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Der Schwur der Ritter

Der Schwur der Ritter

Titel: Der Schwur der Ritter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Whyte
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Menge am Ufer führerlos war. Also hatten sie drei Stunden lang gewartet, um zu sehen, ob jemand mit ihnen in Verbindung treten würde. Dann waren sie auf das offene Meer hinausgerudert, ohne jedoch recht zu wissen, was sie tun sollten.
    »Und was habt Ihr dann getan?«, fragte ihn Sir William.
    »Wir waren kaum aus dem Hafen, als mein Ausguck im Süden Masten erspäht hat, und ich bin darauf zugesteuert. Ich wusste ja nicht, wer La Rochelle in der Hand hatte, doch wenn diese Schiffe vorhatten, den Besatzern zur Hilfe zu eilen, wollte ich ihnen diesen Plan durchkreuzen. Allerdings konnten wir schnell sehen, dass sich die Schiffe von uns entfernten, nicht auf uns zukamen. Dass es Templergaleeren auf der Flucht sein könnten, wäre mir allerdings nie in den Sinn gekommen«, sagte Sir Antoine mit dem Hauch eines Lächelns. »Würde mich jetzt vielleicht jemand einweihen, was eigentlich vorgefallen ist?«
    Alle begannen gleichzeitig zu reden, doch der Admiral brachte die Offiziere mit einer Handbewegung zum Schweigen und berichtete Sir Antoine von den Ereignissen in Frankreich, von ihrer stürmischen Flucht und von ihrer Hoffnung, in Schottland Zuflucht zu finden.
    Der Ritter aus Burgund sah ihn noch einen Moment nachdenklich an, dann richtete er den Blick auf den Mann, der nun der ranghöchste Offizier am Tisch war. »So soll es sein. Ich weiß, was ich wissen muss, Sir William, und ich stelle mich in Euren Dienst.«

7
    S
    OBALD ER DIE Kajüte verlassen hatte, sah sich Will nach Tam um und entdeckte ihn schnell; stand er doch an der Bordklappe des Schiffes … in ein Gespräch mit der Baronin St. Valéry vertieft. Sie trug einen dunkelgrünen Umhang, dessen Kapuzenzipfel es so aussehen ließ, als sei sie größer als Tam. Sein Herzschlag hämmerte ihm plötzlich laut in den Ohren, und er empfand einen Augenblick der Freude, dann einen Gewissensbiss, der schließlich in der vertrauten Wut unterging.
    Als er wieder klar denken konnte, holte er tief Luft und zwang sich zur Ruhe, um nicht auch diese Begegnung mit ihr zum Scharmützel geraten zu lassen.
    »Tam. Mein Boot, bitte. Guten Tag, Baronin.«
    Während sich Tam in Bewegung setzte, richtete Jessica Randolph lächelnd das Wort an ihn.
    »Sir William«, sagte sie in aller Seelenruhe. »Wir hatten gedacht, Ihr würdet länger brauchen. Es herrscht ja heute ein lebhaftes Kommen und Gehen. Fehlt Euch etwas?«
    Er zwang sich zu einer höflichen Antwort. »Nein, Madam, mir geht es gut. Ich habe nur selbst genug zu tun, und Sir Charles und seine Offiziere kennen sich in Seefahrerdingen besser aus, als ich es jemals könnte. Also lasse ich sie arbeiten. Es war nicht meine Absicht, Euch und Tam zu stören.«
    »Es hat mich gefreut, Tam wiederzusehen. Doch sagt mir, ist es wahr, dass Ihr es Sir Charles gestattet habt, uns zu verlassen und sich auf die Suche nach einem verborgenen Land zu begeben?«
    »Dann hat Tam also geplaudert …«
    »O nein, Sir. Mein Schwager hat mir selbst davon erzählt. Tam hat es mir nur bestätigt.«
    »Nun«, sagte er und räusperte sich. »Aye, der Admiral hat mich um die Erlaubnis gebeten, und ich habe sie ihm erteilt. Er wird uns bald verlassen.«
    »Um dieses legendäre Merica zu suchen.« Es war keine Frage, und er war verblüfft.
    »Das hat er Euch gesagt?«
    »Ja. Hätte er das nicht tun sollen?«
    »Doch, es überrascht mich nur.«
    »Dass er eine Frau ins Vertrauen zieht, oder dass er überhaupt davon gesprochen hat?«
    Sinclair schüttelte den Kopf. »Keins von beidem, Madame. Es war nicht böse gemeint.«
    Sie sah ihn stirnrunzelnd an, doch in diesem Moment verkündete ein Rumpeln an der Bordwand das Eintreffen des Bootes, das Tam gerufen hatte. Er verabschiedete sich mit einer angedeuteten Verneigung von der Baronin.
    »Mein Boot ist hier, Madame, bitte entschuldigt mich, ich habe noch viel zu tun.«
    »Gewiss doch, Sir.«
    Die Baronin neigte anmutig den Kopf und wandte sich ab, und er musste sich zwingen, ihr nicht nachzustarren, auch wenn er hören konnte, wie die Seeleute sie im Vorübergehen grüßten. Stattdessen trat er zur Bordklappe und warf einen misstrauischen Blick auf die schwankende Leiter, die ihn dort erwartete.
    Unversehrt unten angelangt, setzte er sich hin und zog seinen Umhang um sich, als sein Blick auf Tam fiel, der ihn mit unergründlicher Miene beobachtete.
    »Was? Was bedeutet dieser Blick?«, knurrte er in seiner Muttersprache, weil die Ruderer ihn so nicht verstehen konnten. Tam wandte wortlos den Blick ab, doch

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