Der schwarze Magier
halten. Die Mönche waren bereits im Kloster verschwunden, als sie beide außer Atem ankamen.
»Hier entlang!« Luke winkte Rupert zur hinteren Mauer, wo sich ein gewaltiger Müllberg türmte. Er nahm bereits die halbe Höhe der Klostermauer ein und es war nicht schwierig, die Mauer auf diesem Wege zu überwinden. Sie schlichen sich zu den schmalen hohen Fenstern des Refektoriums. Wie im Mönchskloster war auch hier eine lange Tafel aufgestellt, aber seltsamerweise saßen Nonnen auf der einen, die Mönche auf der anderen Seite der Tafel. Es gab keinen Tischleser, dafür war die Tafel übervoll gedeckt mit den herrlichsten Leckereien. Käse, Schinken, kalter Braten, gedünstete Nierchen, Kapaun im Speckmantel, Hasenkeule, Schweineschulter, Lammkotelett, verschiedene Sorten Brot, Wein, Bohnen, Möhren, Salat und verschiedene leckere Fischsorten lagen überreichlich auf Platten und Tellern aufgehäuft. Die Mönche hatten ihre Messer gezückt, die sie stets am Gürtel trugen, und hielten sich schadlos. Es war eine unvergleichliche Völlerei, eine Fressorgie ohne Beispiel. Lachend, scherzend, mit vollen Backen kauend, vertilgten sie die Köstlichkeiten, wobei sich die Nonnen anfangs zurückhielten.
Es waren nur etwa zehn Nonnen, während im Mönchskloster mindestens vierzig Brüder lebten. Doch an dieser seltsamen Visite nahmen auch nur zehn Mönche teil.
»Der innere Kreis des Abtes«, flüsterte Luke. »So weit kann man kommen, wenn man gehorsam und demütig ist und seine lieben Mitbrüder anschwärzt. Dann gehört man dazu.«
»Das ist ja unglaublich«, hauchte Rupert. »Ist das ihre Auslegung von Armut? Wir hungern seit Jahren und hier schlagen sie sich ihre Bäuche voll.« Ihm wurde fast übel vom Zuschauen.
»Warte nur, es kommt noch besser«, gab Luke ihm zu verstehen.
»Noch mehr Essen?«
»Noch mehr Sünde!«
»Welche?«
»Das wirst du gleich sehen.«
Einige der Mönche und Nonnen hatten sich erhoben und tauschten die Plätze, sodass jetzt alle durcheinander saßen. Ungeniert legten sie die Arme umeinander, ein Mönch griff einer der Nonnen an die Brust und sie kicherte dabei.
»Was tun die da?«
»Sie frönen der fleischlichen Lust und der Unkeuschheit. Ja, sie scheinen das Höllenfeuer nicht zu fürchten.«
Die Nonnen und Mönche küssten und streichelten sich, manche ließen sich gleich unter den Tisch fallen, andere Paare verließen das Refektorium.
»Komm mit, hier kannst du es besser sehen.« Luke zog Rupert zu einem Seitenbau. »Die Nonnen bewohnen einzelne Kammern.«
Sie hockten auf dem verkrüppelten Pflaumenbaum, der an der Mauer stand, und spähten in die winzige Zelle, auf deren Pritsche sich die Nonne jetzt entkleidet hatte. Sie war rundlich und drall. Fassungslos starrte Rupert auf ihre großen Brüste. Der Anblick faszinierte ihn und stieß ihn gleichzeitig ab. Zugleich spürte er wieder dieses drängende Gefühl irgendwo unten in seinem Körper. In letzter Zeit verspürte er es häufig, aber es war noch nie so stark gewesen. Er klemmte seine Hände zwischen die Beine und presste seine Knie zusammen. In der Zwischenzeit hatte der Mönch sich auch entkleidet. Es war Bruder Patrizius. Sein weißer, schlaffer Bauch hing herab, aber sein Geschlecht hob sich deutlich ab. Der Blick der Nonne glitt lüstern über seinen Körper. Dann begannen sie sich gegenseitig zu streicheln.
Ruperts Atem ging heftiger. Die Nonne lag auf dem Rücken, sie trug nur noch ihren Schleier. Bruder Patrizius legte seine Hände auf ihre angewinkelten Knie und drückte sie auseinander. Rupert stockte der Atem und er reckte den Hals. Doch der breite Rücken des Mönches verdeckte ihm die Sicht. Er legte sich zwischen die Beine der Nonne und begann gleich darauf, sich rhythmisch auf und ab zu bewegen. Die Bewegungen der beiden Körper wurden schneller, heftiger, beide stöhnten und keuchten um die Wette. Aber es klang nicht so, als ob es ein Schmerz wäre, eher wie… Rupert fand keine Worte dafür. Es war Vergnügen, Lust, Wonne, beide schienen weltentrückt zu sein. Er spürte das Blut in seinem Kopf pulsieren, ihm wurde ungeheuer heiß. Gleichzeitig verstärkte sich der Druck in seinen Lenden. Die Nonne warf die Beine hoch und stieß kleine spitze Schreie aus. Ihre Haube war vom Kopf gerutscht und entblößte den kahl rasierten Schädel. Er bringt sie um, schoss es durch Ruperts Kopf, doch er konnte seine Augen nicht abwenden. Beide grunzten und stöhnten, dann krümmten sie sich wie im Todeskampf umeinander. Es
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