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Der schwarze Prinz

Titel: Der schwarze Prinz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Netty
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als wett. Svenya verfolgte beunruhigt, wie Alberich zweimal von mächtigen Hieben des Roten getroffen wurde und wie sehr ihn das aus der Bahn warf und taumeln ließ ... Ihr wurde klar, dass der König den Sohn Fafnirs nicht ohne Hilfe würde besiegen können. Jedes Mal, wenn er mit einem eisigen Strahl einen Teil von Oegis’ Körper einfror, schmolz der ihn sofort wieder mit der in ihm wohnenden Hitze, und so vehement Alberich auch attackierte, er wurde mehr und mehr zurückgetrieben. Bald schon würde er die seitliche Wand der Höhle erreichen und keinen Platz mehr zum Ausweichen finden. Ein Grund mehr für Svenya, endlich wieder auf die Füße zu kommen und einzugreifen.
    Sie erreichte den Speer, aber er war unter dem Geröll eingeklemmt. Über ihr wurde der Kampf der beiden Drachen immer wilder - immer unbarmherziger; und mehr als einmal hörte Svenya Alberich schmerzerfüllt aufstöhnen. Svenya versuchte, sich aufzurichten, um das Geröll wegzuräumen; aber sie war zu schwach.
    Oben wurde Alberich gerade von einem brutalen Hieb Oegis’ getroffen und gegen die Wand geschleudert. Die Höhle erbebte. Der Eisdrache war in die Enge getrieben und konnte gleich darauf auch einem zweiten Schlag von Oegis nicht ausweichen.
    Svenya schloss die Augen und blendete das mörderische Duell aus - sie musste sich voll und ganz auf den Speer konzentrieren. Sie streckte die Hand danach aus und ließ einen Teil ihrer Magie in den Zauber fließen, der sie mit der Waffe verband. Sie hörte das Bröckeln von Steinen, öffnete die Augen und sah, wie der Speer unter der Masse, die ihn begraben hatte, ruckte.
    Alberich schrie wild auf vor Schmerz, und Svenya schaute herum zu ihm. Er war erneut gegen die Felswand geschleudert worden, und dabei war einer seiner Flügel gebrochen! In einer gewaltigen Wolke von Staub und Felsbrocken fiel er zu Boden, und Oegis stürzte sich von oben herab unbarmherzig auf ihn - ihn über und über eindeckend mit weit ausholenden Schlägen seiner riesigen, klauenbewehrten Pranken.
    So schwer ihr das unter den Umständen auch fiel, konzentrierte Svenya sich wieder auf den Speer und webte die Magie zwischen ihm und ihr immer dichter und fester. Mit jedem Atemzug, den sie tat, löste er sich mehr unter dem Schotter ... und schließlich glitt er mit einem metallischen Schaben daraus hervor und landete in ihrer offenen Faust.
    Svenya schloss ihre Finger um den Griff, stieß einen Seufzer der Erleichterung aus und wandte sich wieder den beiden kämpfenden Drachen zu. Doch es war nur noch ein Drache, der kämpfte: Oegis. Alberich lag regungslos am Boden und steckte einen nach dem anderen der gnadenlosen Hiebe ein, ohne sich noch ansatzweise zu wehren.
    Svenya wusste, dass sie nur einen einzigen Versuch hatte - und setzte alles auf eine Karte. Sie sammelte die Magie, die das Tor der Fünf Schwerter ihr gegeben hatte, fokussierte sie in ihrer Faust und ließ sie in den Speer hineinfließen. Doch das war vielleicht nicht
    genug, deshalb ließ sie auch ihren Panzer auf den Speer übergehen - diesmal nicht nur einen Teil, wie sie es tat, wenn sie auf Loga ritt; nein, sie ließ den ganzen Panzer auf den Speer übergehen ... in dem klaren Bewusstsein, dass sie ihn, wenn das hier schiefging, eh nicht mehr brauchen würde.
    Und so schmiedete Svenya, die Hüterin Midgards, durch das Verweben dreier Zauber eine der mächtigsten Waffen, die diese Welt je gesehen hatte. Als sie schließlich vollendet war, setzte sie sich mit letzter Kraft auf und rief: »Ooooeeeeeeeeeeeeeegiiiiiiiiiis!«
    Der Drache ließ von Alberich ab und wandte sich zu ihr um. Svenya sah seine Brust und den etwas weicheren Bauch darunter - das genügte ihr, um zu zielen. Eigentlich zielte sie nicht wirklich - sie war viel zu schwach, den Arm zu heben -, sie zeigte vielmehr dem Speer mental das Ziel. Denn das war der erste Zauber - dass der Speer niemals sein Ziel verfehlte. Der zweite war der der Schwerter und der dritte der ihres magischen Panzers.
    Jetzt benutzte sie einen vierten: den Schwebezauber. Aber sie wandte ihn nicht auf sich selbst an, sondern ebenfalls auf den Speer. Wie von Geisterhand geführt, erhob sich die Waffe von zwischen ihren Fingern langsam in die Luft und begann - zunächst fast so träge wie ein Zeppelin - sich in Richtung Oegis zu bewegen.
    Der Drache sah die langsam auf ihn zukommende Lanze mit den zwei Spitzen, nahm einen Felsen vom Boden auf und schleuderte ihn danach. Der Speer wich aus und flog weiter auf ihn zu - allmählich

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