Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der schwarze Fürst der Liebe

Der schwarze Fürst der Liebe

Titel: Der schwarze Fürst der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pat McCraw
Vom Netzwerk:
erschreckt über seinen grimmigen Gesichtsausdruck.
    »Ich werde das klären«, blaffte er wütend, »und zwar sofort!« Um sie zu beruhigen, ging er rasch zu ihr und streichelte ihre flaumweiche Wange. »Keine Sorge.« Maus schaukelte mit dem Kopf hin und her, aber dessen Meinung war ihm sowieso egal.
    Durch den Diebstahl und den wahrscheinlichen Verkauf hatte Arnest die Gruppe und ihre Taten an Außenstehende verraten. Verrat bedeutete Tod. Bartel nahm seinen Waffengürtel auf und schnallte ihn um. Die Keule band er an ihren Platz an seinem Schenkel. Er hörte Engellin scharf Luft holen. Unbeeindruckt zog er seine alte, grobe Jacke über und ging aus der Tür.
    Drei Häuser weiter schlug Bartel mit der Faust an die Brettertür. Die schwangere Herlinde öffnete. »Raus mit dir«, zischte er. »Geh zu Beate!«
    Erschreckt riss sie die Augen auf, nickte tonlos und umfing ihren geschwollenen Bauch schützend mit dem Arm. Sie lief sofort zu Beates und Burghards Haustür, klopfte und war verschwunden.
    Bartel hörte ein Geräusch in Arnests Häuschen, wartete kurz und trat dann seitlich neben die Türöffnung. Arnest schoss mit dem Messer in der Faust aus dem Eingang, verfehlte ihn durch seine Wucht und rannte an ihm vorbei. Bevor der Mann sich von seiner Überraschung erholen konnte, war Bartel hinter ihm, packte und entwaffnete ihn. Er drehte Arnests Arm brutal nach hinten. Mit der Linken schnappte er ihn am Hals und drückte ihm die Luft ab. Er zwang dessen Kopf unter seinen Arm und nahm ihn so in den Schwitzkasten.
    Arnest röchelte. Ohne große Kraftanstrengung zog Bartel ihn ein Stück zurück, so dass er mit dem Rücken an die Blockhauswand gedrückt stand. Er hatte Elsbeths verzweifelten Schrei aus dem Haus gehört und wollte ihr keine Möglichkeit geben, ihn zu attackieren.
    »Du Schweinehund!«, zischte Bartel. »Mich betrügen und belügen!«
    »Ich weiß überhaupt nicht, was du meinst!« Arnest wand sich.
    Bartel hielt ihn mit eisernem Griff. »Wem hast du das Diadem verkauft? Spucks aus!« Er zog den Unterarm näher heran, so dass er gegen Arnests Gurgel drückte.
    Der Mann ächzte. Sie kannten sich sehr gut. War Bartel an diesem Punkt angelangt, gab es kein Zurück. »Münzbach!«, stöhnte er. »Lass mich gehen!«
    »Ja klar lass ich dich laufen!«, grunzte Bartel sarkastisch. Er hatte das Geständnis, das er brauchte. Mit aller Kraft stieß er sich von der Hauswand ab und nahm Arnest mit, der mit dem Gesicht in den Schnee aufprallte. Blitzschnell setzte er dem überraschten, gestürzten Mann das Knie auf den Rücken, reichte mit dem rechten Arm von vorne weit um dessen Kopf herum. Er packte das ganze Haupt mit dem schreienden und beißenden Mund in seine Armbeuge, spannte die Muskeln an und riss ihm den Schädel nach rechts. Es gab ein unschönes, knackendes Geräusch und die Welt hatte einen Betrüger weniger.
    Bartel kam auf die Beine und spürte kaum, dass ihm Elsbeth auf den Buckel gesprungen war und nun kreischend mit ihren Fäusten auf seinem Kopf und den Schultern herumtrommelte. Er schüttelte sie ab wie ein lästiges Insekt. »Das kommt von eurer Habgier!« Er blickte verächtlich auf sie nieder. »Und du machst dich am besten auch gleich vom Acker!«, sagte er kalt, »es sei denn, Godeke will dich behalten.«
    Bartel kümmerte sich nicht um ihr Gezeter und sah auf. Alle seine Freunde und Gesellen standen vor ihren Häusern. Die Frauen hatten die Hände vor die Münder geschlagen und schauten ihn mit entsetzten, großen Augen an.
    Er schuldete ihnen eine Erklärung. »Arnest hat uns hintergangen«, erklärte er ruhig und deutete auf die verrenkte Leiche. »Er hat das Diadem gestohlen und die Fürstin umgebracht. Er hat aus Habgier gehandelt, obwohl es ihm gutging. Er hat durch seinen Verkauf die Gruppe verraten. Verrat bedeutet Tod.« Die Männer nickten grimmig. Burghard zog Beate in den Arm und drückte sie fest an sich. Dann nahm er Herlinde an die Hand und zerrte die beiden verstörten Frauen in sein Haus.
    Rudger kam auf Bartel zu. »Ich werde mich um die Leiche kümmern«, erklärte er knapp, lud sich den zerbrochenen Arnest auf seine Schulter und stapfte durch den Schnee Richtung Wald.
    Bartel winkte dem erstarrt wirkenden Volmar zu. »Komm nachher zu mir. Sollte Godeke wieder da sein, bring ihn mit.« Der Blonde nickte ausdruckslos. Bartel konnte seine Miene nicht deuten, würde jedoch noch früh genug erfahren, was Volmar von der Sache hielt. Mit diesem Gedanken stiefelte Bartel auf die

Weitere Kostenlose Bücher