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Der schwarze Fürst der Liebe

Der schwarze Fürst der Liebe

Titel: Der schwarze Fürst der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pat McCraw
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biss er in den Apfel. Das massive Tor wurde soeben langsam geöffnet. Eine kleine Magd in Dienstmädchenkleidung mit weißer Haube, am Arm einen großen geflochtenen Korb, überquerte die Brücke. Rudger blinzelte. Er versuchte, ihr Gesicht zu erkennen. Ob er so viel Glück hatte und es war das Mädchen, das er suchte? Er musste es wagen.
    Behände sprang er den Felsen hinab zu seinem Pferd, band es los und ging mit ihm den Pfad zurück auf den Weg, der zur Burg führte. Auf der grob gepflasterten, schmalen Straße angekommen bückte er sich zu einem Fuß des Wallachs und reckte der vorbeispazierenden Magd sein Hinterteil entgegen, von dem er wusste, das es bei den meisten Frauen gut ankam. Er hatte richtig geplant. Er hörte, wie das Mädchen die Luft anzog, an ihm vorbeilief, anhielt, einen weiteren Schritt machte, und dann doch stehenblieb.
    »Guten Morgen!«, zwitscherte sie. »Ist das Pferd krank?«
    Rudger grinste grimmig, aber als er sich umdrehte erhellte ein einnehmendes Lächeln sein Gesicht. Rasch streute er noch einen Tropfen Kummer in seinen Blick. »Ich glaube das Hufeisen ist lose«, bekannte er.
    Die kleine Dienstmagd besaß ein rundes, rosiges Gesichtchen und strahlend blaue Augen. Ihr grauer Wollumhang spannte über ihrer vollen Brust und bedeckte kaum ihre dunkelgrüne Dienstmädchenkleidung mit dem hellbraunen Mieder.
    Ich hätte es schlechter treffen können, dachte er. »Welch Glück, dass ich auf Euch stoße«, strahlte er, »denn ich bin nicht von hier. Könnt Ihr mir sagen, wo ich einen Schmied finde?«
    Das Mädchen lächelte erfreut und musterte ihn von Kopf bis Fuß. Was sie sah, gefiel ihr augenscheinlich. »Wie ich gesehen habe, ist der Hufschmied der Burg heute nicht da. Aber in der Stadt ist noch ein Schmied. Ich zeige euch gern den Weg, denn ich muss Besorgungen machen.«
    Na, das hatte doch bestens geklappt. Rudger nahm sein Pferd am Halfter und ging mit gemäßigten Schritten neben der Magd her.
    Als die ersten Häuser des kleinen Städtchens in Sichtweite kamen, kannte Rudger bereits den ganzen Lebenslauf des Dienstmädchens Martha und hatte auch ihr Interesse an seiner Person geweckt. Die ihm gestellte Aufgabe erwies sich als einfach. Martha war ein Plappermäulchen und er musste lediglich neben ihr her laufen, freundlich lächeln und nicken.
    Sie brachte ihn zum Hufschmied. Vor dessen Werkstatt stehend griff Rudger in seine Trickkiste: Er neigte sich zu ihr hinunter und raunte: »Du bist so unglaublich schön. Deine Augen sind wie Edelsteine. Ich würde dich so gerne wiedersehen aber …«, er machte eine bedeutsame Pause.
    »Aber?«, frage die Magd atemlos.
    »Mein Bruder, der Freiherr Herrschbach«, – Rudger erinnerte sich an einen von der Bande ausgeraubten Adligen aus dem Norden, – »bereitet mir Schwierigkeiten, sollte er erfahren, dass ich unter unserem Stand verkehre.« Er erfüllte sein Gesicht mit Trauer und Widerwillen. »Ich muss bald in meine Heimat zurückkehren, wenn ich meine Geschäfte erledigt habe.« Rudger stockte kurz, »und das, wo ich heute das wunderbarste Mädchen der ganzen Gegend traf! Manchmal verfluche ich meine Herkunft!«
    »Ach«, flüsterte Martha. »Ich bin morgen wieder in Volkesleben. Es ist mein freier Tag und will meine Mutter besuchen. Ich würde Euch trotzdem mit Freude wiedersehen. – Sehr gern«, fügte sie schüchtern hinzu.
    Na also! Die hatte er im Sack. Zufrieden nahm Rudger ihre kleine, abgearbeitete Hand und hauchte einen Kuss darauf, wie den Flügelschlag eines Schmetterlings. »Treffen wir uns morgen um die Mittagszeit wieder hier vor der Schmiede?«, fragte er mit bittendem, hoffnungsvollem Augenaufschlag. Er zeigte bei einem beeindruckenden Lächeln seine Zähne. Martha nickte und entzog ihm schnell ihre Hand. Sie drehte sich um, als hätte sie nun Angst jemand könne diese Ehrerbietung gesehen haben, und eilte durch eine schmale Gasse davon.
    Gut, dachte Rudger, alias Freiherr Mark Herrschbach, morgen wirst du mir erzählen was du weißt. Er schwang sich auf sein ungeduldig wartendes Pferd und trabte in Richtung des nächsten Stadttores davon, um im angrenzenden dichten Wald zu verschwinden.

    Kapitel 12 - Volmars Auftrag

    Volmar war ruhelos. Er hatte kaum geschlafen. Die Rastlosigkeit trieb ihn in seinem kleinen Häuschen umher, das er mit drei großen Schritten durchmessen konnte. Er wartete auf die Morgendämmerung. In Gedanken legte er sich einen Schlachtplan zurecht, wie er sich dem Gut Münzbach nähern wollte. Wie

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