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Der Schwur des Piraten

Der Schwur des Piraten

Titel: Der Schwur des Piraten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matteo Mazzuca
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und Whisky säuft, können wir reden so viel und so laut wir wollen.«
    Spinn ging die Königin nicht aus dem Kopf. Und dann wunderte ihn noch etwas: »Warum haben sie uns eigentlich noch nicht aufgeknüpft?«
    »Die haben jetzt ganz andere Probleme«, antwortete O’Fire.
    »Woher weißt du das?«
    O’Fire seufzte. »Früher oder später musste das so kommen.«

Besuch des Bösen

    Einige Meter über dem Verlies wartete der General voller Sorge in seinem Zimmer.
    Die Tür flog auf und Lancaster trat mit grimmiger Mine ein.
    »Immer noch nichts?«, fragte der General besorgt. Die Anspannung der letzten Tage hatte den General gezeichnet. Lancaster hingegen war so arrogant und steif wie immer.
    Doch das lange Warten zermürbte selbst ihn.
    »Nein, immer noch nichts«, antwortete Lancaster trocken.
    »Aber das ist unmöglic h …«, jammerte der General mit belegter Stimme. »Er ist jetzt seit acht Tagen unterwegs und für die Reise braucht man nicht mehr als vier. Wo bleibt er nur?«
    Lancaster antwortete nicht. Sie konnten nichts weiter tun, als auf die Rückkehr des Boten zu warten, den sie nach London geschickt hatten.
    »Wie können Sie nur so ruhig bleiben?«, fragte der General. »Das ist, als wären wir unter Belagerung, ohne zu wissen, wer unser Feind überhaupt ist und von wo er uns angreifen könnte und waru m …«
    Plötzlich ertönte ein erstickter Schrei und gleich darauf fürchterliches Gebrüll.
    Der General sprang sofort auf und Lancaster zog seinen Degen aus der Scheide. Sie wechselten einen erschrockenen Blick, dann stürzten beide aus dem Zimmer und rannten den Gang entlang.
    Als sie den Hof erreichten, bot sich ihnen ein grauenhaftes Spektakel. Das Haupttor stand sperrangelweit offen. Auf dem Boden lagen die zerfleischten Überreste der Wache. Horden monströser Wesen, die nur entfernt an Menschen erinnerten, stürmten das Gebäude.
    Ohne zu zögern, warfen sich Lancaster und der General den Eindringlingen entgegen und versuchten zusammen mit den übrigen Soldaten die Invasion abzuwehren. Sie merkten jedoch schon bald, dass sie dem Angriff nicht lange würden standhalten können.
    Mit ihren Mäulern und scharfen Klauen zerfleischten die Monster einen Mann nach dem anderen. Wie Schakale warfen sie sich auf die toten Leiber, um sie gierig zu verschlingen. Der Regen prasselte beharrlich auf die verstümmelten Körper nieder und der Rinnstein füllte sich mit ihrem Blut.
    Lancaster kämpfte erbittert. Unermüdlich rammte er seinen Degen ins faulige Fleisch seiner Gegner. Doch als er einen Augenblick Luft holte und sich zu seinen widerlichen Opfern umwandte, bemerkte er, dass er völlig umsonst gekämpft hatte. Mit Grauen sah er, wie die zerstückelten Leiber zu neuem Leben erwachten und weiterkrochen, während aus ihren verstümmelten Gliedmaßen das violette Blut in Strömen floss. Nicht einmal Monster, die er in der Mitte zerteilt hatte, waren tot, sondern krabbelten auf Händen auf ihn zu.
    Entsetzt wich der Admiral zurück. Offensichtlich konnten sie gegen diese scheußlichen Wesen nichts ausrichten.
    Doch dann bemerkte Lancaster aus dem Augenwinkel, wie einer seiner Männer zu Boden fiel und sich ein Monster auf ihn stürzte. Der Soldat zog seine Pistole und schoss seinem Angreifer direkt zwischen die Augen. Das Wesen brach leblos über ihm zusammen. Angewidert befreite sich der Soldat von dem fauligen Kadaver und warf sich erneut in das Gemenge.
    Mit der Kraft der Verzweiflung holte Lancaster mit seinem Degen zu einem mächtigen Schlag aus und zerschmetterte seinem nächsten Gegner den Schädel. Hirnmasse spritzte auf die Uniform des Admirals und violettes Blut auf sein Gesicht.
    Lancaster flüchtete aus dem Gemenge und rannte in Richtung Kerker. Um diese teuflischen Horden zu überwältigen, war er zu jedem Bündnis bereit. Mit Schrecken stellte er fest, dass der Eingang zu den Kerkern aufgebrochen worden war. Und als er die rutschigen Treppenstufen hinuntereilte, hörte er die markerschütternden Schreie der Wesen an den Steinwänden widerhallen.
    Einen Augenblick überlegte er, ob er für diesen Piratenabschaum tatsächlich sein Leben riskieren sollte, zumal die Seeräuber vielleicht bereits zerfleischt worden waren. Doch ob er hier in den Kerkern starb oder oben im Hof, machte keinen Unterschied.
    Unzählige Fragen schossen ihm durch den Kopf. Wie zum Teufel war das alles möglich? Woher kamen diese Monster? Und wie hing das mit dem plötzlichen Verschwinden der Königin zusammen?
    Auf den

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