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Der schwarze Thron - Reiter reiter3

Der schwarze Thron - Reiter reiter3

Titel: Der schwarze Thron - Reiter reiter3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: britain
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bisher hatte er kaum etwas getan, um ihren Status anzuerkennen. Ihr sein Arbeitszimmer zu überlassen, war mehr ein Akt des Mitgefühls gewesen – nicht, dass Laren das nicht begrüßt hatte –, und es hatte die obligatorischen Auftritte bei gesellschaftlichen Ereignissen gegeben, aber ansonsten hatte er sie kaum zur Kenntnis genommen.
    Wenn diese Krise vorüber war und Lady Estora unverletzt zurückkam, würde Laren ein langes Gespräch mit ihm führen, ganz gleich, wie unglücklich es ihn machte. Sollte Lady Estora die Macht mit ihm teilen, so musste er sie mit zu Besprechungen bringen und sie bei seinen öffentlichen Audienzen neben sich sitzen lassen. Sie musste die Stimmen der einfachen Leute hören und wissen, was sie bedrückte, musste den Alltag in ihrem Land sehen.
    Und dann war da das Gespräch, das Laren mit Lady Estora selbst führen musste, eines, in dem es um die Enthüllung des Geheimnisses ging. Sie hatte die junge Frau noch nicht angesprochen, hatte geglaubt, noch viel Zeit zu haben, und sie hatte so viele dringlichere Sorgen – Pflichten bei den Reitern, Besprechungen, an denen sie teilnehmen musste, Probleme, die zu lösen waren. Nun tat es ihr leid, dass sie keine Gelegenheit gehabt hatte, mit Estora zu sprechen.
    Und solange diese nicht gesund und unversehrt zu ihnen zurückkehrte, waren diese Überlegungen ohnehin sinnlos.

    »… und ich sehe nicht, dass wir irgendwie mit Ben und den Pferden weiterkommen«, sagte Connly gerade.
    Sie verlagerte das Gewicht im Schaukelstuhl und wurde sich wieder bewusst, wo sie sich befand. »Ben«, sagte sie.
    Connly warf ihr einen Seitenblick zu. »Ihr habt kein Wort von dem gehört, was ich gesagt habe, wie?«
    »Du sprachst von Ben und Pferden.«
    Connly lachte. »Ja, ganz am Ende. Keine Soge, es gab nichts schrecklich Wichtiges. Nicht wie die anderen Nachrichten. «
    »Könntest du es mir noch einmal erzählen? Sag mir, was meine Reiter tun.«
    Connly fing wieder von vorn an, und diesmal hörte sie zu, und zwar ganz genau, und versenkte sich in Routine und im Alltäglichen. Es war eine Erleichterung angesichts der größeren, bedrohlicheren Ereignisse des Tages.

AUBRYS KREUZUNG
    Die schützenden Bäume des Grünen Mantels waren nur eine ferne Erinnerung für Karigan und Fergal, als sie weiter im heftigen Wind vorstießen, der aus dem eisigen Land weit im Norden heranfegte und über die Wanda-Ebene ins weltliche Sacoridien fuhr wie eine Sense aus Eis. Nur Flecke von Bäumen, vollkommen kahl, boten ein wenig Schutz, aber je weiter nach Nordwesten sie kamen, desto offener wurde das Land und desto heftiger der Wind.
    Die Pferde schienen sich nicht im Geringsten an der Kälte zu stören. Ihr Fell war beinahe über Nacht dichter geworden. Beide Reiter trugen nun ihre mit Fell gefütterten Mäntel gegen die Kälte und wickelten sich Schals ums Gesicht. Zum Glück gab es brauchbare Gasthäuser an der Strecke, die ihnen Zuflucht vor dem schneidenden Wind und die Gelegenheit zum Aufwärmen boten.
    Karigan zügelte Kondor neben einem Wegweiser, dessen Arme an der Straße entlang nach Osten und Westen zeigten; ein dritter wies nach Nordwesten auf einen schmaleren Feldweg hin. Das Ding knarrte gewaltig im Wind.
    »Zehn Meilen bis Aubrys Kreuzung«, sagte Karigan zu Fergal.
    »Was?«, rief der.
    Karigan musste sich anstrengen, die Augen nicht zu verdrehen. Sie zeigte auf ihre Ohren.

    »Oh, tut mir leid«, sagte Fergal und zog die zusammengeknüllten Stofffetzen heraus, die den Wind, der ihm Ohrenschmerzen verursachte, aus seinen Ohren fernhalten sollten.
    »Ich sagte«, Karigan zeigte auf den Wegweiser, »noch zehn Meilen bis Aubrys Kreuzung.«
    »Oh.« Die Nachricht schien ihn nicht sonderlich zu interessieren, und er stopfte sich die Ohren wieder zu.
    Nun verdrehte Karigan die Augen doch. Sie fand es jedenfalls angenehm, dass ihr nächstes Ziel inzwischen so nah war. Es würde schön sein, einige Zeit aus diesem Wind zu kommen. Sie lenkte Kondor auf den Weg nach Nordwesten und trieb ihn an. Fergal und Wolke folgten ihr.
     
    Aubrys Kreuzung war eine kleine Grenzstadt zwischen Sacoridien und Rhovani. Im Süden lag Lecia, die wichtigste Grenzstadt zwischen den beiden Ländern.
    Aubrys Kreuzung war genau, wie Hauptmann Mebstone es beschreiben hatte, ein kleines Städtchen mit ein paar Gasthäusern und Ausrüstern. Es gab mehrere grob zusammengezimmerte Häuser auf beiden Seiten der Straße, und das war es auch schon, abgesehen von der Kaserne und dem

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