auf die Bank. Auch Rudger ließ sich erleichtert auf seinen Stuhl fallen. Nur Dummköpfe forderten sie beide gemeinsam heraus, und Arnest war nicht dumm.
    Maus, den bisher noch niemand bemerkt hatte, trat aus dem Schatten an den Tisch. Seine Hände waren ineinander verschlungen und bewegten sich nervös. »Ich hätte da einen Vorschlag!«
    »Wo kommt das Würstchen denn her?«, brüllte der kräftige Burkhard und sprang auf. »Bist du hier überhaupt eingeladen?« Er schwenkte seine beeindruckende Faust.
    Maus trat einen Schritt zurück.
    »Halt!«, herrschte Bartel. »Maus ist in Ordnung und ich vertraue ihm!«
    Maus krampfte die Hände verlegen ineinander und senkte den Kopf tiefer. »Danke, Herr!«
    Bartel zwang sich zur Ruhe. »Und nun sag was du zu sagen hast."
    »Ich kenne da jemanden der sich gelegentlich umhören könnte – Hannes, der Säufer. Er braucht immer Geld und er gehört quasi zum Kneipeninventar. Ich könnte der Verbindungsmann sein.« Ein Trinker? Na ja, damit hatte Bartel so seine Erfahrungen, das wusste Rudger nur zu gut – und es waren keine erfreulichen. Aber mit Maus als Kontaktmann träte von der Bande niemand in Erscheinung. So war das annehmbar.
    »Nun gut«, knurrte Bartel, »machen wir es so. Geh morgen in die Schenke und stelle den Kontakt her.«
    »Das größte Problem wird der Fürst sein«, bemerkte Volmar in die nachfolgende Stille. »An so ein hohes Tier kommt man kaum heran – es sei denn durch seine Bediensteten.«
    Maus meldete sich noch einmal schüchtern zu Wort – seine verfilzte, schwarze Haarpracht wippte beflissen. »Ich kenne im Hause Mordersberg eine Dienstmagd. Aber sie mag mich nicht sonderlich.« Alle Männer grinsten breit und Maus schob weinerlich die Unterlippe vor. »Sie ist eine junge, geile Magd – und sie will einen stattlichen Liebhaber.«
    »Mich könnt ihr da vergessen«, grunzte Burkhard zwischen den Zähnen. »Beate schlägt mich tot!« Bartel blickte den gutaussehenden, blonden Volmar fragend an. Der schüttelte bedächtig den Kopf. Die Muskeln seines Kiefers mahlten, den Mund zu einem Strich gekniffen. Er fuhr nervös mit seinen schlanken, sehnigen Fingern über den Tisch und malte kleine Kreise. »Nichts für mich«, presste er hervor.
    Ein Blick auf den einarmigen Godeke

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