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Der schwarze Thron - Reiter reiter3

Der schwarze Thron - Reiter reiter3

Titel: Der schwarze Thron - Reiter reiter3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: britain
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eine weiße Rose aus dem Ärmel.
    Estora lachte entzückt auf und nahm sie entgegen.
    »Siehe da!«, sagte er grinsend. »Die Sonne scheint wieder. Aber ich fürchte, ich muss jetzt zu einem verabredeten Frühstück mit meinem Vetter gehen, obwohl ich Eure Gesellschaft viel erfreulicher finde.«
    Nach einer weiteren Verbeugung sprang er leichtfüßig die Stufen hinauf und durch den Kücheneingang in die Burg. Sie sah ihm hinterher und fragte sich, ob er in der Küche arbeitete, aber obwohl seine Kleidung so abgetragen war, war sie zu gut für einen Diener und nicht abgetragen genug gewesen, dass jemand sie abgelegt und verschenkt haben könnte. Und nicht viele Diener ließen Taschentücher von so guter Qualität zurück, die mit ihren Initialen bestickt waren.
    X.P.A. Wer ist er wohl?, fragte sie sich. Und sie hob die Rose an die Nase und erfreute sich an ihrem Duft.
     
    Später an diesem Morgen zitterte Karigan immer noch, als sie zu den Waffenübungen auf dem Gelände ging. Ihre Konfrontation mit Estora hatte bewirkt, dass sie sich immer noch elend fühlte, und sie befürchtete, das Frühstück wieder von sich zu geben.
    Würde das Drent nicht wirklich freuen …
    Ihre Freundschaft mit Estora aufzukündigen gehörte zu den schwierigsten Dingen, die sie je getan hatte, aber die Alternative kam ihr so … so unerträglich vor. Wie konnte sie
weiter befreundet sein mit einer Frau, die den Mann heiraten sollte, den sie … den sie liebte? Wie konnte sie tun, als wäre nichts zwischen ihr und König Zacharias vorgefallen? Wie könnte sie so tun, als wäre sie nicht eifersüchtig? Und noch schlimmer, wie konnte sie die unvermeidlichen Gespräche vermeiden, wie Freundinnen sie nun einmal führten, in denen sie einander intime Einzelheiten mitteilten?
    Sich von Estora zu distanzieren bedeutete auch, sich von König Zacharias zu distanzieren. Das machte alles einfacher und verhinderte, dass ihre Gefühle sich wie ein Messer in ihr drehten. Es war sicherer so.
    Als Karigan auf dem Übungsgelände eintraf, wartete Waffenmeister Drent bereits auf sie, die fleischigen Fäuste auf den Hüften. Der Ausdruck auf seinem Wasserspeier-Gesicht kündete von schwerer Missbilligung.
    Oh-oh. Ihre wirren Gedanken um Estora verpufften sofort, und so etwas wie Furcht bebte in ihr, obwohl sie genau wusste, dass Drent sein Äußeres einfach benutzte, um diejenigen einzuschüchtern, die er ausbildete. Sie fragte sich, was er ihr wohl heute antun würde, und warum.
    »Ich habe dich in diesen letzten Monaten ausgebildet«, sagte er mit eisiger Stimme, die noch beängstigender war, weil es sich nicht um sein übliches Bellen handelte, »obwohl ich dachte, es gäbe keinen Grund dafür. Ich tat es, weil ich dachte, dass du in den Kampfkünsten etwas leisten könntest. Und dann muss ich hören, dass all diese Ausbildung nichts geholfen hat.«
    »W-was?«
    »Das Museum.«
    Karigan riss überrascht den Mund auf. Wie hatte er das erfahren? »Ich …«
    »Still! Ich werde meine Zeit nicht damit verschwenden,
Leute auszubilden, die so unvernünftig sind, einen überlegenen Gegner wegen eines banalen Stücks Pergament anzugreifen. Und wenn es dennoch zu einer Konfrontation kommt, sollte die Person, die ich ausgebildet habe, besser abschneiden. Niemand, den ich ausgebildet habe, zeigt sich so erbärmlich.«
    »Aber …«
    »Du wirst nicht mehr zum Üben hierherkommen. Ich werde keine Zeit mehr mit dir verschwenden.«
    Karigan konnte ihn nur vollkommen verdutzt anstarren.
    »Weggetreten.« Er drehte ihr den Rücken zu.
    Sie betrachtete den breiten Rücken, als er auf die anderen auf dem Übungsfeld zuging und sie mit den täglichen Übungen mit klappernden Holzschwertern begannen. Sie wusste, sie sollte vor Freude auf und ab springen – keine brutalen Stunden mehr bei Drent. Stunden, aus denen sie erschöpft, voller Blasen und Prellungen hervorgegangen war, die Ohren klirrend von seinen Beschimpfungen. Aber sie fühlte sich nur gereizt und sogar beleidigt. Sie hätte diesen Schwertkämpfer besiegen können, wenn sie dieses blöde Kleid nicht getragen hätte. Wie würde Drent gegen einen hervorragenden Schwertkämpfer abschneiden, wenn er ein Korsett und ein Kleid trüge?
    Dieses Bild ließ sie auflachen. Sie verließ das Übungsgelände, kehrte in die Burg zurück und fragte sich auf dem Weg, was sie wohl mit der ungewohnten Freizeit anfangen sollte.
    Aber als sie den Reiterflügel betrat, kam sie sich schon wieder wie eine Versagerin vor. Es war eine

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