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Der Schwur des Maori-Mädchens

Der Schwur des Maori-Mädchens

Titel: Der Schwur des Maori-Mädchens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura Walden
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dass ich keine eigenen Kinder bekommen kann, nicht wahr?« Das klang betrübt.
      Matthew nickte wohl erzogen, obwohl ihm das neu war und ihn auch nicht sonderlich interessierte.
      »Genau, meine Liebe, da wäre es doch wirklich eine gute Idee, ihr würdet ein Kind annehmen. Ich muss in den nächsten Wochen ohnehin nach Auckland reisen. Soll ich mich bei der Gelegenheit einmal für euch umsehen?«
      »Das müsste ich mit Henry besprechen, wenn er einmal Zeit für mich hat.«
      Matthew trat verlegen von einem Bein auf das andere. Er verstand nicht viel von Frauensachen, aber dass June Hobsen unglücklich war, das merkte selbst er.
      »Ach, Kindchen, das wird schon wieder. Ich werde mich darum kümmern. Einverstanden?«
      June nickte brav.
      In diesem Augenblick kam ihr Vater hinzu und begrüßte Emily überschwänglich. Als sein Blick auf Matthew fiel, murmelte er unwirsch: »Wer hat denn dich eingeladen? Du solltest doch eigentlich bei deinem Rebellenfreund beim Mast sein! Doch ich schwöre dir, Bürschchen, dieser Hone Heke hat sich verrechnet. Sie werden ihn und seine Leute gefangen nehmen, und dann bekommt er einen Prozess, der sich gewaschen hat. Er hat keine Gnade zu erwarten. Ich kann nur hoffen, dass ihn vorher eine Muskete erledigt!«
      »Aber Vater!«, tadelte ihn June. »Wie redest du denn mit Matty? Er ist Henrys Bruder und gehört zur Familie.«
      »Zu meiner nicht!«, entgegnete der alte Hobsen und verschwand in der Menge seiner Gäste.
      »Mach dir nichts draus. Er ist ein alter Haudegen, aber er meint es nicht so. Sie sind alle ein wenig nervös wegen Hone Hekes Drohungen, aber sie wollen es nicht zeigen«, versuchte June die Taktlosigkeit ihres Vaters herunterzuspielen, während sie Matthew durch das dichte, fast drahtige Haar fuhr.
      »Wir sind jedenfalls froh, dass er so willig mitgekommen ist«, ergänzte Emily und tätschelte ihm die Hand.
      Wenn ihr wüsstet, wie gleichgültig mir dieser vollgefressene Pakeha ist und dass ich schneller bei meinen Freunden sein werde, als ihr denken könnt, durchfuhr es Matthew zornig, und er wünschte sich, es wäre endlich Abend.
      Doch die Stunden zogen sich quälend langsam dahin. Die Männer wurden immer betrunkener, die Frauen schwatzhafter und die Mädchen alberner, doch es konnte nicht mehr lange dauern. Bald würde die Sonne untergehen, und dann würde er sich zurückziehen. Misses Hobsen hatte ihm ein kleines Zimmer neben der Küche zugeteilt. Das kam ihm natürlich sehr entgegen, hatte er doch befürchtet, sich eine Kammer mit den Eltern teilen zu müssen. Er durfte nur nicht einschlafen, damit er vorm Morgengrauen beim Treffpunkt war. Matthews Herzschlag beschleunigte sich bei diesem Gedanken. Er hatte sich inzwischen einen Stuhl auf der Veranda ergattert, von dem aus er die Gesellschaft mit der nötigen Distanz beobachten und belauschen konnte, doch die Gespräche langweilten ihn. Bis ein paar Rotröcke eintrafen, die nach Kapitän Robertson verlangten. Matthew sperrte die Ohren groß auf. Er hatte Glück. Der Kapitän und die Soldaten stellten sich ganz in seine Nähe, um ungestört von der übrigen Gesellschaft die neusten Informationen auszutauschen.
      »Sir, Kawiti ist im Anmarsch. Er kommt von Süden, Hone Heke von Norden«, flüsterte einer der Soldaten. Seine Stimme bebte vor Aufregung.
      »Dann ruft alle unsere Leute zusammen! Denen werden wir den richtigen Empfang bereiten«, frohlockte der stattliche Mann in der glitzernden Uniform. Gleich darauf schoss er mit einer Muskete in die Luft, um sich Gehör zu verschaffen.
      »Leute!«, rief er. »Es geht los. Die Rebellen greifen uns an. Ich werde euch Soldaten zum Schutz schicken. Wer in der Nähe wohnt, kehre schnell nach Hause zurück. Diejenigen, die nicht aus Russell kommen, bleiben hier. Keiner, der nicht im Ort wohnt, verlässt mehr das Haus. Achtet auf Kinder und Frauen! Hier oben seid ihr sicher.«
      Ein Raunen ging durch die Gästeschar, und auch einzelne spitze Schreie ertönten, bevor sich die Gesellschaft ins Haus drängte. Die einen, um hastig ihre Sachen zusammenzuraffen und sich in ihren Anwesen zu verschanzen, die anderen, um sich in das Innere dieses Hauses zu retten. Matthew, dessen Herz bis zum Hals klopfte, trottete ihnen langsam hinterher und zog sich, ohne sich von seinen Zieheltern zu verabschieden, in sein Zimmer zurück. Er konnte nur beten, dass man ihm angesichts der Lage dort draußen nicht noch einen Gast ins Zimmer legte, doch die

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