Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der schwarze Thron - Reiter reiter3

Der schwarze Thron - Reiter reiter3

Titel: Der schwarze Thron - Reiter reiter3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: britain
Vom Netzwerk:
der Wegstation Preble auf einem Lagerplatz an einem Waldweg war Mara im tiefsten Winter durch das Eis eines Teichs gebrochen. Das Erscheinen ihrer Fähigkeit, auf magische Weise Feuer zu entzünden, hatte sie davor bewahrt zu erfrieren. Karigan hatte Mara einmal gefragt, was sie an dem Teich gemacht hatte, und der Reiter war errötet. »Eislaufen. Ich habe meine Schuhe im Winter immer dabei. Ich dachte, der Teich wäre sicher.«
    Karigan hatte schon früh gelernt, dass viele ihrer Kollegen interessanten und manchmal exzentrischen Beschäftigungen nachgingen. Als Karigan über Maras Erklärung gelacht hatte, hatte der Reiter gesagt: »Und? Ich bin an einem See aufgewachsen, und im Winter war Eislaufen der schnellste Weg, das Dorf zu erreichen.« Karigan hatte nicht nur über die Vorstellung von Mara auf Schlittschuhen gelacht, sondern über
die Tatsache, dass der Unfall nichts mit den Gefahren der Botentätigkeit zu tun hatte, wie es beim Auftauchen der Reiterfähigkeiten oft der Fall war.
    »Wie weit reicht das Buch zurück?«, fragte Karigan.
    »Sieben Jahre. Es ist beinahe voll.«
    Mara war vor etwa sechs Jahren in den Botendienst gerufen worden. Reiter schafften es oft nicht einmal fünf Jahre lang, einige, weil sie einen Unfall hatten, andere, weil ihre Broschen sie einfach verließen.
    Fergal blätterte noch ein paar Seiten durch, dann verharrte er plötzlich schweigend und reglos. Obwohl Karigan weiter ins Feuer starrte, konnte sie seinen Blick auf ihr spüren.
    Langsam, als sammle er Mut, fragte er: »Wann werde ich meine Magie entwickeln?«
    Diese klägliche Frage überraschte sie, aber sie war wohl zu erwarten gewesen. An Fergals Stelle wäre sie ebenfalls neugierig gewesen. »Schwer zu sagen. Sie macht sich bemerkbar, wenn sie bereit dazu ist.«
    » Das weiß ich. Das hat Ty auch gesagt. Aber was bedeutet das?«
    Karigan schaukelte ein wenig langsamer. Ja, was bedeutete es? Ihre Fähigkeit war aufgetaucht, bevor sie auch nur von den Reitern gewusst oder gar zugegeben hatte, selbst einer zu sein. Sie hatte diese Zeit des Wartens nie erlebt und sich nie fragen müssen.
    »Darauf gibt es einfach keine Antwort«, sagte sie. »Du wirst deine Fähigkeit bemerken, wenn es sein muss. Dazu scheint eine Krise oder etwas Traumatisches notwendig zu sein, etwas, das den Reiter oder Menschen in seiner Umgebung gefährdet, wie bei Mara, als sie durch das Eis brach. Sie wäre erfroren, wenn ihre Fähigkeit sich nicht erhoben hätte, um ihr zu helfen.«

    »Und wie bei dir, als Lord Mirwells Leute dich jagten«, sagte Fergal.
    »Ja.« Die Dielen unter ihrem Stuhl knarrten, als sie schneller schaukelte.
    »Ty sagte, sie hätten dich beinahe erwischt.«
    »Ja.«
    »Er sagte, du wärest unsichtbar geworden, um ihnen zu entkommen.«
    »Ja. Na ja, mehr oder weniger.« Sie würde mit Ty darüber sprechen müssen, wie viel er neuen Reitern erzählte. Es fühlte sich seltsam an, dass Leute über sie redeten.
    »Wie war das?«, fragte Fergal. »Wie ist es genau passiert?«
    Er sprach vom Erscheinen ihrer Fähigkeit, aber das war so eng mit anderen Dingen und schlechten Erinnerungen verbunden, dass es schwierig war, jetzt darüber zu reden. Sie wandte ihm den Schaukelstuhl zu. Trotz ihres Widerstrebens sollte sie es wohl lieber hinter sich bringen, damit er sie nicht auf dem ganzen Weg plagen würde.
    »Es war ein regnerischer Tag«, fing sie an, »und dichter Nebel herrschte im Wald. Ich hatte eine Botschaft, die Mirwells Leute nur zu gern abgefangen hätten, bevor sie den König erreichen konnte. Zu diesem Zeitpunkt hatte ich wirklich keine Ahnung, und da sie mir unerwartet übergeben worden war, wusste ich auch ganz bestimmt nichts von den besonderen Fähigkeiten der Reiter.«
    »F’ryan Coblebay hat dir seine Brosche gegeben«, sagte Fergal.
    »Genau. Damals wusste ich nicht, was das bedeutete.« Sie erinnerte sich wieder an den sterbenden Reiter an der Straße. Sie erinnerte sich, wie er sie angefleht hatte, seine Botschaft zu König Zacharias zu bringen, und an das Blut, das seine Handschuhe durchtränkte, als er die Hände nach ihr ausstreckte.
Mühsam riss sie sich aus den Erinnerungen. Es schien inzwischen Geschichte zu sein, aber jetzt, da sie sich bewusst daran erinnerte, kehrte es mit verblüffender Klarheit zurück.
    »Ich wurde verfolgt«, fuhr sie fort, »und ihr Hauptmann fand mich. Immerez hieß er. Ich war … ich war schrecklich verängstigt. Man hatte mich gefangen, und ich wusste nicht, was ich tun

Weitere Kostenlose Bücher