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Der Schwarze Orden

Der Schwarze Orden

Titel: Der Schwarze Orden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colin Forbes
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will.«
    »Und wer könnte das sein?«
    »Vielleicht der geheimnisvolle Hassan.«
    Paula sah ihn an. Sie kannte diese seltsamen Geistesblitze Tweeds. Sie waren eine Folge seiner verbissenen Konzentration auf alle Aspekte eines Problems. Auf diese Weise gelangen ihm manchmal Gedankensprünge, die sie schon immer in Erstaunen versetzt hatten.
    »Was könnte er in Zürich vorhaben?«
    »Wenn er, wie ich vermute, der Kopf des Ordens ist, könnte er hergekommen sein, um die Beseitigung der restlichen Mitglieder des
Institut
voranzutreiben.« Tweed runzelte die Stirn. »Sollte meine Theorie richtig sein – und es ist wirklich nur eine Theorie –, droht dem Westen ernstere Gefahr, als ich dachte.«
    »Es dürfte in Zürich nicht allzu schwer sein, einen Araber aufzuspüren…«
    »Dabei dürfen Sie allerdings nicht vergessen, daß viele im Westen erzogen wurden, vor allem in England. Folglich könnte es durchaus sein, daß er fließend Englisch spricht und sich als Engländer ausgibt.«
    »Trotzdem würde ihn seine Hautfarbe verraten«, entgegnete Paula.
    »Dann sehen Sie doch mal aus dem Fenster«, hielt ihr Tweed entgegen. »Diese Hitzewelle herrscht nun schon so lange, daß auch die meisten Einheimischen eine gesunde Bräune haben.«
    »Trotzdem könnten wir Marler bitten, sich in allen großen Hotels zu erkundigen, ob heute ein neuer Gast eingetroffen ist. Marler kann bekanntlich sehr gut mit Portiers.
    Ich würde im Dolder Grand anfangen.«
    »Warum ausgerechnet dort?«
    »Weil es das Hotel ist, aus dem Willie so überstürzt ausgezogen ist.«
    »Da kann ich Ihnen leider nicht folgen.«
    »Wenn sich Willie tatsächlich heimlich mit jemandem treffen wollte, mußte er sich zwangsläufig in einem anderen Hotel einmieten, um diese Person zu treffen.«
    »Das entbehrt für mich jeder Logik.«
    »Dann nennen Sie es eben weiblichen Instinkt. Ich weiß, es haut nicht immer hin – aber manchmal schon…«
    In diesem Moment klopfte es. Paula sprang auf und schloß mit der Browning in der Hand die Tür auf. Wie auf ein geheimes Kommando kam Marler herein.
    »Alles vorbereitet«, verkündete er. »Aber zuerst werde ich mich in meinem Zimmer kurz aufs Ohr legen. Wollte nur mal sehen, ob es irgendwas Neues gibt.«
    »Sie haben leider Pech«, erklärte Tweed lächelnd. »Paula hat nämlich noch eine Aufgabe für Sie. Es war Ihre Idee, Paula, also dürfen Sie es ihm auch beibringen.«
    Marler hörte an die Wand gelehnt zu. Als Paula schon dachte, er hätte sie vergessen, zog Marler eine King-Size heraus und zündete sie sich an, ohne Paula dabei eine Sekunde aus den Augen zu lassen.
    »Ich kann natürlich alle teuren Hotels überprüfen, aber viel verspreche ich mir davon nicht. Was haben wir also bisher, Tweed?«
    »Wir haben eine Reihe kaltblütiger Morde. Begangen von dem Schwarzen Orden.
    Einziges uns bekanntes Mitglied ist Tina Langley – bestätigt durch Paulas Aussage und das Foto, das mir Emilio Vitorelli gegeben hat. Wir wissen, die Monceau-Bande treibt sich hier irgendwo herum – Beck nimmt an, daß sie nach dem mißglückten Attentat auf mich noch zu sechst sind, mit Jules sieben. Wir haben Genf, das in dieser Angelegenheit eine Schlüsselrolle zu spielen scheint. Laut Vitorelli – und ich habe keinen Grund, an seinen Aussagen zu zweifeln – werden von einem Kurier hohe Geldbeträge nach Dorset gebracht. Zwei prominente Bewohner Dorsets, Arnos Lodge und Willie, sind hier. Die Amerikaner melden, daß ein bestimmter Nahoststaat einen Großangriff auf Westeuropa plant. Wir wissen von einem gewissen Hassan, der den Orden befehligt, Aussehen und Verbleib unbekannt. Das wär’s.«
    »Mit anderen Worten«, faßte Marler zusammen, »wir haben so gut wie nichts.«
    »Wir haben noch etwas mehr«, sagte Paula. »Wir haben die Methode durchschaut, mit der die Morde begangen werden. Inzwischen wissen wir, daß sich eine attraktive Frau an das Opfer heranmacht und sich das Vertrauen des Betreffenden erschleicht, um ihn dann bei der erstbesten Gelegenheit mit einer Luger von hinten in den Kopf zu schießen und das Ganze ziemlich amateurhaft als Selbstmord hinzustellen.«
    »Warum amateurhaft?« wollte Marler wissen.
    »Das war meine Idee«, meldete sich Tweed zu Wort. »Es soll bewußt unprofessionell aussehen. Die Leute, die dieser Hassan um sich geschart hat, wollen den Mitgliedern des
Institut
ganz bewußt angst machen. Sie wollen erreichen, daß sie in ständiger Angst leben und in Panik geraten. Auf diese Weise geben sie für

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