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Der schwarze Thron - Reiter reiter3

Der schwarze Thron - Reiter reiter3

Titel: Der schwarze Thron - Reiter reiter3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: britain
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sah, legte er das Buch beiseite und stand auf: »Kann ich Euch helfen?«

    »Wir haben eine Botschaft vom König für den Goldenen Kustos.«
    »Es tut mir leid, aber er befindet sich nicht in der Stadt. Er wird vielleicht schon bald zurückkehren … aber das ist manchmal schwierig vorauszusagen.«
    Karigan nickte. Das hatte sie erwartet. »Und Rektor Crosley? «, fragte sie.
    Der junge Mann verzog das Gesicht. »Ich fürchte, er ist ebenfalls nicht zu sprechen.«
    Karigan legte die Hand auf ihre Botentasche. Sie ging davon aus, dass der junge Mann einfach versuchte, sie davon abzuhalten, seinen Meister zu stören, also sagte sie: »Das hier ist eine Botschaft, die der König persönlich geschrieben hat. Es würde ihn nicht sonderlich freuen, wenn sie nur mit Verspätung abgeliefert würde.«
    »Es tut mir leid, Reiter, aber – aber Rektor Crosley befindet sich im Heilerhaus.«
    »Was?« Karigan machte einen Schritt zurück. »Geht es ihm nicht gut?«
    »Er lebt«, sagte der Lehrling, »aber ich weiß keine Einzelheiten. Er hat einen Einbrecher ertappt und wurde zusammengeschlagen. Sein Herz ist nicht besonders kräftig.«
    »Es tut mir leid, das zu hören«, sagte sie. Anders als seine Vorgänger war Rektor Crosley ein praktisch denkender und gerechter Verwalter. »Dann wird sein Stellvertreter wohl alle Hände voll zu tun haben.«
    Der Lehrling nickte. »Meister Howard hilft den Archivaren, das Durcheinander aufzuräumen, und versucht herauszufinden, was gestohlen wurde, wenn überhaupt.«
    »Jemand hat im Archiv eingebrochen?«, fragte Karigan ungläubig.
    »Ja, Reiter. Wir finden es auch sehr seltsam. Sicher, dort
gibt es kostbare Dokumente, aber keins von denen fehlt, sie wurden nicht einmal durcheinandergebracht.«
    »Seltsam«, murmelte sie. Dann sah sie Fergal an. »Sieht aus, als müssten wir warten.«
    Fergal nickte, und Karigan konnte nicht sagen, ob diese Entwicklung ihm gefiel oder nicht.
    »Ihr könntet die Botschaft bei einem der Meister oder Treuhänder lassen«, schlug der Lehrling vor.
    »Danke, aber die Botschaft ist für den Goldenen Kustos oder den Rektor allein bestimmt. Ich zögere sogar, sie Meister Howard zu übergeben.«
    »Dann kann ich Euch leider nicht helfen. Darf ich Euch zumindest zum Gästehaus begleiten?«
    »Nein, danke. Ich kenne mich auf dem Campus aus.«
    Als sie durch die Rotunde zurückkehrten, fragte Fergal: »Was machen wir denn jetzt? Warten wir, bis der Kustos auftaucht? «
    »Ich fürchte, ja. Das, oder bis der Rektor wieder gesund genug ist, um die Botschaft entgegenzunehmen. Versuche, es zu genießen – hier gibt es viel zu sehen.«
    Karigan führte Fergal auf dem Campus herum, so dass er einen Eindruck vom Aufbau der Schule bekam. Sie zeigte ihm, wo sich die Bibliothek, diverse akademische Gebäude und der Speisesaal befanden. Als die Glocke läutete, steckten sie plötzlich mitten in einem bunten Schwarm fest, da die Gebäude sich leerten und Schüler zu ihrer nächsten Klasse eilten. Karigan musste daran denken, wie sie selbst, mit Büchern beladen, hektisch zur nächsten Klasse geeilt war, bevor die Glocke wieder erklang und die nächste Unterrichtsstunde begann. In ihren frühen Jahren war sie oft zu spät gekommen oder überhaupt nicht erschienen.
    Beinahe so schnell, wie der Hof sich gefüllt hatte, war er
auch schon wieder leer, noch vor dem nächsten Läuten der Glocke. Fergal wirkte vollkommen verblüfft, als wären die Schüler alle weggezaubert worden. Karigan lächelte und führte ihn über den Campus zu den Sportfeldern in der Hoffnung, dort einen bestimmten Meister bei der Arbeit zu finden.
    Als sie im Bereich für die Waffenübungen neben dem Ausrüstungslager eintrafen, war Waffenmeister Rendel dort damit beschäftigt, die Schüler des ersten Jahres in grundlegenden Verteidigungsmanövern mit Holzschwertern zu unterrichten. Karigan und Fergal sahen über den Zaun hinweg zu, als der Waffenmeister und sein Lehrling zwischen den Schülern hindurchgingen und ihnen halfen, die korrekte Haltung und Technik zu finden. Einige konzentrierten sich nur drauf, aufeinander einzuschlagen und sich die Knöchel aufzureißen, und schrien sich mit schrillen Stimmen an. In all diesem Durcheinander blieb der Waffenmeister ruhig und erhob nie die Stimme. Es war ein solcher Kontrast zu Drents »Unterrichtsstil«, dass Karigan die Schüler beneidete, die mit Rendel arbeiten durften. Drent, dieses Monstrum, würde die jungen Leute als Vorspeise vor dem Frühstück

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