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Der Schwur des Highlanders

Der Schwur des Highlanders

Titel: Der Schwur des Highlanders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hannah Howell
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Unterholz lenkte ihre Aufmerksamkeit auf sich, aber da sie unbedingt Cormac beobachten wollte, tat sie es als unwichtig ab. Vermutlich ging Muddy auf Erkundung, dachte sie geistesabwesend und fuhr gleich darauf zusammen, als Paul einen oberflächlichen Hieb auf den Arm bekam.
    Gerade als Cormac den Mann, dem er gegenüberstand, tötete, wurde Elspeth von hinten gepackt. Ihr drängte sich der Gedanke auf, dass Muddy zur Wache wenig taugte, dann raffte sie ihren Verstand so weit zusammen, ihren Dolch in einer im Rock verborgenen Tasche zu verstecken. Der Mann schlang seine Arme um sie, hob sie leicht vom Boden hoch und machte ein paar Schritte auf die Männer zu, die noch immer kämpften.
    »Ihr hört besser auf«, sagte der Mann, der sie festhielt.
    Als er zu sprechen anfing, tötete Paul eben seinen Widersacher. Der Einzige, der von den Angreifern noch auf den Beinen stand, taumelte auf den Mann zu, der sie festhielt. Elspeth sah die entsetzten Gesichter von Cormac, Owen und Paul und beobachtete, wie sich schnell kalte, unerbittliche Wut auf ihnen ausbreitete. Wenigstens waren nicht mehr genug Männer da, um Cormac und seine Freunde zu töten. Die beiden, die sie jetzt festhielten, waren ausschließlich daran interessiert zu fliehen, und um eine Verfolgung unmöglich zu machen, mussten sie nur noch die Pferde rauben. Das Wissen, dass dieses Mal niemand sterben musste, weil er sie beschützen wollte, reichte schon beinahe aus, um Elspeth ihre Gefangennahme ruhig hinnehmen zu lassen. Beinahe. Sie trommelte mit ihren Fersen gegen die Schienbeine ihres Entführers und genoss seine Flüche.
    »Hört auf damit, kleine Schlampe«, schnauzte der Mann sie an.
    »Lasst mich los!« Sie schaffte es, ihre gefesselten Arme so weit frei zu bekommen, dass sie sie ihm nach hinten in die Rippen stoßen konnte.
    »Ich warne Euch!«, knurrte er, als er seinen Griff so festigte, dass es schmerzte.
    »Ihr könnt mich nicht umbringen. Sir Colin würde das nicht gefallen.«
    »Nein, ich kann Euch nicht umbringen, aber ich kann Euch in einen ziemlich tiefen Schlaf versenken.«
    Das stimmte allerdings, und Elspeth war sich nicht sicher, ob ihr der Kampf genug brachte, um den versprochenen Schmerz wert zu sein. Wenigstens hatte sie die Bestätigung, dass es Sir Colins Söldner waren. Es entzog sich völlig ihrem Verständnis, dass vier Männer eben hatten sterben müssen, damit Sir Colin sie haben konnte. Sie bezweifelte aufrichtig, dass diese vier Männer aus einem solchen Grund sterben wollten, aber sie mussten ihrem Herrn gehorchen. Offenbar hatte Sir Colin keine Achtung vor dem Leben. Es würde an die reinste Folter grenzen, von so einem Mann berührt zu werden.
    »Lasst das Mädchen los«, forderte Cormac, der mühsam seine Wut unter Kontrolle hielt, während er beobachten musste, wie grob sie von Sir Colins Männern behandelt wurde.
    »Nach allem, was es mich gekostet hat, sie zu erwischen?« Der Mann, der Elspeth festhielt, lachte, und dieser Laut war voller Hohn und Wut. »Nein, Sir Colin will die kleine Hure haben. Und er will Euch tot sehen, aber darauf muss er noch warten.«
    »Wenn Ihr sie diesem Mistkerl ausliefert, bringe ich Euch zur Strecke. Ihr erlebt keinen einzigen friedlichen Augenblick mehr, bis ich ihn Euch mit meiner Schwertspitze verschaffe. Ich mache das zu meiner Aufgabe.«
    »Oh ja? Und wenn ich sie nicht Sir Colin zurückbringe, finde ich diesen Frieden umso schneller an seiner Schwertspitze.«
    »Das reicht aus, um die Murrays und all ihre Verwandten vor Eure Tore zu bringen, um nach Eurem Blut zu brüllen. Mit dieser schmutzigen Tat sät Ihr die Saat für eine lange, tödliche Fehde.«
    »Nicht vor meinen Toren. Ich übergebe dieses Frauenzimmer Sir Colin, nehme meinen Geldbeutel und verschwinde. Ihr verschwendet bloß Eure Zeit, Junge. Ihr habt verloren. Seht das ein.«
    Cormac fluchte innerlich. Dieser Mann war ein Söldner, ein Mann wie er kannte keine Clantreue. Eine Fehde würde für ihn nur heißen, dass er noch mehr Gelegenheit bekam, mit seinem Schwert Geld zu verdienen. Es war klar, dass es ihn nicht wirklich kümmerte, durch die Gefangennahme von Elspeth vier Männer verloren zu haben, wurde doch sein Anteil am Geldbeutel nur umso größer. Und es war klar, dass er Elspeth nur durch die Tötung dieses Mannes befreien konnte.
    »Jetzt«, fuhr der Mann fort, »werft Ihr und Eure Freunde Eure Schwerter fort. Will hier sammelt sie ein, und dann nehmen wir Eure Pferde mit.«
    »Bringt sie nicht um«, sagte

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