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Der schwarze Prinz

Titel: Der schwarze Prinz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Netty
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womit er nicht rechnen konnte.
    Sie machte einen weiten Sprung zurück und schleuderte ihr rechtes Schwert von der Hüfte aus genau auf ihn - und im nächsten Atemzug auch das Linke. Er hieb das erste Schwert aus der Luft weit zur Seite und gleich darauf auch das zweite. Aber womit er nicht gerechnet hatte: Noch während Svenya das linke Schwert schleuderte, hatte sie gleichzeitig mit der freien Rechten ihre Pistole gezogen ... und feuerte!
    Sie hatte keine Ahnung, ob Laurin einen schusssicheren Panzer trug, aber die großkalibrigen Geschosse rissen ihn von den Füßen, und er stürzte nach hinten zu Boden. Sie setzte nach und zog noch im Sprung einen der Wurfspeere aus dem Köcher. Kniend kam sie auf seiner Brust zur Landung und hielt ihm die Eisenspitze des Speers genau über das rechte Auge.
    »Das war aber nicht besonders sportlich«, keuchte er - ohne sein überlegenes Grinsen abzulegen.
    »Ruf deine Leute zurück«, forderte Svenya barsch. »Sofort!«
    »Fass ihn nicht an!«, kreischte da plötzlich eine Stimme von der Seite.
    Lau’Ley!
    Svenya blickte sich um und sah, wie Hagen von vier Dunkelelben an Armen und Beinen am Boden festgehalten wurde und sich gegen jede Chance aufbäumte und wand. Lau’Ley stand über ihm und hielt Gram in der Hand. Mit der Spitze zielte sie auf Hagens Kehle.
    »Hör nicht auf sie!«, rief Hagen. »Nimm auf mich keine Rücksicht. Töte ihn und kämpfe.«
    »So nobel, unser geschätzter Hagen«, flüsterte Laurin unter ihr. »Will sich selbst völlig sinnlos opfern und gleich darauf auch noch dich.«
    »Sei still«, zischte Svenya ihn an.
    »Schau dich doch mal um«, sagte er und nickte in Richtung der Hubschrauber und der Felsen. »Selbst nach dem Kampf ist die Übermacht vierzig zu eins. Wenn ich jetzt Hagen streiche, dann sogar achtzig zu eins. Und Lau’Ley hat das Schwert.«
    »Übergib Hagen das Schwert, und ich lasse deinen Geliebten am Leben«, rief Svenya Lau’Ley zu.
    Lau’Ley schüttelte den Kopf. »Ich habe Laurins Befehl, ihn sterben zu lassen, wenn ich dadurch das Schwert in die Hände kriege. Aber ich tausche Hagen gegen ihn.«
    »Was wollt ihr mit dem Schwert?«, fragte Svenya. »Und wie habt ihr uns überhaupt gefunden?«
    »Wenn du gestattest«, sagte Laurin und griff langsam mit den Spitzen der Finger seiner rechten Hand unter Svenyas Schulterpanzer. Von dort zog er einen kleinen Peilsender hervor. »Den hat dir Lau Ley verpasst, die Gute. Bei eurer letzten Begegnung in den Höhlen. Du hättest sie eben doch nicht am Leben lassen sollen.«
    »Du hattest die Chance, Lau’Ley zu töten, und hast sie verschont?«, fragte Hagen, in - wie Svenya fand - einer Mischung aus Wut und Fassungslosigkeit. »Und - schlimmer noch - du hast sie direkt hierhergeführt?«
    »Ich hatte keine Ahnung...« Svenya hätte brüllen können vor Zorn auf sich selbst.
    »Und was das Schwert betrifft«, sagte Laurin. »Wir werden einen Pakt schließen mit Hel. Die Klinge gegen eine Passage durch das Tor, das sie schafft.«
    »Bist du von Sinnen?«, fragte Hagen. »So leichtsinnig bist nicht einmal du! Einen Pakt mit Hel? Der kommt einem Selbstmord gleich, Mann. Nein, einem Todesurteil.«
    »Das könnte dir doch nur recht sein«, erwiderte Laurin. »Doch lass Lokis Tochter ganz meine Sorge sein.«
    »Töte ihn!«, rief Hagen Svenya zu.
    »Wenn du unserem Herrn auch nur ein Härchen krümmst, stoße ich zu«, sagte Lau’Ley und drückte Gram noch ein Stück fester gegen Hagens Hals. Svenya sah an der Entschlossenheit in ihren Augen, dass Lau’Leys Drohung keine leere war.
    »Und wenn ich ihn gehen lasse, sind Hagen und ich dann frei und ihr verschwindet mit dem Schwert, ohne uns oder dem Schiff noch weiteren Schaden zuzufügen?«, fragte Svenya.
    Ehe Lau’Ley etwas erwidern konnte, sagte Laurin: »Darauf hast du mein Wort, Hüterin.«
    »Nein!«, brüllte Hagen.
    »Sie haben das Schwert ohnehin schon«, rief Svenya zurück. »Wenn wir jetzt überleben, haben wir wenigstens eine kleine Chance, es uns zurückzuholen.«
    Laurin schmunzelte. »Das mag ich so an dir. Du gibst niemals auf.«
    Sie ignorierte ihn und sah, wie der wilde Zorn in Hagens Gesicht allmählich wich und er in sich zusammensackte. Sie erhob sich und gab Laurin frei.
    Lau’Ley holte mit dem Schwert aus.
    »Nein!«, schrie Laurin - und Lau’Ley hielt mitten in der Bewegung inne.
    »Das ist die Chance!«, begehrte die Sirene auf.
    »Du hast gehört, was ich gesagt habe.« Laurins Stimme war plötzlich hart und

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