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Der Schwarze Orden

Der Schwarze Orden

Titel: Der Schwarze Orden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colin Forbes
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sagte, ich würde Ihnen Bescheid sagen. Dann wurde die Verbindung unterbrochen.«
    »Sagen Sie mir Bescheid, wenn sie noch einmal anruft.«
    »Was geht hier vor?« fragte Paula, die alles mitgehört hatte.
    »Inzwischen ist es einem zweiten Mitglied des Ordens gelungen herauszubekommen, daß ich in diesem Hotel bin.« Tweed lächelte. »Mein Plan funktioniert besser, als ich dachte.«
    »Und«, machte Paula geltend, »nur drei Menschen wissen, daß Sie hier sind.
    Christopher Kane, Arnos Lodge und Willie. Einer von ihnen muß mit dem Orden unter einer Decke stecken.«
    »Doch nicht Christopher, ich bitte Sie«, protestierte Newman.
    »Ich traue niemandem.« Paula stand auf. »Ich werde den Portier fragen, wann der zweite Anruf kam.«
    »Sie wird langsam paranoid«, bemerkte Newman, nachdem Paula sich entfernt hatte.
    »In so einer Situation muß man paranoid sein«, erwiderte Tweed. »Diese Frage hätte im übrigen schon ich dem Portier stellen sollen.«
    »Das ist ja interessant«, sagte Paula bei ihrer Rückkehr. »Der Portier hat sich entschuldigt. Unmittelbar nachdem er den Anruf bekommen hatte, rief ihn der Cheflieferant des Hotels an. Der Portier mußte ihm eine ganze Liste von Lebensmitteln durchgeben, die dringend gebraucht werden, und konnte Ihnen daher nicht gleich Bescheid geben. Es ist über einer Stunde her, daß diese Frau angerufen hat.«
    »Langsam wird es tatsächlich spannend«, bemerkte Tweed. Er streckte die Beine aus und schlug sie an den Fußgelenken übereinander. »Ich glaube, das wird wieder mal eine dieser langen Nächte.«
    Tweed begann noch einmal alles zu rekapitulieren. Er spielte die verschiedenen Möglichkeiten durch, wie sie den bevorstehenden Bedrohungen am besten entgegenwirken könnten. Mitten unter seinen Ausführungen betrat eine Frau den Raum. Sie trug ein eng anliegendes weißes Futteralkleid, das eine Schulter unbedeckt ließ.
    »Wen haben wir denn da?« begrüßte Tweed sie mit einem strahlenden Lächeln. »Was für eine nette Überraschung, Sie hier zu sehen. Ich weiß nicht, ob alle von Ihnen Simone Carnot kennen.«
    Wenige Minuten zuvor hatte Simone ihren Wagen in der Einfahrt abgestellt und war mit einem Koffer ins Foyer gekommen. Nachdem sie den Nachtportier um eine Suite gebeten hatte, hatte dieser sie nach oben begleitet.
    Sobald der Mann gegangen war, hatte sie die Tür abgeschlossen, ihren Koffer geöffnet und den Cartier-Geschenkkarton mit der Luger herausgenommen. Zusammen mit einer Tragetasche, in der sich das schwarze Kleid und der Schleier befanden, legte sie den Karton auf den Boden des Kleiderschranks. Dann machte sie sich ans Auspacken und hängte ihre Kleider bis auf das weiße Futteralkleid so in den Schrank, daß die Tasche und der Karton von ihnen verdeckt wurden. Sie schloß den Schrank ab und steckte den Schlüssel in ihre Handtasche.
    Sie zog ihr Kostüm aus, verschwand kurz ins Bad und schlüpfte in das weiße Kleid.
    Dann ging sie nach unten in die Hotelhalle, in der sie bei ihrer Ankunft Tweeds Stimme gehört hatte.
    »Nehmen Sie doch Platz und leisten Sie uns ein wenig Gesellschaft«, forderte Tweed sie auf.
    Simone setzte sich zu Paula auf die Couch. Sie lächelte sie kurz an, beobachtete sie aber ansonsten scharf. Paula veränderte ihre Haltung etwas, damit sie mit der rechten Hand jederzeit an die Browning in ihrem Umhängebeutel herankäme.
    »Und was darf ich Ihnen zu trinken bestellen?« erkundigte sich Tweed. »Das ist ein hervorragendes Hotel. Man kann die ganze Nacht aufbleiben, ohne daß der Service nachläßt.«
    »Wenn Christopher hier wäre, würde ich einen Kir royale nehmen«, sagte Simone, nachdem Tweed alle miteinander bekanntgemacht hatte.
    »Einen Kir royale für die Dame«, wandte Tweed sich an den Kellner, der wie aus dem Nichts aufgetaucht war.
    »Ich glaube, ich nehme auch einen«, sagte Marler.
    Sowohl Newman als auch Marler starrten ganz bewußt auf Simones bloße Schulter. Sie wußten, daß sie das erwartete. Langsam wanderte Simones Blick von einem Mann zum andern. Sie war sicher, sie waren begierig, diese Schulter mit einer Hand zu streicheln, während sie sich mit der anderen weiß Gott wo zu schaffen machten.
    Paula wußte, was in ihr vorging. Sie zwang sich, ihren Abscheu zu verbergen.
    Offensichtlich spielte Tweed hier irgendein Spiel, also ging sie darauf ein. Lächelnd drehte sie sich herum und sah Simone ganz direkt an.
    »Wirklich schön, Ihr Kleid. Es ist nicht nur sehr schick, sondern steht Ihnen auch ganz

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