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Der Schwur des Piraten

Der Schwur des Piraten

Titel: Der Schwur des Piraten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matteo Mazzuca
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letzten zehn Stufen ging er langsamer, um nicht die Aufmerksamkeit auf sich zu lenken. Neben dem fürchterlichen Gebrüll der Monster konnte er nun auch die verzweifelten Hilferufe der Seeräuber hören.

Seite an Seite

    Zitternd vor Angst stand Spinn mit dem Rücken an die hintere Wand seiner Zelle gepresst und schrie verzweifelt um Hilfe. Die Untoten drängten sich an die Gitterstäbe und streckten ihre scharfen Klauen gierig nach den Gefangenen aus.
    Wie aus dem Nichts warf sich da Lancaster mitten unter die Monster. Er war mit einem Degen und einer brennenden Fackel bewaffnet. Von seinem Gürtel baumelten die Zellenschlüssel.
    Mit einem Hieb seines Degens schlug er einem Wesen den Kopf ab und eilte dann zu der Zelle am Ende des Gangs. O’Fire, der hier eingesperrt war, konnte sich trotz seiner Angst nicht verkneifen zu spotten: »Sie lassen uns frei? Wollen Sie sich etwa die Exekution sparen?«
    »Halt’s Maul, du Vollidiot! Mach schon, such den Schlüssel!«, rief Lancaster und warf dem Piraten den Schlüsselbund zu.
    Das ließ sich der Schotte nicht zweimal sagen. Er probierte fieberhaft einen Schlüssel nach dem anderen, während sich die Monster wütend auf den Admiral stürzten. »Schnell, verdammt!«, keuchte Lancaster. »Allein kann ich sie nicht mehr lange in Schach halten!«
    »Zum Teufel, Admiral! Das sind Dutzende Schlüssel!«
    »Dann finde gefälligst den richtigen, Dummkopf!«
    Als das Schloss schließlich aufsprang, hielt O’Fire die Zellentür noch geschlossen.
    »He, Lancaster! Ich brauche eine Waffe!«
    Der Admiral hatte soeben einem weiteren Monster den Kopf gespalten.
    »Nimm die des Wächters!«
    O’Fire zögerte nicht weiter. Er stieß die Tür seiner Zelle auf, schmiss Goldmerry die Schlüssel zu und warf sich gleich zwei Monstern entgegen. Dabei schnappte sich der stattliche Schotte den Degen des toten Wächters und stärkte Lancaster, der wie ein Besessener kämpfte, den Rücken.
    Goldmerry hatte im Nu seine Zellentür geöffnet und die allgemeine Verwirrung genutzt, um Reißaus zu nehmen.

    O’Fire und Lancaster kämpften Seite an Seite.
    »Für einen Piraten lässt du den Degen ganz gut tanzen«, bemerkte Lancaster und schlug einem Untoten den Arm ab.
    »Sie sind auch nicht schlecht für einen Gecken«, entgegnete O’Fire, der sich gleich zwei Monster auf einmal vom Halse schaffte.
    Inzwischen warf Kook Spinn die Schlüssel zu. Vor dem Koch hatte sich Keepfit befreit.
    Hastig machte sich Spinn am Schloss seiner Zelle zu schaffen. Vor ihm brachen zwei geköpfte Monster zusammen. Er suchte fieberhaft nach dem richtigen Schlüssel, als plötzlich dicht neben seinem Kopf eine Klinge aufblitzte.
    Spinns Blick glitt an der Klinge entlang. Sie ragte aus dem Rücken eines Untoten, den O’Fire soeben auf seinen Degen gespießt hatte. Ein beherzter Hieb von Lancaste r – und das Haupt des letzten Gegners fiel zu Boden.
    Sie hatten gesieg t – zumindest hier unten. Doch Lancaster wusste genau, dass im Hof die Hölle tobte.
    »Auf geht’s! Nach oben! Dort sind es Hunderte und sie zerfleischen unsere Soldaten.«
    »Aber wir haben keine Waffen«, wandte Spinn ein, der mittlerweile seine Zelle verlassen hatte.
    »In den Räumen des Generals werdet ihr alles finden, was ihr braucht!«
    Und tatsächlich gab es dort unzählige Degen, Pistolen und Musketen.
    »Was zum Teufel wollt ihr mit dem ganzen Zeug?«, fragte Lancaster die Piraten, die sich bis an die Zähne bewaffneten. »Denkt daran, dass über eurem Kopf immer noch ein Todesurteil hängt!«
    »Im Moment auch über Ihrem!«, rief Spinn und warf dem Admiral eine Pistole zu. Die fünf Piraten schauten sich an. »Wir sind frei!«
    O’Fire lachte triumphierend. »Los, Freunde, erteilen wir diesen Monstern eine Lektion!«

    Gemeinsam stürzten sie sich auf die Eindringlinge. »Zielt auf den Kopf!«, rief Lancaster. »Zertrümmert ihnen die Köpfe! Nur so könnt ihr sie erledigen!«
    Die Soldaten waren dankbar für die unverhoffte Hilfe und warfen sich mit neuer Kraft in den Kampf.
    Keepfit hatte mit einer Muskete bewaffnet auf einem Balkon Stellung bezogen und durchlöcherte von dort oben ganze Heerscharen der lebenden Kadaver. Auch O’Fire erledigte mit seinem Degen einen Gegner nach dem anderen. Doch sosehr Soldaten und Seeräuber auch versuchten, die Invasion zu stoppen, sie kämpften auf verlorenem Posten.
    Spinn war von Monstern umringt und hielt verzweifelt nach seinen Kameraden Ausschau. »Keepfit!«, rief er zu dem Piraten hinauf.

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