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Der schwarze Wikinger: Roman (German Edition)

Der schwarze Wikinger: Roman (German Edition)

Titel: Der schwarze Wikinger: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shirley Waters
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nur zwei Männer – zu jeder anderen Zeit hätte es ihm keine Mühe bereitet, sie zu töten. Doch wie man kämpfte, wenn man wegen einer Verletzung unterlegen war, davon hatte er keine Ahnung.
    Kämpfen musste er; in den Hof zu flüchten wäre sein sicherer Tod. Er streifte sich die Kutte ab und schlug sie Éamonn ins Gesicht.
    Der brüllte erstickt auf und tastete blind nach seinem Schwert. Njal war schneller. Mit der Linken zog er es aus der Scheide des Iren und schlug es gegen die Waffe des Kriegsknechts, die dieser hochgerissen hatte. Er musste schnell sein, den Kampf zu einem Ende bringen, bevor seine geringen Kräfte erlahmten. Er war selbst überrascht, dass sein nächster, eher ungeschickter Hieb seinen Gegner entwaffnete und ihm einen tiefen Schnitt am Oberarm zufügte. Offenbar hatte der Knecht Schwierigkeiten, sich auf einen Kampf mit einem Gegner einzustellen, der das Schwert in der Linken führte. Er ließ seine Waffe fallen und taumelte, die Hand an der Schulter, von Njal fort.
    Njal wollte auch das zweite Schwert an sich nehmen, doch Éamonn kam ihm zuvor.
    »Verfluchter Hund«, presste der Ire zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor. »Solltest du meiner Verlobten auch nur ein Haar gekrümmt haben, so mache ich aus deinen Haaren ein Seil und erdrossle dich damit.«
    Lächerliche Drohungen dieser Art entlockten Njal keine Erwiderung. Er sprang vor und schwang das Schwert zum Hieb, doch Éamonn blockte den Angriff ab.
    »Du könntest dich auch ergeben, dann lasse ich dir die Haarpracht bis zu deinem Tod«, höhnte er. »Verletzt kämpft es sich schlecht.«
    Njal warf einen Blick über die Schulter: Noch war der Knecht mit seinem blutenden Arm beschäftigt, würde seinem Herrn jedoch bald zu Hilfe kommen. Njal musste diesen Kampf rasch beenden. Mit aller Kraft, die sein geschundener Leib noch aufbringen konnte, schlug er auf Éamonn ein. Ein Hieb traf die Hand seines Gegners, der überrascht das Schwert fallen ließ und zurückwich. Njal konnte ihm nicht nachsetzen – er musste stehen bleiben und nach Atem ringen.
    Einen Augenblick schloss er die Augen, bevor er den Schweiß und die Schwäche fortblinzeln wollte. Ein Zögern, das tödlich enden konnte …
    »Bleib stehen!«
    Er hob den Kopf.
    Éamonn hatte Caitlín an sich gerissen. Mit einem Arm hielt er sie an sich gepresst. Seine andere Hand drückte eine Dolchklinge an ihre Kehle.
    »Ergib dich, Wikinger, oder sie stirbt! Willst du das? Dass du verantwortlich für den Tod einer schwachen Frau bist?«
    Erstaunt entdeckte Njal in den aufgerissenen Augen Éamonns nackte Furcht. Der Ire hatte nicht begriffen, wie schwach sein Gegner wirklich war, und wollte ihn mit einer fadenscheinigen Erpressung zum Aufgeben zwingen. Er war wie alle Feiglinge, denen Njal in Kämpfen und Schlachten begegnet war: Sie taten großspurig, und beim ersten Widerstand lief ihnen das Wasser die Beine hinunter. Verächtlich spuckte Njal ins Stroh.
    »Aber du bist es doch, der sie bedroht, elender Neiding«, knurrte er. »Nicht einmal der abscheuliche Gott Loki würde dir jetzt noch beistehen. Lass sie los!«
    »Zuerst lässt du das Schwert fallen!«
    Njal tat es. Doch Éamonn wagte noch immer nicht, Caitlín freizugeben. Tränen rannen ihr über die Sommersprossen, während sich ihre Finger in den Arm ihres Bräutigams gruben.
    »Cedric, sieh nach, ob er noch eine Waffe bei sich trägt«, befahl Éamonn. Der Kriegsknecht hatte seinen Bogen gespannt und einen Pfeil angelegt. Er schien zu überlegen, ob er es wagen konnte, die Waffe fortzulegen, um dem Befehl seines Herrn nachzukommen. Oder ob er Njal einfach über den Haufen schießen solle.
    Caitlín schrie auf. Als sie den Kopf in den Nacken warf, sah Njal einen Blutstropfen ihren Hals hinunterrinnen. In seinen Ohren hallte das Gebrüll der Männer, und er ließ der Wut, die er zuvor unterdrückt hatte, freien Lauf. Er stürzte sich auf den Knecht und warf ihn zu Boden, nahm nicht wahr, was er tat, sah nur, wie dieser mit geschlossenen Augen und blutenden Lippen auf dem Rücken lag. Auch dass er den Bogen an sich riss, spannte, zu Éamonn herumwirbelte und das gefiederte Pfeilende an sein Ohr zog, bemerkte er kaum. Nur Caitlín zählte. Hilflos strampelte sie in Éamonns Griff.
    Njals Ruf, er möge sie loslassen, hallte durch den Stall. Er hörte seine eigene Stimme nicht. Es war wie in einer Schlacht, wenn das Gehämmer von Eisen auf Eisen und auf Holzschilde, das urgewaltige Getöse, die Sinne betäubte und er nur noch

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