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Der Schwur des Piraten

Der Schwur des Piraten

Titel: Der Schwur des Piraten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matteo Mazzuca
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Harnischen gepanzert.
    Die Flügel des Tors öffneten sich langsam, bis sie gegen die Felswand stießen.
    Der Schwarze hob seinen Blick. Auf der Schwelle stand eine schmächtige, bucklige Gestalt, die sich auf einen knorrigen Stock stützte. Die beiden Legionäre, die am Eingang standen, versperrten dem Buckligen mit ihren Hellebarden den Weg.
    »Lasst ihn durch!«, befahl der Schwarze und sein Gast näherte sich humpelnd dem Thron. Das Gesicht verbarg er unter der abgetragenen Kapuze seines Umhangs, sodass nur sein zahnloses Grinsen zu sehen war.
    »Mein Herr«, sagte der Bucklige und senkte ehrerbietig sein Haupt zum Gruß.
    »Gobbo!«, erwiderte der Schwarze, der in dem Buckligen seinen zuverlässigsten Berater erkannte. »Warum beehrst du mich mit deinem Besuch?«
    Gobbo schaute sich zögernd um. »Sind diese scheußlichen Gestalten Euer Werk?«
    »Die Formeln, die du mich gelehrt hast, waren eine Hilfe«, erwiderte der Schwarze schlicht.
    »Das freut mich, mein Herr.«
    »Aber ich bezweifle, dass du den langen Weg auf dich genommen hast, um dich über meine Erfolge zu freuen«, sagte der Schwarze und verzog das Gesicht zu einem säuerlichen Lächeln. »Was führt dich zu mir?«
    »Nichts Besonderes, mein Herr«, antwortete Gobbo und verbeugte sich erneut betont langsam. »Für mich gibt es keine größere Freude, als Euch zu dienen.«
    Der Schwarze grinste zufrieden. »Diese Haltung ehrt deine Weisheit. Diese dummen Sterblichen meinen immer, sie müssten für alles belohnt werden.«
    »Oh ja, ich weiß«, erwiderte Gobbo. »Aber nach den Ereignissen in Puerto Nuevo werden sie es sich zweimal überlegen, Euch um einen Gefallen zu bitten.«
    Der Schwarze nickte zustimmend. »Und das war erst der Anfang. Der Tag wird kommen, an dem sich die ganze Welt unter meine blutige Herrschaft beugen wird!«
    »Aber denkt daran, mein Herr«, warnte Gobbo. »Bis zu jenem Tage dürft Ihr Eure Gegenwart nicht offenbaren.«
    »Es gibt schon jemanden, der Verdacht geschöpft hat«, gab der Schwarze zu. »Aber bis sie die ganze Wahrheit kennen, wird es zu spät sein.«
    »Ich weiß, was mit dem alten Elia passiert ist.«
    »Dieser verfluchte Alte!«, donnerte der Schwarze und sprang wutentbrannt von seinem Thron auf. »Er hat sich die Karte nicht abnehmen lassen.«
    »Beruhigt Euch, mein Herr«, riet Gobbo. »Wer nicht weiß, wie man sie liest, dem nützt sie nichts.«
    »Ich muss die Sanduhr haben!«, tobte der Schwarze. Seine Stimme bebte vor Wut und Verlangen. »Sie muss endlich mir gehören! Ohne si e …«
    »Zuerst der Junge«, erinnerte ihn Gobbo. »Ihr braucht ihn lebend. Das ist wichtig!«
    Der Schwarze beruhigte sich etwas. »Man wird ihn mir bald bringen, Gobbo.«
    »Ich weiß nicht, ob Blackmore für diese Aufgabe der Richtige ist. Und ich bezweifle, dass er Eure Nachsicht genug zu schätzen weiß.«
    Der Schwarze strafte Gobbo mit einem vernichtenden Blick. »Ich erlaube niemandem, meine Entscheidungen infrage zu stellen!«, fauchte er. »Keiner ist mir unentbehrlich. Ein Wink von mir genügt und meine Legionäre zerfleischen dich bis auf die Knochen.«
    »Mein Herr, wir wissen beide, dass Ihr mich braucht«, flüsterte Gobbo, ohne im Geringsten die Fassung zu verlieren.
    Der Schwarze wies mit einer harschen Geste zur Tür. »Für heute habe ich genug von dir. Geh zurück in deine Kanäle und gammle dort weiter vor dich hin!«
    Gobbo trat grinsend zurück. »Wie Ihr wünscht, mein Herr. Wie Ihr wünscht!«
    Er verließ den Saal. Doch er wusste, der Schwarze würde schon bald nach ihm verlangen.

Eine böse Überraschung

    Lancaster schaute der Seabelt entgegen. Sie trug die rote Flagge. Der Admiral grinste hämisch. Dieser Sauhaufen glaubte tatsächlich, er könnte es mit der englischen Marine aufnehmen. Das würde spaßig werden.
    Er setzte das Fernrohr ab und betrachtete zufrieden seine Mannschaft. Alles war bereit für den Kampf. Die Männer waren auf ihren Posten, die Kanonen waren schussbereit und die Uniformen saßen tadellos.

    Während sich die beiden Schiffe näherten, hatte Yellowbeard erneut das Gefühl, dass irgendetwas nicht stimmte. Er beobachtete seinen Feind an Deck der Firestorm und begriff, dass es in diesem Kampf um alles oder nichts gehen würde.
    »Na, kleiner Zinnsoldat«, rief er. »Wäre es nicht anständig von dir, dich vorzustellen?«
    »Ich bin William Robert Henry Lancaster, Admiral der Marine Ihrer Königlichen Hoheit, der Königin von England«, verkündete der Admiral mit stolzgeschwellter

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