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Der schwarze Thron - Reiter reiter3

Der schwarze Thron - Reiter reiter3

Titel: Der schwarze Thron - Reiter reiter3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: britain
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hergekommen? Estora musste sich noch einmal versichern, dass sie wirklich mit Karigan sprach. Nie zuvor hatte Karigan ihr gegenüber einen so förmlichen Ton angeschlagen.
    »Karigan, ich bin immer noch Estora, der gleiche Mensch wie zuvor. Meine Hochzeit mit dem König ändert daran nichts.«
    »Sie ändert alles.«
    »Mach dich nicht lächerlich. Ich …«
    »Ich bin nur eine einfache Botin«, sagte Karigan, ohne Estora anzusehen. »Eure Dienerin. Ihr werdet Königin sein, und das ist eine Barriere zwischen uns, die nicht einfach überquert werden kann. Ich werde Euch und dem König dienen, so gut ich kann und wie es die Pflicht verlangt, aber eine Freundschaft, wie wir sie zuvor hatten, wäre
für eine Person von Eurer Stellung unangemessen. Das ist alles.«
    Nein, das war es nicht, davon war Estora vollkommen überzeugt. Sie kniff die Augen zusammen, um herauszufinden, was Karigan verbarg. Warum stieß Karigan sie zurück? »Lass uns darüber sprechen. Vielleicht …«
    »Als Euer zukünftiger Untertan werde ich mit Euch sprechen, wenn Ihr das befehlt, meine Dame, aber ich fürchte, das wird unsere Situation nicht verbessern. Ich glaube nicht, dass wir Freunde bleiben können.«
    Es war, als hätte sie Estora ins Gesicht geschlagen. Nie hatte sie Karigan so kalt erlebt, und ihr förmlicher Ton machte alles nur noch schlimmer. Plötzlich erkannte sie, was es bedeutete, Königin zu sein – man würde sie nie wieder im gleichen Licht sehen, nicht einmal jene, die zuvor ihre Freunde gewesen waren. Und mit ihrem Amt kam auch eine schreckliche Macht, die Macht, alle zu bestrafen, die ihr missfielen. Das erklärte zumindest zum Teil Karigans vorsichtige und angemessene Wortwahl, und es machte Estora traurig, dass ihre frühere Freundin sie auch nur für fähig hielt, eine Strafe gegen sie zu verhängen. Am schlimmsten war jedoch, was hinter den Worten stand: die vollkommene Ablehnung ihrer Freundschaft, die vollständige Ablehnung von Estora.
    Sie wurde von Trauer überwältigt – über den Verlust der Person, die sie einmal gewesen war, und über den Verlust von Karigans Freundschaft – und Tränen traten ihr in die Augen. »Das kannst du nicht ernst meinen.«
    »Wenn Ihr mich nicht länger braucht, meine Dame«, sagte Karigan, »muss ich diese Satteltaschen zu Reitern bringen, die im Auftrag des Königs aufbrechen sollen.« Sie verbeugte sich, drehte sich auf dem Absatz um und ging durch die Tür.

    Estora blinzelte gegen das Morgenlicht an, das ihr ins Gesicht fiel, als die Tür aufging und dann wieder geschlossen wurde. Nach kurzem Zögern riss sie die Tür ebenfalls auf und rannte hinter Karigan in den kalten Morgen hinaus. Wenn nötig, würde sie das Mädchen so lange schütteln, bis es die Wahrheit sagte.
    Aber Karigan hatte bereits den Hof halb durchquert und ging direkt auf den Reiterstall zu. Estora raffte die Röcke und folgte ihr bis zum Pfad. Sie hätte am liebsten laut geschrien. Was war nur los mit ihr? Ihre Unterhaltung im Garten konnte doch nicht dazu geführt haben, dass Karigan sie jetzt hasste! Was hatte sie getan, um so behandelt zu werden?
    Nichts.
    Karigans Verhalten war so ungewöhnlich und wollte so wenig zu ihr passen, dass es um etwas Wichtigeres gehen musste, und das musste sich direkt außerhalb von Estoras Überlegungen befinden. Dennoch, das zu wissen half nicht gegen die Kränkung. Sie schniefte.
    »Bitte verzeiht – ich glaubte einfach, dass Ihr vielleicht ein Taschentuch braucht.«
    Als Estora sich umdrehte, sah sie, wie ihre Waffe einem sich nähernden Herrn in den Weg trat.
    »Ich dachte, ich wäre der Einzige, der so früh am Morgen hier draußen ist«, sagte er. »Und jetzt sehe ich ein so schönes Gesicht so bekümmert.« Er winkte mit dem Taschentuch, als wolle er sich ergeben.
    Estora nickte ihrer Waffe zu, dass es in Ordnung war, den Mann näher kommen zu lassen. Dann nahm sie das Taschentuch entgegen und tupfte ihre Augen trocken. »Danke.«
    Er lächelte, was seine gemeißelten Züge noch besser zur Geltung brachte. Schwarzes Haar war im Nacken zusammengebunden, und er trug die Kleidung eines Adligen, die
allerdings ein wenig abgetragen wirkte. Die Farben waren etwas verblasst, die Manschetten ausgefranst, und Estora bemerkte Anzeichen sehr sorgfältiger Flickarbeit.
    »Es ist mir ein Vergnügen, Euch helfen zu können«, sagte er mit einer Verbeugung. »Wenn ich noch etwas tun kann, um gegen Eure Tränen zu helfen, stehe ich gern zu Diensten.« Wie durch Zauberei holte er

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