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Der schwarze Thron - Reiter reiter3

Der schwarze Thron - Reiter reiter3

Titel: Der schwarze Thron - Reiter reiter3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: britain
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Wappenlose, der sowohl ihn als auch Morry verraten hatte. Er hatte gehört, dass die Männer ihn mit »Sarge« anredeten.
    »Das ist also der Held der Dame«, sagte Sarge. »Ihr kommt zu spät – ein anderer hat sie bereits gerettet.« Er und seine Männer lachten.
    »Was Eure Kompetenz beweist, wie ich annehme«, sagte Amberhill in mildem Ton.
    Sarge knurrte und hob sein Schwert.
    »Wir haben Geschäfte miteinander zu erledigen, Ihr und ich«, fuhr Amberhill fort.
    »Tatsächlich? Kenne ich Euch?«
    Amberhill ließ Sarge den Goldbeutel vor die Füße fallen. Das Klingeln der Münzen war unverkennbar.
    »Was soll das?«, fragte Sarge.
    Der Wind frischte auf und wob neue Muster in die treibenden Schneeflocken, er blies sie hierhin und dorthin, und er wehte Amberhill das Haar aus dem Gesicht.
    »Das«, sagte er, »ist der Preis Eures Todes.«
    Sarge trat einen Schritt zurück, und die Männer hinter ihm grollten.

    »Töte ihn, Sarge!«, rief einer.
    »Ruhe!«
    Amberhill spürte Sarges Unsicherheit, er konnte sie an seiner Haltung und am Klang seiner Stimme erkennen.
    »Ihr sprecht in Rätseln«, sagte Sarge. »Vielleicht seid Ihr ein Verrückter, aber das ist unwichtig, denn in Kürze werdet Ihr Fraß für die Wölfe sein.« Darüber lachten seine Männer.
    Als sie aufhörten, sagte Amberhill: »Man kann einen Mann nicht zweimal töten.«
    »Ihr seid ja verrückt. Ihr redet Unsinn.«
    »Nein«, sagte Amberhill, der spürte, wie ein Gefühl der Schwerelosigkeit seinen Körper erfüllte und die Todesangst ihn verließ. »Ich bin Rabenmaske.«
    »Aber der ist …«
    Bevor Sarge das Wort »tot« aussprechen konnte, schlug ihm Amberhill das Schwert aus der Hand. Schon während es klirrend auf die Felsen fiel, brach Sarge auf dem Boden zusammen, die Kehle durchgeschnitten. Amberhills Nasenlöcher blähten sich bei dem Geruch des Blutes.
    »Schade«, sagt Amberhill zu dem Leichnam. »Ich hätte dir gern diese Münzen einzeln in den Rachen gestopft.«
    Die anderen Männer zogen sich zurück, einige schrien erschrocken auf. Sie drehten sich um und flohen angsterfüllt in die Richtung, aus der sie gekommen waren.
    Amberhill war völlig verblüfft. »Hmm! Anscheinend waren sie doch nicht so zäh, wie ich befürchtet hatte. Nicht dass ich mich beklage.«
    Er drehte sich um und fiel fast von seinem Felsen. Blitzende Schwertklingen erschienen im Dunkeln, getragen von Schatten, die still an ihm vorbeimarschierten. Nur der Schnee auf ihren Schultern und das Funkeln ihrer Augen verrieten, dass sie Lebewesen waren.

    Seine Beine gaben plötzlich nach, und er saß zitternd neben der Leiche, die der Schnee stetig zudeckte. Keiner der Schatten hielt an, um ihn anzusprechen oder auch nur seine Existenz zur Kenntnis zu nehmen. Sie waren in einem Auftrag unterwegs, und Sarges Truppen waren bereits so gut wie tot.

DER KAMPF GEGEN DEN HIMMEL
    Karigan stolperte durch die graue, wirbelnde Wolke, in der sie gefangen war. Sie hätte nicht sagen können, wo sie war oder in welche Richtung sie unterwegs war. Sie taumelte einfach weiter.
    Sie legte die Hand auf ihren pochenden Schädel und stöhnte. Der Blutverlust und die Misshandlungen, die ihr Körper erfahren hatte, schwächten sie, und es half ihr nicht, ihre spezielle Begabung einzusetzen. »Ich muss mich hinsetzen«, sagte sie zu Beryl und fiel zu Boden, wo sie gestanden hatte, ohne auf den Schnee zu achten. Beryl setzte sich neben sie und schwieg, und Karigan hielt ihren Arm fest – sowohl, um auch sie weiterhin unsichtbar zu machen, als auch, um sich zu erden.
    Der schwarze Hengst erwartete sie auf der Ebene. Er lag auf der Erde, die Beine unter sich, doch nun waren die Gräser von Schnee bedeckt. Ein Sturm spiegelte sich in seinen Augen, ein Tumult von Schneewirbeln, die einander in dem wechselnden Wind bekämpften.
    Wollte er, dass sie mit ihm in den Sturm hinausritt? War es das?
    Sie schüttelte die Vision ab. Ihre Hand ließ Beryls Ärmel los, und sie packte hastig das Handgelenk der Reiterin. Beryl zitterte – oder war sie es selbst, die zitterte?
    Ich habe mich verirrt, und das wird unseren Tod bedeuten.
Beryl blieb stumm. Sie hatte sich einfach blindlings führen lassen und verhielt sich völlig anders als die Reiter, die Karigan kannte. Sie zwinkerte gegen den Schnee an, der ihr in die Augen blies, und blickte in das graue Dunkel. Ihre unmittelbare Umgebung unterschied sich in nichts von allen anderen Abschnitten des Hügels. Sie bemühte sich, Geräusche von etwaigen Verfolgern

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