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Der schwarze Fürst der Liebe

Der schwarze Fürst der Liebe

Titel: Der schwarze Fürst der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pat McCraw
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Garten?«
    Verflucht! Als Söldner verstand er nichts von Pflanzenkunde. Er nickte und nuschelte mit dem Mund voller Grütze »Ich danke Euch vielmals! Das werde ich machen.«
    Er hatte sein Ziel erreicht. Er hatte etwas, an das er anknüpfen konnte. Jetzt wollte er nur noch fort.
    »Darf ich das Brot für meine Töchter mitnehmen?«, fragte er leise. Das wollte er nicht auch noch essen.
    Die Alte sprang auf. »Natürlich!« Sie lief zu dem braunen Tontopf, der auf einem monströsen Küchenschrank thronte, und holte einen Kanten Brot hervor. Sie wickelte es in ein Tuch und reichte es ihm. »Grüß deine Mädchen von mir.« Sie lächelte ihn an.
    Plötzlich plagte Volmar doch tatsächlich der Hauch eines schlechten Gewissens. Er bedankte sich und erhob sich mühsam. Gebückt erreichte der die Tür, winkte der freundlichen Frau zu und schloss sie dann etwas zu schnell von außen.
    Mit zügigen Schritten, das Brot an sich gepresst, eilte er die kahle Allee herunter, bog in den nahen Wald ab und übergab sich in ein struppiges Gebüsch.

    Kapitel 13 - Pläne

    So mancher hätte vielleicht gesagt er sei ein fauler Hund. In der Tat verschwendete Bartel keinen Gedanken daran, sich zu Warrenhausens Anwesen zu begeben, um dort nachzuforschen. Da er von Engellin gebeten worden war, doch einmal nach dem Haus ihrer Lehrmeisterin zu sehen, sagte er Maus, dass sie diesen Besuch mit ihrem geplanten Gang ins Wirtshaus verbinden würden. Das Häuschen lag sowieso auf dem Weg. Maus war sofort einverstanden und ließ sich von Engellin genau beschreiben, wo die Dinge gelegen hatten, die sie so vermisste – falls sie denn noch an dieser Stelle waren.
    Zwischenzeitlich hatte Engellin Bartel stockend geschildert, was damals in Warrenhausens Haus passiert war. Grimmig hatte er dem notgeilen Reichschwein Rache geschworen. Über die Einzelheiten der Folter, die sie im Gefängnis erlebt haben musste, schwieg sie nach wie vor verstört.
    Dieser Warrenhausen, dachte er , ist eine Drecksau, der man das Handwerk legen muss. Maus und er trabten über den gefrorenen, knirschenden Waldboden. Was Dinge wie Rache anging, war er ausgesprochen geduldig. Er wartete, bis sich eine günstige Gelegenheit ergab, und ging nicht mit dem Kopf durch die Wand, um heißblütig alles zu riskieren. Auch Warrenhausen konnte warten, bis Bartel sich an ihm vergriff.
    Sie nahmen den von Engellin beschriebenen Weg und fanden endlich das zerstörte Häuschen. Irgendjemand hatte es angezündet. Nur ein paar schwarze Dachbalken ragten noch in den Himmel über den rußgeschwärzten Grundmauern. Dort war wahrscheinlich nicht mehr viel zu holen. Auch sahen die Hausreste so aus, als hätten sich etliche Plünderer bereits vor einiger Zeit bedient und alles, was von Wert war, zusammengerafft.
    Maus fluchte leise, machte sich jedoch auf die Suche nach den beschriebenen Sachen. Er wühlte, schob unverdrossen Steine zur Seite. Er wollte Engellin offensichtlich unbedingt einen Erfolg berichten. Bartel setzte sich auf einen Rest der Grundmauer und streckte die Beine aus. Da gab es nichts . Als der dünne Mann ihm winkte bei der schweren Kaminplatte mit anzufassen, erhob er sich und sie wuchteten zusammen die massive Platte beiseite.
    Die Hartnäckigkeit von Maus hatte sich gelohnt. Unter der Steinplatte entdeckten sie einen Hohlraum. In dieser lagen etliche feine Werkzeuge, deren Bedeutung Bartel nicht kannte, Mörser, Stößel und in der hintersten Nische sogar einige Bücher mit braun angekohlten Ecken. Maus strahlte. Gemeinsam verteilten sie die Gegenstände in ihren Taschen und Umhängen.
    Als Maus erklärte, er wolle auch noch nach der Leiche der Meisterin suchen, winkte Bartel ab. Er hatte wahrlich keine Lust eine Beerdigungszeremonie für eine ihm unbekannte Tote abzuhalten.
    »Haben wir nicht gefunden«, raunte er Maus zu, der zögernd nickte. Sie setzten den Weg in die Stadt fort.
    Im Herbst war Volkesleben bereits recht trostlos gewesen – aber man hatte gelegentlich einen farbigen Umhang auf einer Wäscheleine flattern oder einen Blumenkübel mit Herbstblumen in den Gassen gesehen. Nun im Winter gab es dort nur noch grau und braun. Die Kleidung der Leute und deren trübe Gesichter verschwammen zu einer einheitlichen Masse, wenn sie durch die verdreckten, teilweise vereisten Straßen stapften, und versuchten nicht auszurutschen und hinzufallen. Maus und Bartel sahen sich an. »Scheiße!«, knurrte er und Maus nickte nur stumm. In ihrer Abneigung gegen Städte waren sie

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