Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der schwarze Thron - Reiter reiter3

Der schwarze Thron - Reiter reiter3

Titel: Der schwarze Thron - Reiter reiter3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: britain
Vom Netzwerk:
eigene, und obwohl Karigan sich bemüht hatte, sich innerlich von ihr zu distanzieren und ihre Freundschaft zu beenden, war sie dennoch nach wie vor ihre Freundin.
    Aber warum musste Estora so extrem damenhaft sein, dass sie sogar im Damensattel ritt?
    Falan taumelte um eine Kurve der Straße, die arme Stute keuchte und war schweißgebadet. Karigan sah wieder über die Schulter zurück, und da waren ihre Verfolger, die immer noch aufholten. Einer hatte eine Armbrust.
    Verdammt . Sie konnte versuchen, in den Wald auszuscheren, damit der Schütze schlechter zielen konnte, aber sie sah nirgends eine passende Stelle, wo sie in den Wald hätte eindringen können.
    Ein Bolzen schlitterte die Straße vor ihr entlang und wehte Staubwolken auf. Falan scheute, aber Karigan beruhigte sie und trieb sie mit den Hacken weiter an. Der Schütze konnte im vollen Galopp nicht neu laden. Sie starrte den Straßenrand an, auf der Suche nach einem Fluchtweg, auf dem die Bäume sie nicht von Falans Rücken fegen und sie auch keine steile Böschung hinunterstürzen würde. Wenn es ihr gelang, ihren Verfolgern im Wald lange genug auszuweichen, konnte sie von ihrer Fähigkeit Gebrauch machen, sobald die Sonne sich nach Westen senkte. Sie wollte nicht darüber nachdenken, was passieren würde, wenn die Männer sie einfingen.

    Gerade als sie sich endgültig entschieden und eine passende Öffnung im Waldsaum gefunden hatte, ließ Falan sie im Stich.
    Im einen Augenblick rannte die Stute in vollem Galopp, und im nächsten stolperte sie, stürzte, schlitterte auf der Brust über die Straße und katapultierte Karigan aus dem Sattel. Sie wurde durch die Luft geschleudert.
    Die Zeit verlangsamte sich, Karigan schien es, als hinge sie ewig in der Luft und würde auf das Unvermeidliche warten. Und dann …
    Sie krachte vor der Stute in scharfe Kiesel und festgetrampelte Erde. Sie lag da, und noch hatte der Sturz ihre Denkfähigkeit nicht beeinflusst. Sie schüttelte den Kopf und sah, dass Falan versuchte, aufzustehen, aber sie konnte es nicht. Die Stute stieß einen jämmerlichen Schrei aus, wie ihn Karigan noch nie von einem Pferd gehört hatte.
    Allmählich wurde sie sich des brennenden Schmerzes in ihren Handflächen, an den Ellbogen und den Knien bewusst. Sie betrachtete ihre Handflächen. Estoras elegante Rehlederhandschuhe waren zerfetzt, und darunter befand sich wundes Fleisch, vermischt mit Kieseln, Schmutz und fließendem Blut. Sie wusste, dass ihre Knie und Ellbogen ähnlich aussehen mussten. Dann tat ihr auf einmal alles weh, all ihre Gelenke und Muskeln schienen zu schreien, um auf sich aufmerksam zu machen, aber es schien nichts gebrochen zu sein. Anders als bei der armen Falan.
    Die Halunken ritten langsamer näher und kamen in einer großen Staubwolke vor ihr zum Halten. Sie hätte ihnen nicht zu Fuß entkommen können, selbst wenn ihre Glieder ihr gehorcht hätten.
    Ihre Ausbildung übernahm die Führung, Drent schrie ihr in die Ohren und beschimpfte sie, weil sie zu langsam war
und zu viel überlegte. Sie musste nicht überlegen, sondern handeln. Mit ihren brennenden Händen zog sie die Messer aus ihren Stiefeln. Das erste tötete nicht den Anführer, auf den sie gezielt hatte, sondern es flog zu weit und traf stattdessen den Mann neben ihm. Er fiel aus dem Sattel. Bevor die Schurken sich von ihrem Schreck erholt hatten und einen Gegenangriff beginnen konnten, warf sie das zweite Messer und fällte damit einen anderen Mann. Er sah überrascht aus. Karigan war ebenfalls überrascht. Fergal wäre stolz auf mich, dachte sie.
    Männer stiegen ab und umringten sie. Sie konnte ihren benebelten Verstand nicht dazu bringen, sie zu zählen. Es spielte auch keine Rolle. Es waren zu viele, und sie war ganz allein.
    Der Anführer kam auf sie zu. »Wie es scheint, habt Ihr durchaus scharfe Krallen, Milady .«
    »Wer ist das, Sarge?«, fragte ein anderer. »Das ist doch nicht die echte Dame, oder?«
    Irgendeine uralte Erinnerung regte sich in Karigan. Sarge …
    »Nein, du Idiot, das ist nicht Lady Estora.« Er blinzelte, als versuche er ebenfalls, sich an irgendetwas Bestimmtes zu erinnern, dann schüttelte er den Kopf. »Die da wird uns bald erzählen, wo sich die Dame versteckt.«
    Er streckte die Hand nach Karigan aus. Sie biss die Zähne zusammen, um den Schmerz in ihren wunden Händen zu ertragen, hob eine Handvoll Sand und Kies von der Straße auf und schleuderte sie ihm ins Gesicht. Seine Hand fuhr zu seinen Augen, und er fluchte.
    Karigan

Weitere Kostenlose Bücher