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Der Schwur des Highlanders

Der Schwur des Highlanders

Titel: Der Schwur des Highlanders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hannah Howell
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Elspeth in der Hoffnung, dass ihre Worte mehr nach einem Befehl als nach der Bitte klangen, die sie in Wirklichkeit waren.
    »Für ihre Leben wurde kein Geld geboten, Mädchen. Sir Colin wünscht sich Euren Jungen sehnlichst tot und entbeint, aber bisher hat er dafür eben kein Geld geboten.«
    Noch als Cormac die Waffen niederwarf und seine Freunde es ihm nachmachten, überlegte er sich, wie er dem allen ein Ende machen konnte. Sollte der Mann mit Elspeth, den Pferden und ihren Waffen davonkommen, würde es lange dauern, bevor er ihnen nachjagen konnte. Lang genug für Sir Colin, um Elspeth zu verletzen und sie hinter den Mauern seiner Burg in Sicherheit zu bringen, wo es sich als unmöglich erweisen konnte, sie ein zweites Mal zu retten. Da er dieses Wissen in Elspeths Augen las, fühlte er das Bedürfnis, sie um Verzeihung zu bitten.
    Will machte sich gerade auf den Weg, die Waffen einzusammeln, als aus dem Baum etwas direkt auf den Söldner fiel und auf seinem Kopf landete. Es dauerte eine Sekunde, bis Cormac erkannte, dass dieses Etwas Muddy war. Der Söldner schrie auf und ließ Elspeth, die Verstand genug hatte, schnell davonzukriechen, los. Cormac war sich nicht sicher, ob der Kater in dem Versuch um sich schlug, den Söldner zu verletzen, oder ob er sich einfach nur bemühte, nicht heruntergeschleudert zu werden. Während er sich hastig wünschte, dass das Tier nicht ernstlich verletzt werde, eilte Cormac, um sein Schwert zurückzuholen.
    Von dem Wurf auf den Boden noch immer außer Atem, hielt Elspeth in ihrer unbeholfenen Flucht inne, sobald sie den Eindruck hatte, dass sie genug Abstand zwischen ihren Entführer und sich gebracht hatte, und sah nach, was ihn zum Schreien veranlasst hatte. Sie schnappte nach Luft, unfähig zu glauben, dass die fauchende, knurrende, kratzende Masse graues Fell auf dem Kopf des Mannes ihr Kater war. Blut überströmte das Gesicht des Mannes, und benommen stellte sie sich die Frage, ob sie ihre Ansicht überdenken musste, dass eine Katze keinen ernsthaften Schaden anrichten konnte. Elspeth schrie voller Schreck auf, als sich der Mann Muddy endlich vom Kopf riss und, ungeachtet der Tatsache, dass scharfe Krallen und Zähne ihm Hände und Arme aufrissen, die Katze nur so lang festhielt, um sie wegschleudern zu können. Wäre ihr Cormac, der mit dem Mann namens Will kämpfte, nicht im Weg gewesen, wäre sie kopflos zu ihrem Kater gerannt, der jetzt am anderen Ende des Lagers lag. Stattdessen saß sie da und flehte, dass Cormac gewinnen möge und Muddy nur bewusstlos war.
    Gerade als Owen und Peter ihre Waffen aufgesammelt hatten, tötete Cormac Will. Anschließend drehten sich alle drei nach dem Mann um, der Elspeth kurzfristig festgehalten hatte. Obwohl Cormac eine Menge Blut aus Kratzern am Kopf, jene Sorte, die immer stark blutete, auf dem Gesicht des Mannes erwartet hatte, sah er doch reichlich wild aus. Möglicherweise hatte sogar eines seiner Augen Schaden erlitten, vielleicht sogar beide. Als der Mann sein Schwert zog, fluchte Cormac. Er wollte nicht wirklich gegen einen Mann kämpfen, der wahrscheinlich nicht richtig sehen konnte. Genau genommen wollte er jetzt, da Elspeth in Sicherheit war, gar nicht mehr kämpfen. Fünf Männer lagen tot herum, und er wollte keine sechs daraus machen.
    »Gebt auf, Mann«, sagte Cormac, als sich der Söldner in dem vergeblichen Versuch, sich das Blut abzuwischen, mit dem Ärmel übers Gesicht fuhr.
    »Ist er tot?«, fragte der Mann.
    »Was?« Aus dem Augenwinkel heraus sah Cormac, wie sich Elspeth zur anderen Seite des Lagers auf den Weg machte, und befahl ihr wortlos, mit einer einzigen Bewegung seiner Hand, an Ort und Stelle zu bleiben.
    »Ist dieses Biest der Hölle tot?«
    »Der Kater?«
    Es war schwer zu verstehen, wie und warum der Söldner sich angesichts von drei bewaffneten Männern und dem sicheren Tod um das Schicksal des Katers Gedanken machen konnte. »Er wird Euch nicht mehr anspringen, falls Euch das beunruhigt. Ich finde, ihr solltet lieber darüber nachdenken, dass drei Schwerter auf euch gerichtet sind und keinem von uns Blut in die Augen strömt.«
    Der Söldner starrte sie für geraume Zeit an, und Cormac fragte sich, ob er darauf wartete, dass sein Blick oder sein Verstand klar würde. Plötzlich warf der Mann sowohl sein Schwert als auch seinen Dolch. Cormac und seine Freunde wichen den Waffen aus, die geradewegs an der Stelle im Dreck landeten, wo Cormac unmittelbar zuvor gestanden hatte. Der Mann verschwendete

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