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Der schwarze Thron - Reiter reiter3

Der schwarze Thron - Reiter reiter3

Titel: Der schwarze Thron - Reiter reiter3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: britain
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seinem unerfüllten Wunsch sterben, nach einem vollkommen unbeachteten Leben.
    Früher einmal war seine Familie im Clan Hillander wohlhabend und mächtig gewesen und hatte Unmengen Land besessen. Jetzt hatte er ein verfallenes Herrenhaus und das kleine Grundstück, auf dem es stand, trotz seiner guten Herkunft. Das Gold, das der Wappenlose anbot, würde ihm nicht nur helfen, das Land zurückzuerwerben, sondern auch seinen Pferdehof zu begründen, und er würde sich bemühen, den Landsitz zu seinem früheren Glanz zurückzuführen.
    Er würde keine Schmuckstücke mehr aus den Schlafzimmern von Damen stehlen müssen. Es sei denn, ihm war danach.
    Aber so entschlossen Amberhill war, das zu tun, es tat weh, mit Morry zerstritten zu sein. Morry sprach ihn außerhalb der Öffentlichkeit niemals mit »Sir« an.
    Er schüttelte seine Schuldgefühle und Zweifel ab, als er das Päckchen auf dem großen Bibliothekstisch sah. Seine Stiefel! Er stellte das Glas hin, wickelte die Stiefel aus dem Stoff, in den sie gepackt waren, und atmete den berauschenden Duft von neuem Leder ein.
    Dieser Kauf stellte eine seiner wenigen Extravaganzen dar. Mit dem Geld, das der Wappenlose ihm vorausgezahlt hatte, hatte er sich diese Stiefel im besten Geschäft von Sacor anmessen lassen. Er hatte das beste Leder gewählt, biegsam, aber stark, das er nun streichelte, und das Lampenlicht schimmerte auf dem schwarzen Material. Beim Reiten würde
er die Stiefel bis zu den Oberschenkeln hochrollen können und zu anderen Zwecken herunterrollen, ganz wie er wollte.
    Der Preis war unglaublich gewesen, aber er hatte genug davon, alte Sachen zu tragen, die seinem Vater und seinem Großvater gehört hatten. Er besaß ein paar Dinge, die er bei seinen Auftritten als Rabenmaske benutzte, konnte sie aber nicht anziehen, wenn er er selbst war, also musste er die alten Kleidungsstücke nehmen. Er wünschte sich, er könnte sich eine neue Garderobe leisten, aber er wagte es nicht, sein Geld auf einmal auszugeben, weil es verdächtig wirken würde, wenn er sich plötzlich kleidete wie ein wohlhabender Aristokrat. Die Leute würden Bemerkungen machen und Fragen stellen. Er würde auffallen . Zu viele wussten, dass sein Vater den Besitz der Familie verspielt hatte, und Fragen würden zu Spekulationen führen, woher er plötzlich so viel Geld hatte. Er konnte es nicht wagen, dass seine Existenz als Rabenmaske enthüllt wurde.
    Nein, Amberhill wagte es im Augenblick nur, vorsichtig einzukaufen, und wenn er in einiger Zeit sein Schicksal gewendet hatte, würde niemand mehr Fragen stellen.
    Ich werde ihnen sagen, ich hätte ein profitables Geschäft abgeschlossen , dachte er. Und das wird sogar der Wahrheit entsprechen.
    Morry mochte sich Sorgen machen, aber Amberhill sah nur eine strahlende Zukunft voller Möglichkeiten und Wohlstand.

DER WALL SPRICHT
    Wir stehen Wache Tag und Nacht, in Sturm und
Winter, Eis und Tauwetter.
Von der Ullem-Bucht bis …
Der Sturm drischt auf uns ein.
Von der Ullem-Bucht bis …
Der Sturm verwittert uns.
Bis zu den Ufern der Dämmerung weben wir …
Wir brechen.
Hört uns. Helft uns. Heilt uns.
Traut ihm nicht. Er hätte uns beinahe zerstört.
Hasst ihn!
Wir können nicht vertrauen. Wir hassen ihn.
Ja, hassen ihn.

DER STURM
    Dales Zustand hielt Altons Suche nach Antworten auf. Er bemühte sich, seine Ungeduld vor ihr zu verbergen – schließlich war es nicht ihre Schuld. Leese sagte, die langsam heilenden Wunden des Reiters und die Reise von Waldheim zum Wall habe sie überanstrengt und ihre Gesundung behindert. Man hatte ihr zu früh erlaubt, Waldheim zu verlassen, behauptete Leese, und der Himmelsturm würde noch ein paar Tage warten müssen, in denen Dale sich weiter ausruhte.
    Das stimmte wohl, dachte Alton, als er sich dem Turm näherte. Er hatte die dunklen Ringe unter Dales Augen gesehen, und wie steif sie sich bewegte. Sie wollte nicht zugeben, dass sie müde war oder Schmerzen hatte, und er entschied sich, es nicht zur Kenntnis zu nehmen, wollte nicht sehen, was sich vor seiner Nase abspielte, denn er brauchte Antworten, und zwar sofort . Leese jedoch hatte andere Vorstellungen, und sie zwang Dale zu Bettruhe und widerwärtigen Tees, die ihr helfen sollten, gesund zu werden. Als Alton Dale verließ, sah er, was für ein schlechtes Gewissen sie hatte, weil sie ihn im Stich ließ.
    Er hätte ihr etwas Tröstliches sagen können, aber das hatte er nicht getan. Er war einfach aus ihrem Zelt gestürmt, geschüttelt von Frustration,

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