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Der schwarze Thron - Reiter reiter3

Der schwarze Thron - Reiter reiter3

Titel: Der schwarze Thron - Reiter reiter3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: britain
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waren, aufgegeben worden waren, lange bevor Karigan in den Botendienst eingetreten war.

    Reiter hießen die Wegstationen nicht nur wegen der Zuflucht willkommen, die sie auf einer Reise boten, sondern auch, weil sie sich sicher anfühlten. Man hatte sie so errichtet, dass sie mit der Landschaft verschmolzen, und sie verfügten über Schutzzauber, die unwillkommene Eindringlinge fernhielten. Diese Schutzzauber wirkten jedoch nicht gegen das Wild, und es war nicht ungewöhnlich, dass Reiter erst einmal Eichhörnchennester aus dem Kamin entfernen oder Fledermäuse verscheuchen mussten. Bei einigen Gelegenheiten waren Reiter an einer Wegstation eingetroffen und hatten entdecken müssen, dass ein Bär eingebrochen war und ein schreckliches Durcheinander hinterlassen hatte. Und dann war da Garths Begegnung mit dem Stinktier … Der arme Mann war wochenlang ein Ausgestoßener gewesen.
    Selbst wenn keines dieser Geschöpfe sich in einer Wegstation niedergelassen hatte, waren ihre kleineren Verwandten unvermeidliche Bewohner. Den Mäusekot aus dem Raum zu fegen war für gewöhnlich der erste Tagesordnungspunkt für einen Reiter, der sich für die Nacht in einer Wegstation einrichtete.
    Karigan wusste, dass Hauptmann Mebstone davon träumte, ihre Reiter würden irgendwann permanent postiert werden, nicht in diesen schlichten Wegstationen, sondern in größeren Staffelunterkünften in sacoridischen Dörfern und Städten. Selbst wenn alle Reiterbroschen in der Truhe des Hauptmanns einen Reiter fänden, war Karigan sich nicht sicher, ob es genug von ihnen gäbe, um Larens Traum zu erfüllen. In diesem Fall würden Staffelstationen tatsächlich eine wirkungsvollere Nutzung der Arbeitskraft der Reiter bedeuten und damit auch ein schnelleres Abliefern von Botschaften.
    Das waren einige ihrer Gedanken, als sie sich vor der steinernen
Feuerstelle schaukelte und ihre in Strümpfen steckenden Füße am Feuer wärmte, einen Becher Tee in den Händen. Es war, dachte sie, ein besserer Ausblick auf eine positive Zukunft, als sich wegen der Eleter oder dem Wall Gedanken zu machen. Hier saß sie auf einem normalen Botenritt, der trotz des rauen Anfangs nun glatt verlief und bei dem sie gut vorankamen. Selbstverständlich mussten sie weit reiten und hatten noch nicht einmal ihr erstes Ziel erreicht. Bis dahin konnte noch so vieles schiefgehen.
    »Osric McGrew war als Letzter hier«, sagte Fergal. Er blätterte im Logbuch der Wegstation. »Er war letzten Monat hier.«
    Karigan nickte, die Augen halb geschlossen, als sie die Flammen beim Aufflackern und Tanzen betrachtete. »Ich denke, du könntest uns ebenfalls eintragen.«
    Das tat Fergal nur zu gern. Karigan hatte, als er die mitgenommenen Aufgaben erledigte, gesehen, dass seine Handschrift eher wacklig war und seine Rechtschreibung grauenhaft, aber er konnte seinen Namen schreiben. Bei ihrem musste sie ihm helfen. Es gab ein paar Tintenflecke und intensive Konzentration, als er das Datum festhielt und schrieb: Das Wetter ist angenehm.
    Als er fertig war, blätterte er weiter durch das Buch und hielt hier und da inne, um etwas zu lesen. »Ziemlich langweilig«, sagte er. »Überwiegend Daten und Namen.«
    Karigan vermied, die Augen zu verdrehen. »Unser Eintrag ist auch nicht besonders aufregend.«
    »Ich weiß.« Fergal klang so enttäuscht, dass Karigan jetzt doch die Augen verdrehte.
    Sie war gerade dabei abzuwägen, ob sie ihm von den Eletern erzählen sollte, die vor ein paar Nächten an ihrem Lager vorbeigezogen waren, oder nicht, aber irgendwie hatte sie das
Gefühl, als sei diese Vision nur für sie bestimmt gewesen. Und dann war da die »persönliche Botschaft«, die zumindest einer von ihnen ihr hinterlassen hatte. War es nicht ihre Pflicht, solch ungewöhnliche Vorfälle im Logbuch festzuhalten, um andere Reiter, die hier vorbeikamen, zu warnen?
    Sie sagte nichts und bat Fergal auch nicht, ihr das Logbuch zu reichen. Sie schwieg über die Eleter, weil s ie es war, nicht die anderen Reiter, mit der sie ihre Spielchen spielten.
    Ein Schnauben von Fergal brachte sie wieder in die Gegenwart zurück.
    »Was ist?«
    Fergal las langsam und bedächtig einen Eintrag von Mara Brennyn vor: »… konnte ich mich retten, als sich meine Fähigkeit zum ersten Mal zeigte; eine Flammenkugel brach aus meiner Handfläche und entzündete das Zündmaterial, als meine Finger zu taub waren, den Feuerstein zu benutzen. Tatsächlich hätte ich beinahe den Wald abgebrannt … «
    Mehrere Meilen nördlich

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