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Der schwarze Schattenjaeger

Der schwarze Schattenjaeger

Titel: Der schwarze Schattenjaeger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura Sommer
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Onkel gesetzt hat, ignoriere ich so gut ich nur kann.
„Für mich auch einen“, sagt Logan genervt. Anscheinend hat Onkel Roger noch einmal mit ihm geredet, denn normalerweise kommt noch irgendein Spruch hinterher oder der Unterton seiner Stimme klingt mehr als anzüglich. Da aber kein „bitte“ dabei war, überhöre ich seine Bestellung gekonnt und verschwinde in der Küche.
„Mamaaaaa!“, brüllt Kimmy derweil, sodass Onkel Roger sich erbarmt sie einzufangen und hinauf zu ihrer Mutter zu bringen, bevor sie noch weiter herumbrüllt.
„Die Mama ist oben, ich bringe dich hoch …“
„Ich kann alleine laufen“, sagt Kimmy stolz, aber so laut, dass ich sie noch in der Küche höre. Mist, jetzt sitzt Logan alleine am Tresen, es bleibt mir also nichts anderes übrig, als ihn zu bedienen, da Tom kurz eine rauchen ist und Jenny die erste Etage bedient. Ich kann mich ja nicht zwanzig Minuten hier drin verstecken.
Ich atme noch einmal tief durch, bevor ich aus der Küche gehe und ihm einen eiskalten Blick zuwerfe.
„Kein Kaffee?“, fragt Logan mich genervt und sieht mich dabei von oben bis unten an, als würde er glauben, dass ich irgendwo an meinem Körper einen Kaffeebecher verstecke.
„Wie heißt denn das Zauberwort?“, frage ich bissig und bin nun doch erleichtert, dass ich mit diesem Schwachkopf kein Date haben werde. Niemals. Nicht heute oder morgen, auch nicht in zehn Jahren oder in tausend. Nicht einmal, wenn die Erde zufriert und er der letzte Kerl auf Erden wäre!
Logan verzieht sein Gesicht zu einer Fratze. 
„Alter, jetzt bring mir doch einfach ’nen Kaffee, ich zahle schließlich dafür!“
Oha, so ist er also, wenn er nicht das bekommt, was er haben will? Das Spiel kann ich mitspielen!
„Mit oder ohne Milch?“ Ich blinzle ihm lieblich entgegen und mache mir einen Spaß daraus, ihn jetzt schön auffliegen zu lassen. Ich sehe, wie jemand das Café betritt und sich umsieht, aber meine Konzentration liegt eindeutig auf Logan. Wenn man lange als Kellnerin arbeitet, bekommt man irgendwann einen Blick für Menschen. Wann möchte wer zahlen, wer hat schon bestellt? Wer noch nicht? Wer möchte einen Nachschlag haben? Wer gibt gutes Trinkgeld? Ich versuche mir zu merken, wo der Mann sich hinsetzen will, während ich Logan fixiere.
„So wie immer, Thalis, das weißt du doch, jetzt bring mir endlich den Kaffee!“ Logan wird grantiger und schüttelt gereizt den Kopf. Danke, Onkel Roger! Du scheinst ihm ja wirklich ordentlich die Meinung gegeigt zu haben!
„Das heißt bitte“, ertönt es hinter Logan und ich sehe zu dem Mann, der soeben eingetreten ist. Er ist gar kein erwachsener Mann, wie ich zuerst dachte, sondern er ist jünger. Und … er ist ein Cherokee-Indianer. Schwarzes, langes Haar, das ihm bis über die Schultern geht. Er trägt es offen, sodass ihm einige Strähnen locker über die Wangen fallen. Seine Augen sind dunkel, ich kann kaum die Pupille erkennen, da seine Iris ebenso schwarz erscheint wie sein Haar. Seine Mimik ist ruhig, auch wenn er eine ernste, tiefe Stimme hat, so wirkt er auf mich vollkommen gelassen. Zu meiner Verwunderung trägt er gar keinen langen, traditionellen Mantel, sondern normale, westliche Kleidung. Ein schwarzer Mantel, eine Jeanshose und Schuhe, wie sie auch Onkel Roger trägt oder Joshua. Gehört er überhaupt zu den Cherokee-Indianern? Oder ist er ein Tourist, der nur Vorfahren aus diesem Gebiet hat? Wer auch immer er ist, ich sehe ihn zum ersten Mal, da bin ich mir ganz sicher. So jemanden hätte ich mir gemerkt. Wie alt mag er sein? Anfang zwanzig? Oder Mitte zwanzig vielleicht? Allerhöchstens. Er hat breite Schultern und wirkt auf den ersten Blick so groß wie Onkel Roger, der ein ganzes Stück größer ist als Logan.
„Mag sein, aber sie kennt meine Bestellung“, pampt Logan den Fremden an, ohne sich zu ihm herumzudrehen. In diesem Moment kommt Tom von seiner Zigarettenpause wieder.
„Hey, einen Kaffee!“, ruft Logan ihm genervt zu und wagt es nicht, mich noch einmal anzusehen.
„Kommt sofort“, entgegnet Tom ihm unwissend, da er die Situation natürlich nicht verfolgt hat.
„Darf ich bitte einen Tee haben? Grüner Tee ohne Zucker bitte“, fragt mich der Fremde, der mir einen 5-Dollar-Schein überreicht.
„Der Rest ist für Sie“, spricht er weiter, bevor er zwei Sitze entfernt von Logan an der Theke Platz nimmt. Ich muss schlucken, denn dieser junge Mann verwirrt mich komplett. Er hat eine Aura um sich, die mir ganz weiche

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