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Der schwarze Fürst der Liebe

Der schwarze Fürst der Liebe

Titel: Der schwarze Fürst der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pat McCraw
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sich einig.
    Der Wirt in der Schenke erkannte Maus, hielt es aber unter seiner Würde, das schmale Männlein zu begrüßen. Sein Verhalten änderte sich, als er Bartel erblickte. Pflichteifrig kam er auf ihn zu, während er die Hände an dem verschmutzten Handtuch an seiner Hüfte abrieb. Bartel wunderte sich, da er bei seinem letzten Besuch wie jeder andere Gast behandelt worden war. Lag es an seiner sauberen, von Engellin gewaschenen, Kleidung?
    Er sah den Wirt an und verzog verächtlich den Mund. Ihr Götter, er hasste es, wenn jemand sich plump anbiederte. Es reizte ihn, dann irgendeinen Teil dieses Menschen zu packen und zu zerquetschen. Bartel schnaufte nur. »Bier!«, grunzte er und hielt zwei Finger hoch. Maus und er schoben sich auf eine der Sitzbänke an den abgewetzten Holztischen.
    Maus berichtete ihm leise, dass der Schankraum im Erdgeschoss für das gewöhnliche Volk gedacht war, während es im ersten Stockwerk besser und sauberer wäre, für den gehobenen Mittelstand. Hannes der Säufer schwankte soeben durch die Tür – bereits leicht angeheitert. Gut, den sollte Maus ja sowieso übernehmen. Bartel ließ seinen Bierkrug stehen, erhob sich, und überließ Maus den versoffenen Kerl. Er schritt zur Treppe.
    Wie aus dem Boden gewachsen stand der fette Wirt vor ihm und blockierte die Stiege. Bevor er den Mund aufmachen konnte, blaffte Bartel ihn an, dass das Bier verwässert sei und er ihm oben mal etwas „Anständiges“ servieren solle. Dabei steckte er ihm zwei Münzen zu.
    Der Mann nickte und entfernte sich. Er hatte offensichtlich wenig Lust, sich mit ihm anzulegen. Außerdem schien der obere Schankraum noch leer zu sein, denn von dort war kein Laut zu hören. Jeder zahlende Kunde kam ihm recht.
    Seine Vermutung, dass oben nicht viel los war, bestätigte sich. Viel besser und sauberer war es wohl nicht, aber die hellen Fenster gaben dem Raum mit den groben Bodendielen etwas Freundliches. Zwei Männer unterhielten sich leise am Tisch in der Ecke und eine gelangweilte, fette Hure drehte an eine Wand gelehnt Däumchen. Ein Blick auf ihn und sofort erhellte sich ihr Gesicht zu einem gefälligen und geschäftstüchtigen Lächeln. Die Alte verstand ihr Geschäft. Das war ihm augenblicklich klar.
    Sie zeigte lächelnd auf den Sitz neben sich, aber Bartel setzte sich ablehnend an einen Tisch am Fenster. Seine Abwehrhaltung schien sie nicht zu entmutigen. Sie schaukelte mit wogenden Hüften in ihrem engen, gelben Kleid auf ihn zu. Fasziniert beobachtete er ihre riesigen Brüste, die sich bei jedem Schritt aus dem tiefen Ausschnitt hoben.
    Sie ließ sich ihm gegenüber auf einen Stuhl sinken und stützte ihr rotwangiges Gesicht in ihre fetten, weißen Hände. Sie betrachtete ihn, dann flackerte auf einmal so etwas wie Erkennen über ihre Miene.
    »Na was kann ich denn für dich tun, Süßer!«, lächelte sie. Bartel betrachtete ihre braunen, lückenhaften Zähne.
    »Sehe ich etwa süß aus?«, konterte er und legte seine behaarten Fäuste auf den Tisch.
    Flüchtig huschte ihr Blick über seine Hände. Das süßliche Lächeln verschwand und machte einem geschäftstüchtigen Grinsen Platz. »Ich habe dich schon früher bemerkt«, sagte sie leise. »Kann es sein, dass auch du für Geld alles tust?« Sie zwinkerte.
    Aha, daher wehte der Wind. Bartel lehnte sich zurück. Der Wirt trat mit einem Bierkrug an ihren Tisch. Bartel prüfte das Getränk und roch daran. Es hatte nunmehr eine goldbraune Farbe und duftete würzig. Er hatte richtig geraten. In der Schenke wurde dem gewöhnlichen Volk das Bier verwässert. Am liebsten hätte er dem Kerl für seine Dreistigkeit den Krug auf dem Schädel zertrümmert, jedoch grinste er nur und gab ihm eine großzügige Entlohnung – was der dicken Hure natürlich nicht entging.
    »Hör mal zu«, er trank einen großen Schluck und wandte sich an die Frau, die ihn neugierig mit ihren wässrig-blauen Augen betrachtete. »Ich erweise mich immer für Ratschläge dankbar, die zu spendablen Auftraggebern führen. Aber heute bin ich zum Bier trinken hier. Wenn du etwas für mich hast, wende dich an Maus und oder an den Hannes.«
    »Den Säufer?«, fragte sie naserümpfend. »Warum sollten wir den beteiligen? Nein, ich werde nach Maus Ausschau halten.«
    Bartel nickte und beschloss, Maus von nun an öfter in die Stadt zu schicken, so lang die Wege noch passierbar waren.
    »Auch gut«, grunzte er und leerte den Krug in einem Zug.
    »Kennst du Warrenhausen?«, flüsterte sie eilig, bevor

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