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Der schweigende Mund

Der schweigende Mund

Titel: Der schweigende Mund Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. A. Fair
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vorgegangen.«
    »Die Hanford sagte der Polizei, daß es sich um eine Vergiftung mit Arsenik handelt?«
    »Jawohl, sogar ohne Umschweife.«
    »Und das stimmte auch?«
    »Genau!«
    »Merkwürdig, nicht wahr?«
    »Scheint so. Machen Sie sich darüber keine Sorgen, Donald. Wir sind nicht auf den Kopf gefallen.«
    »Was ist mit dem Diener?«
    »Er hat die Hors d’oeuvres serviert, aber offenbar hat Mrs. Ballwin sie selbst angerichtet. Ihr Mann mixte die Cocktails. Er hatte gerade den Mischbecher in den Händen, als seine Frau eins von den Biskuits nahm und es ihm in den Mund schob. Dann genehmigte sie sich selbst eins. Der Diener setzte die Platte ab und ging hinaus, um sich um das Abendessen zu kümmern.«
    »War Carlotta dabei?« fragte ich.
    »Ja, sie war dabei. Sollte Ballwin gerettet werden, dann nur, weil sie dabei war und augenblicklich die richtigen Maßnahmen traf. «
    »Hat Carlotta auch von den Hors d’oeuvres probiert?«
    »Hm.«
    »Wurde ihr übel?«
    »Nein. Sie müssen berücksichtigen, daß Mrs. Ballwin das für ihren Mann bestimmte Biskuit extra heraussuchte.«
    »Was hält die Polizei von dem Diener, Inspektor?«
    »Seine Beschäftigung befriedigt ihn nicht, und er ist der Meinung, daß er es viel besser treffen könnte. Machen Sie sich aber um unsere Arbeit nicht so viele Gedanken, Donald. Wie gesagt, ganz so dumm sind wir nun auch nicht.«
    »Und was folgte, nachdem Carlotta telefoniert hatte?«
    »Noch während sie die Telefonate führte, muß Daphne Ballwin gemerkt haben, daß ihr Vorgehen durchschaut war, und sie machte sich eiligst aus dem Staube.«
    Ich sagte: »Nun, sie... «
    In diesem Moment klingelte unser Telefon.
    Bertha schob den Apparat einfach zur Seite.
    »Nehmen Sie den Hörer nur ab«, sagte Sellers. »Erstens wissen meine Leute, daß ich hier bin, und zweitens kann es Ihr Mann sein, der Daphne Ballwin beschattet. Junge, Junge, wenn er das nur wäre - dann hätte sich mein Besuch bei euch wenigstens gelohnt.«
    Bertha nahm den Hörer ab, sagte »Hallo« und dann: »Okay, bleiben Sie am Apparat. Er ist hier.«
    Sie winkte Inspektor Sellers heran. »Für Sie, Frank.«
    Sellers nahm den Hörer in seine Pranke und meldete sich: »Ich bin’s, was ist los?«
    Er hörte eine Minute schweigend zu, blickte mich finster an und sagte: »Donald, den Polizeibeamten ist ein Mann aufgefallen, der Ballwins Haus beobachtet. Sie haben sich ihn geschnappt. Der Mann hat Zulassungspapiere als Privatdetektiv. Er behauptet, daß er in Ihrem Auftrag eine Beschattung durchführt.«
    Ich sagte: »Dann ist er also immer noch da draußen.«
    »Und Mrs. Ballwin ist ihm durch die Lappen gegangen. Was soll ich da machen? Soll ich ihn nach Hause schicken?«
    Ich lachte ihn an: »Sie können darauf wetten, daß er nicht nach Hause geht, es sei denn, Bertha oder ich geben die Anweisung. Der Dreh, einem Detektiv durch andere sagen zu lassen, er könne nach Hause gehen, ist zu abgenutzt, um bei ihm noch zu wirken. Ich habe Ihnen doch gesagt, daß er kein Anfänger ist. Der wird auf seinem Posten bleiben — bis er von uns abgerufen wird. Es sollte mich sehr wundern, wenn ihm das Verschwinden von Mrs. Ballwin entgangen wäre. Lassen Sie uns sofort hinausfahren, Frank. Wir müssen ihn sprechen.«
    »Von mir aus«, sagte Sellers. »Und dann möchte ich mir mal den Mann ansehen, der Mrs. Ballwin bei ihren Einkäufen gefolgt ist. Ich muß mit ihm reden. Sollte sie in eine Drogerie gegangen sein, so wird der Mann wissen, in welche. Gut, gehen wir gleich los.«
    »Ich werde in meinem Wagen hinter Ihnen herfahren«, sagte ich. »Ich möchte nämlich gern schnell wieder zurückkommen.«
    »Ich werde Sie selbst wieder zurückbringen«, sagte Sellers. »Meine Sirene wird uns schon Platz schaffen. Kommen Sie!«
    Bertha sagte leicht bedrückt: »Ich werde hier auf dich warten, Donald. Ruf mich an, sobald du in der Sache klarsiehst.«
    »Gut«, sagte ich. »Fahren wir, Frank!«

7

    Jim Fordney, der Mann, den ich für die Nacht eingesetzt hatte, war ein Veteran seines Berufs. Die Haut seines Gesichts trug viele Merkmale seiner Tätigkeit. Nichts konnte ihn überraschen oder gar aus der Ruhe bringen.
    Als Sellers und ich in Fordneys Nähe kamen, verzog sich sein faltiges Gesicht zu einem Grinsen. »Dachte mir schon, daß Sie noch kommen würden«, sagte er zu mir. »Ich hätte Ihnen gern den Bericht durchgegeben, aber ich befürchtete, daß sie gerade dann das Haus verlassen würde.«
    »Sie ist längst getürmt«, sagte

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