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Der Schwur der Ritter

Der Schwur der Ritter

Titel: Der Schwur der Ritter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Whyte
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genug Futter für mehrere Monate verstauen, und jeder wusste, dass die Tiere schon nach einer einwöchigen Seereise einen ganzen Tag benötigten, um sich wieder an festen Boden unter ihren Füßen zu gewöhnen. So würde St. Valérys Expedition das neue Land zunächst zu Fuß erkunden, es sei denn, sie hatten das Glück, in Merica Pferde vorzufinden.
    »Wie lange begleitet uns Sir Charles noch, bevor er den Kurs wechselt?«
    »Nicht lange. Wahrscheinlich wird er uns zum Abschied zuwinken, noch bevor die Küste außer Sichtweite gerät.«
    »Für eine Landratte klingt Ihr ja sehr überzeugt …«, sagte Tam, doch dann verstummten sie eine Weile in gemeinsamer Übereinstimmung. Sie wären beide unten nur im Weg gewesen, und so waren sie den Pfad zur Spitze der Steilklippen hinaufgeklettert und genossen es, dem Geschehen am Strand einfach nur zuzusehen.
    Will lächelte und legte sich zurück, um sich die Sonne ins Gesicht scheinen zu lassen, doch Tam hatte jetzt noch Fragen.
    »Was ist denn mit den Schiffen, die uns in Finisterre erwarten?«
    »De Lisle ist unterwegs dorthin, um ihnen den Weg zu nennen, den wir nehmen werden – falls er denn jemanden dort antrifft. Wir werden im Mull of Kintyre auf sie warten.« Er richtete den Blick auf Tam. »Konntet Ihr herausfinden, ob es noch andere Schotten in der Flotte gibt?«
    »Aye, aber erst heute Morgen. Es sind zwei, und einer von ihnen ist ein Graubart aus Galloway namens Mungo MacDowal. Ich habe ihn noch nicht gesehen, doch ich habe ihm ausrichten lassen, dass er Euch heute Nachmittag aufsuchen soll, wenn er mit der Arbeit fertig ist. Wenn er aus Galloway ist, muss er ja in Sichtweite von Arran aufgewachsen sein. Bis dahin … Sagt mir, warum sind wir eigentlich nicht mit de Berenger auf sein neues Schiff umgezogen? Ich mag ihn sehr.«
    »Ich hatte keine andere Wahl. Die Admiralsgaleere ist die einzige, auf der es genug Platz für die Baronin und ihre Zofen gibt. Hätte ich sie vertreiben sollen? Es wäre zu voll dort gewesen, wenn wir auch noch auf dieses Schiff übergewechselt wären. Außerdem hätte ich die Seereise in Gesellschaft all dieser Frauen nicht ertragen.«
    Tam setzte zu einer Antwort an, doch dann legte er sich einfach nur ins Gras und verschränkte die Finger hinter dem Kopf. »Nein«, murmelte er, »das wäre zu menschlich gewesen, nicht wahr?«
    Will würdigte dies keiner Antwort, doch Tam hatte natürlich recht: Will Sinclair hatte beschlossen, de Berenger nicht zu folgen, weil er die Vorstellung nicht ertragen konnte, die ganze Reise nach Schottland in Gesellschaft der aufreizenden Baronin St. Valéry zu verbringen.
    Auch Tam schwieg eine Weile, bevor er fragte: »Was habt Ihr vor, wenn wir Schottland erreichen? Werdet Ihr direkt zum König gehen?«
    Genau das hatte ihn auch Sir Charles heute Morgen gefragt, und auch jetzt war er sich noch nicht ganz schlüssig.
    »Ich weiß es nicht genau, Tam. Es wird nach unserer Landung einiges zu regeln geben, denn wir sind ja inzwischen ein regelrechtes Heer, das ich nicht einfach so sich selbst überlassen kann. Dann ist mir nicht bekannt, wie es um den König steht. Also glaube ich, dass es besser wäre, an Sir Thomas Randolph und die anderen Templer in Schottland heranzutreten. Sie werden mich gewiss empfangen, doch ob sie auch die Macht haben, uns zu helfen, müssen wir abwarten.«
    »Und wo können wir landen?«
    »Ich habe, wie gesagt, an Arran gedacht. Es liegt im Firth of Clyde, ist aber einsam genug, um uns zunächst Deckung zu gewähren. Wir können dort unbemerkt bleiben, während ich herausfinde, wie die Dinge stehen.«
    »Aber die Insel ist doch nicht unbewohnt. Die Bewohner werden eine Flotte fremder Schiffe sehen und sich in die Hügel flüchten. Die Schotten – vor allem die Inselbewohner – trauen Fremden nicht.«
    Will schwieg einen Moment, dann zuckte er mit den Schultern. »Nun, das ist ein Hindernis, das wir nehmen müssen, wenn wir dort sind …«
    Dann lagen sie eine Weile weiter schweigend im Gras und genossen die Untätigkeit, bis Will Tam gegen den Oberschenkel schlug, und dieser auffuhr.
    »Aufwachen, gehen wir. Dieser Mungo steht gewiss schon unten. Schottland erwartet uns, und die Flut ist fast da.«
Die Insel Arran

Die heilige Insel
1
    W
    IR WERDEN BEOBACHTET. Dort oben.« Tam Sinclairs Worte waren kaum mehr als ein Murmeln, doch die drei Männer, die mit ihm an der Reling standen, wandten ihre Blicke in die Richtung, in die er zeigte. Der kräftige Sergeant namens Mungo

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