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Der Schwarze Orden

Der Schwarze Orden

Titel: Der Schwarze Orden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colin Forbes
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Maßnahmen hatten sie in eine unscheinbare graue Maus verwandelt.
    Wie aus dem Nichts erschien Beck an Tweeds Seite. Er stand da, als wartete er auf einen ankommenden Passagier. Beim Sprechen fuhr er sich mit der Hand langsam über den Mund. Paula konnte deutlich verstehen, was er zu Tweed sagte.
    »Tina Langley hat einen Platz in der nächsten Maschine nach Wien gebucht. Ich hab gewartet, bis sie eincheckt, und mich anschließend bei der Frau erkundigt, die sie abgefertigt hat.«
    »In Wien werden wir sie möglicherweise aus den Augen verlieren«, sagte Tweed.
    »Nein, werden wir nicht. Nach allem, was Sie mir im Präsidium erzählt haben, hatte ich damit gerechnet. Einer meiner Männer wird in derselben Maschine nach Wien fliegen.
    Ich habe mich bereits mit dem Wiener Polizeichef in Verbindung gesetzt. Er wird zwei seiner Leute zum Flughafen schicken, damit sie sich dort mit meinem Mann treffen. Sie haben Anweisung, ihr unauffällig zu folgen.«
    »Sehr vorausschauend.«
    »Ich muß jetzt gehen…«
    Paula sah sich in der Abflughalle um. Am Ausgang, nur wenige Meter von ihnen entfernt, stand ein auffallend großer Geistlicher, der in einem Buch, vermutlich einem Brevier, las. Seine Lippen bewegten sich beim Lesen mit.
    »Wir werden hier warten, bis wir Tina durch die Paßkontrolle gehen sehen«, sagte Tweed. »Wäre ihr durchaus zuzutrauen, daß sie gar nicht an Bord der Maschine geht.
    Der Schmetterling ist absolut unberechenbar.«
    »Es sieht nicht so aus«, bemerkte Paula, »als würde auch Hassan nach Wien fliegen.«
    »Noch ein Grund, eine Weile hierzubleiben. Er könnte erst im letzten Moment auftauchen. Auch er ist sehr gerissen. Aber ich bin sicher, daß ich ihn ziemlich nervös gemacht habe. Langsam kommt Bewegung in die Gegenseite.«
    Ohne selbst recht zu wissen, warum, ließ Paula den Blick weiter prüfend durch die Abflughalle wandern. Bisher waren sie von anderen Reisenden umringt gewesen.
    Doch jetzt standen sie plötzlich ganz allein da. Tweed sah sich jeden genau an, der die Paßkontrolle passierte. Er nahm nicht an, daß Hassan sich verkleiden würde – dazu war er zu arrogant –, aber er wollte auf Nummer sicher gehen.
    Wieder einmal streifte Paulas Blick den Geistlichen, der gerade sein Gebetbuch einsteckte. Vielleicht war die Person, auf die er wartete, nicht angekommen. Jedenfalls kamen keine neuen Passagiere mehr durch den Zoll. Sie wollte gerade ihren Blick abwenden, als sie die Hand des Geistlichen aus seiner Jackentasche kommen sah. Mit einem Colt. Der Geistliche nahm die Waffe in beide Hände und richtete sie auf Tweed.
    Paula blieb keine Zeit mehr, um ihre Browning zu ziehen. Deshalb versetzte sie Tweed mit der linken Hand einen kräftigen Stoß. Der Geistliche hatte auf seinen Rücken gezielt. Tweed taumelte zur Seite. Die Kugel pfiff über seine Schulter hinweg, und das Krachen des Schusses hallte laut durch das Flughafengebäude. Die Kugel durchschlug eine gläserne Trennwand, die klirrend in tausend Stücke sprang. Mehrere Frauen begannen laut zu kreischen.
    Paula hatte Tweed so fest gestoßen, daß er fast hingefallen wäre, aber dank seiner Gelenkigkeit konnte er sich gerade noch auf den Beinen halten. Er richtete sich auf und wirbelte herum.
    Newman hatte seine Smith & Wesson gezogen, aber der Geistliche war bereits durch den Ausgang gestürmt. Wieder tauchte aus dem Nichts Beck auf und erteilte seinen Leuten, die ebenso unerwartet aufgetaucht waren wie ihr Boß, seine Befehle.
    »Halten Sie diesen Mann fest! Wenn nötig, schießen Sie!«
    Gefolgt von Tweed und Paula, rannte Newman zum Ausgang. Beck erreichte ihn als erster. Draußen war Big Ben in einen wartenden Wagen gesprungen. Les hatte ihm die Tür aufgehalten. Er raste in Richtung Zürich davon. Beck signalisierte einem Polizeiwagen, dem fliehenden Fahrzeug zu folgen. Doch der Streifenwagen wurde von einem ankommenden Taxi behindert.
    Les, der für diesen Job ausgesucht worden war, weil er sehr gut fuhr, überholte ein Auto nach dem anderen. Er fuhr wesentlich schneller als erlaubt. Er kam zwar gut voran, aber der Streifenwagen, der Sirene und Blaulicht eingeschaltet hatte, holte auf.
    Nach ein paar Minuten erreichten sie den Tunnel, der in die Stadt führte. Les drückte immer wieder auf die Hupe, um die Autos vor ihm aus dem Weg zu scheuchen. Der Tunnel schien kein Ende zu nehmen. Der Streifenwagen hinter ihm mußte eine Notbremsung machen, um einen Zusammenstoß zu vermeiden. Les hatte jetzt einen sicheren Vorsprung.

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