Der schwarze Thron - Reiter reiter3
Reitern ihre außergewöhnlichen Pferde lieferte, und seiner Frau, die offenbar über unbekannte Heilkräfte verfügte. Doch sie fand nichts Ungewöhnliches, solange sie Fergal nicht zählte, der den Dung aus einer Box in eine Schubkarre lud.
Der Stall war luftig und sauber, mit acht Boxen, die alle bis auf Wolke und Kondor leer waren. Wolke zupfte zufrieden am Heu in ihrer Krippe, und Kondor hängte den Kopf über die Boxentür und wieherte. Karigan ging zu ihm und streichelte seine Nase.
»Morgen«, sagte Fergal.
»Morgen. Wo sind die Frosts?«
»Hier sind wir, Mädel.« Damian erschien aus einer Tür und trug zwei Reitersättel mit passendem Zaumzeug über jeder Schulter. Neben ihm ging ein gestromter Wolfshund, der etwa so groß war wie ein Pony. Er stolzierte zu einem Haufen von frischem Stroh, gähnte und ließ sich fallen, was eine Staubwolke aufwirbelte. Dann legte er den Kopf auf die Vorderpfoten und machte es sich gemütlich für ein Schläfchen.
»Das da ist Ero«, sagte Damian. »Der Kleinste im Wurf.«
Karigan nahm an, dass Eros Geschwister so groß wie Pferde sein mussten.
Lady kam ein paar Schritte hinter Damian und hatte ein weiteres Zaumzeug und einen zugedeckten Korb über dem Arm. »Schön zu sehen, dass du wieder wohlauf bist«, sagte sie zu Karigan.
»Äh, ja, vielen Dank. Der Tee – er hat wahre Wunder gewirkt. «
Lady reagierte mit einem erfreuten Lächeln.
»Kommt, holt eure Sachen, Reiter«, sagte Damian. »Ich gehe reiten, reiten mit Reitern!«
Karigan und Fergal holten sich ihr Zaumzeug und die Sättel bei ihm ab.
»Ich habe Kondor gebürstet und gestriegelt, Mädel, und seine Hufe gesäubert. Kein Grund, das noch einmal zu tun, also sattle ihn einfach.«
Während Karigan das tat, fragte sie sich, welches Pferd Damian reiten würde, dann fing sie das Gespräch zwischen ihm und Lady auf.
»Was ist mit Abby?«, fragte Lady soeben.
»Sie ruht sich aus. Ich habe sie gestern geritten.«
»Und Onkel?«
»Nein, nicht heute.«
»Seestern?«
Damian verzog das Gesicht und rieb sein Hinterteil, als erinnere er sich an eine unangenehme Erfahrung. »Nein, ganz bestimmt nicht Seestern.«
Karigan zog Kondors Gurt fester und beobachtete das Paar über den Pferderücken hinweg. Lady schaute scheinbar nachdenklich zur Decke auf. »Vielleicht Seymour?«
»Zu langsam«, sagte Damian. »Er hat nie mit Kondor Schritt halten können.«
»Jack?«
»Jericho hat Jack heute, und Gus hat Rose.«
Karigan fragte sich, wo Damian all seine Pferde versteckt hielt.
»Ich weiß! Gracie!«
»Um Himmels willen! Die ist vollkommen durchgeknallt.
»Wen also sonst?«, fragte Lady. »Den Hund?«
Ero hob den dicken Kopf, als wäre er über den Vorschlag erschrocken. Karigan lachte leise gegen Kondors Hals.
»Wie soll ich wissen, was ich singen soll?«, fragte Lady.
Singen? Was hatte das alles mit Singen zu tun?
»Wer bleibt denn noch?« Damian fing an, etwas an den Fingern abzuzählen, und murmelte dabei vor sich hin. »Ich weiß. Ich werde Katze reiten.«
Lady schüttelte den Kopf. »Mein Lieber, du hast Katze vor zwei Wochen an den alten Tom Binder verkauft.«
»Oh, das hatte ich vergessen. Dann bleibt nur noch Fuchs.«
»Also gut, Fuchs«, sagte Lady. »Ich werde ihn hereinsingen. « Den Korb immer noch am Arm, ging sie zum Stalleingang und spähte nach draußen. Mit einem Blick zurück zu ihrem Mann sagte sie: »Sie sind heute früh weit draußen.«
Damian zuckte mit den Achseln.
Lady seufzte, dann stieß sie einen Ohren betäubenden Ruf
aus, der Karigan beinahe umgeworfen hätte. »FUCHS! Fuchs, Fuchs, Fuchs, FUCHS!«
Das war singen?
Aber dann sang Lady tatsächlich, und in normaler Tonhöhe: » Komm, mein Fuchs, komm, Füchslein. Dein Herr glaubt, du solltest bei ihm sein, also komm, Fuchs, komm, Füchslein!«
Das Lied ging noch eine Weile weiter mit mehr unsinnigem Text, aber einer angenehmen Melodie, und Karigan erwartete, dass der Gegenstand des Lieds jeden Augenblick in den Stall traben würde. Ladys Lied ging zu Ende. Alle sahen zu und warteten. Immer noch nichts. Lady wirkte verärgert.
Damian trat neben seine Frau und legte den Arm um ihre Schultern. »Du hast recht, Lady, Liebste. Sie sind wirklich weit weg.« Dann steckte er zwei Finger in den Mund und stieß einen so schrillen Pfiff aus, dass Karigan die Zähne zusammenbiss und der arme Ero winselte.
Als der Pfiff verklang, warteten sie abermals. Diesmal hörte Karigan Hufe donnern – viele Hufe.
Damian und Lady traten
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