Der schwarze Thron - Reiter reiter3
alles zu zerstören, das wichtige Schöpfungen wie den Wall betrifft, um das Wissen zu schützen. Es besteht jedoch die Möglichkeit, dass ein Dokument die allgemeine Zerstörung überlebt hat. Merdigen sagte Garth, er könne sich vage an ein Buch erinnern, das sich im Besitz eines der Magier befand, die beim Bau des Walls halfen, eine Art Logbuch, das Alton Hinweise geben könnte, wie er an den Hütern vorbeikommen und mit dem Wiederaufbau des Walls beginnen kann.«
»Ihr glaubt, dieses Buch ist in Selium?«
Hauptmann Mebstone seufzte. »Das wissen wir nicht. Es kann sein, dass es dieses Buch nicht mehr gibt, aber wenn es der Fall ist, könnte die einzige Person, die vielleicht etwas darüber weiß, der Goldene Kustos sein.«
»Ah.« Der Goldene Kustos, Aaron Fiori, war Estrals Vater. Er war praktisch der Lordstatthalter von Sacoridiens Kunst, Geschichte und Kultur und stand der Schule von Selium und der Stadt gleichen Namens vor, die sie umgab, obwohl er häufig in der Umgebung unterwegs war, Geschichten und Lieder sammelte, musizierte und begabte Kinder suchte, um sie zu seiner Schule zu bringen. Die alltägliche Verwaltung der Stadt und der Schule war dem Bürgermeister und dem Rektor überlassen.
»Lord D’Yer lässt seine Leute bereits zum hundertsten Mal das Archiv durchsuchen«, sagte Laren Mebstone, »und Dakrias Brown und seine Schreiber werden hier das Gleiche tun.«
Karigan lächelte, als der Hauptmann den neuesten obersten
Verwalter des Königs ansprach. Sie konnte sich vorstellen, was für eine gewaltige Arbeit er vor sich hatte, und sie beneidete ihn nicht darum, aber zumindest würde er vielleicht Hilfe von einem oder zwei Geistern bekommen.
»Es könnte sein, dass das Buch mit einem Bann belegt wurde, der es verbirgt«, fügte der König hinzu, »was erklären würde, wieso es nicht schon vorher aufgetaucht ist. Wenn Lord Fiori mit dem Geist danach suchen kann, könnt Ihr ihn vielleicht dabei anleiten. Ihr werdet eine Nachricht direkt zu Lord Fiori bringen, eine persönliche Botschaft von mir, so dass er versteht, wie dringend die Sache ist. Und wenn er sich auf einer seiner Reisen befindet, werdet Ihr wohl mit Rektor Crosley sprechen müssen.«
Es klopfte an der Tür, und Cummings, der Sekretär des Königs, steckte den Kopf herein. »Verzeiht, Euer Majestät, aber die Delegation aus Huradesh wartet im Thronsaal.«
Der König nickte und stand auf, und alle drei Reiter erhoben sich mit ihm. Auf dem Weg nach draußen blieb er vor Karigan stehen, nun kein ätherisches Lichtwesen mehr, sondern ein gewöhnlicher Mensch, und wieder verrutschte seine Königsmaske. »Ich wünsche Euch eine sichere Reise, Karigan«, sagte er. »Und eine erfolgreiche.«
Karigan konnte ihm nicht in die Augen sehen. »Danke, Sire«, murmelte sie, aber er war bereits gegangen, und die Tür schwang hinter ihm zu.
Sie riss den Blick von der Tür und bemerkte, dass der Hauptmann sie forschend betrachtete. Dann wandte Laren Mebstone ihre Aufmerksamkeit mit einem Blinzeln ihrer grünbraunen Augen Garth zu.
»Du kannst gehen«, sagte sie. »Der Rest der Besprechung hat nur mit Karigans weiteren Aufgaben zu tun, und ich bin sicher, du hast nach deinem Auftrag hier viel nachzuholen.«
»Danke«, sagte Garth. Auf dem Weg nach draußen drückte er Karigans Schulter und sagte: »Wir unterhalten uns später.«
Karigan nickte und lächelte ihm hinterher.
»Also gut«, sagte der Hauptmann und setzte sich wieder hin. »Sollen wir weitermachen?«
»Ja, Hauptmann.«
»Wie ich schon erwähnte, handelt es sich um einen dreifachen Auftrag. Der erste und wichtigste Teil bringt dich nach Selium. Wenn Lord Fiori dieses Buch finden sollte, das wir suchen, oder etwas darüber wissen sollte, wirst du sofort zurückkehren und Bericht erstatten und die beiden anderen Aufträge nicht ausführen. Sie sind weniger wichtig. Hast du das verstanden?«
»Ja.«
»Es ist nicht allzu wahrscheinlich, dass dieses Buch existiert; wenn also dein Besuch bei Lord Fiori zu nichts führen sollte, gestattet mir der König, dich zu zwei weiteren Missionen auszuschicken, wenn du dich ohnehin im Westen befindest.«
»Und dabei geht es nicht um Aufträge des Königs?«
»Nein, es sind Reiterangelegenheiten. Dir ist vielleicht aufgefallen, dass wir dieser Tage mehr Reiter als Pferde haben.« Jetzt lächelte der Hauptmann, wie sie es häufig tat, wenn es um die neuen Reiter ging. »Du musst den Mann aufsuchen, von dem wir unsere Pferde bekommen, und ihm von
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