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Der schwarze Thron - Reiter reiter3

Der schwarze Thron - Reiter reiter3

Titel: Der schwarze Thron - Reiter reiter3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: britain
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sagte jemand.
    Mit dem Erwachen kam auch die Wahrnehmung der Schmerzen, ihres pochenden Kopfes, der gezerrten Muskeln, Prellungen und Schürfwunden.
    »Was?«, fragte sie das Licht. »Bin ich zu Hause?«
    »Nein.«
    » Ty? «
    Er stand über ihr und sah auf sie hinab. »Richtig.« Er lächelte, aber es war ein müdes Lächeln. »Woran erinnerst du dich?«
    Das Bild des triumphierend blickenden Immerez überflutete ihre Gedanken – sein niedersausender Haken, das Blut in ihren Augen. »Ich erinnere mich an alles.« Sie wollte ihren Kopf berühren und staunte, als sie merkte, dass ihre Hand – nein, beide Hände – in Verbände gewickelt waren.
    »Willis hat die ganzen Kieselsteine herausgepult und sie verbunden«, erklärte Ty.
    »Willis?«
    »Zu Diensten.« Die Waffe trat neben Ty in ihr Blickfeld.
    Noch konnte sie nicht einmal verstehen, wo sie war und was Ty hier machte, geschweige denn, was eine Waffe des Königs hier zu suchen hatte. Alles war noch ganz verschwommen. »Wo bin ich?«
    »Im Lager«, sagte Willis. »Im Zelt eines der Offiziere.«
    »Was … was tut ihr hier?« Mehr und mehr nahm sie ihre Umgebung wahr: das gedämpfte Licht im Zeltinneren, die Pritsche, auf der sie lag. Sie war mit mehreren Decken zugedeckt und bemerkte erst jetzt, dass sie unter diesen Zudecken, abgesehen von den Verbänden an ihren Knien und Ellbogen, nackt wie ein Neugeborenes war. Sie errötete, wodurch ihr Kopf noch mehr pochte.

    »Wir sind hergekommen, um Lady Estora zu retten«, sagte Willis. »Stattdessen fanden wir Euch und Reiter Spencer.«
    »Immerez …«, begann Karigan.
    »Er ist festgenommen worden«, antwortete Willis. »Man wird ihn verhören.«
    »Die Gräber! Großmutter wollte alle aus den Gräbern unter der Burg abziehen.«
    »Großmutter? Wir haben hier keine Großmütter gesehen«, sagte Ty. »Und warum sollte jemand all die Leichen haben wollen?«
    »Nicht die Leichen«, sagte Karigan. »Die Waffen sollten aus den Gräbern gelockt werden.«
    Beide Männer schwiegen und sahen einander an.
    »Die Grabwaffen bewachen den König, solange wir übrigen hier sind«, sagte Willis mit leiser Stimme. »In den Gräbern sind außer einem Minimalkontingent keine Waffen mehr.«
    »Warum sollte diese Großmutter so etwas wollen?«, fragte Ty.
    »Sie ist vom Zweiten Reich«, antwortete Karigan.
    Abermals Schweigen.
    »Karigan«, sagte Wills, »Ihr müsst uns alles sagen, was Ihr wisst, sowohl über Lady Estora als auch über die Pläne des Zweiten Reiches.«
    »Lass sie erst mal dies einnehmen«, sagte Ty. »Setz dich vorsichtig auf, Karigan.«
    Das Pochen in ihrem Kopf wurde stärker, als sie gehorchte. Als sie sicher aufrecht gestützt war, gab ihr Ty einen Becher warmer Brühe und einen Kanten Brot zum Eintunken. Die Brühe war kräftig, und erst, als der Becher leer war, merkte sie, wie ausgehungert sie gewesen war. Ty brachte ihr noch einen Becher voll und weiteres Brot. Während sie auch
diese Portion verschlang, kam noch jemand ins Zelt. Er trat neben Willis direkt an ihre Pritsche. Sein Kinn war mit Bartstoppeln bedeckt, und er trug einen schäbigen Umhang. Intensiv starrte er sie durch eine schwarze Haarlocke an, die ihm vor ein Auge gefallen war.
    »Wer ist das?«, fragte Karigan Willis.
    »Lord Amberhill«, antwortete er. »Er gehörte zu Lady Estoras Gefolge, als sie überfallen wurde, und folgte ihr bis hierher. Er ist derjenige, der Beryl und Euch gefunden hat.«
    »Ich bin über Euch gestolpert«, sagte der Mann.
    »Oh.« Was hätte Karigan sonst sagen sollen?
    »Wie habt Ihr das gemacht?«, wollte Lord Amberhill wissen, der sie immer noch mit seinem Blick fixierte. »Wie habt Ihr mit Lady Estora die Plätze vertauscht? Ich bin ihr die ganze Strecke bis zum Kreuzweg gefolgt, und auf einmal wurde sie zu Euch .«
    »Habt Geduld, mein Lord«, sagte Willis. »Karigan wollte uns gerade alles erzählen, aber sie ist eben erst aufgewacht.«
    »Tee?«, fragte Ty.
    Karigan setzte zu einem Nicken an, aber der Schmerz ließ sie das bereuen. »Ja, bitte«, sagte sie.
    Ty ging hinaus, und eine unangenehme Stille hing im Zelt, bis er zurückkam. Während der Tee abkühlte, erzählte Karigan alles: angefangen bei ihrem Aufenthalt in Mirwellton bis zu dem Zeitpunkt, als Lord Amberhill über sie stolperte. Allerdings erwähnte sie vor diesem ihr unbekannten Mann ihre besondere Fähigkeit nicht. Sie nahm an, Ty und Willis würden erraten, dass sie sich unsichtbar gemacht hatte.
    »Und Ihr wisst nicht, wo die Dame jetzt

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