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Der Schwur des Piraten

Der Schwur des Piraten

Titel: Der Schwur des Piraten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matteo Mazzuca
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»Keepfit!«
    »Was gibt’s, Junge?«
    »Ich sehe die anderen nicht mehr!«
    »Kook ist da rechts von dir, hinter dem Leichenhaufen.«
    Schnell eilte Spinn um die Berge lebloser Leiber herum zu Kook.
    »Wir müssen O’Fire und Goldmerry finden!«
    »Warum? Du weißt doch, in der Schlacht steht jeder seinen eigenen Mann.«
    »Das ist keine Schlacht wie jede andere! Außerdem müssen wir uns für die Flucht bereit machen.«
    »In Ordnung. Dann bleiben wir nahe der Mauer und suchen den Hof nach den beiden ab. Danach gehen wir zu Keepfit.«
    Spinn und Kook gaben sich gegenseitig Rückendeckung und hielten dabei die Degen kampfbereit vor die Brust.
    »Sieh dich um!«
    »Dort drüben ist O’Fire!«, rief Kook und zeigte auf die Nordseite des Hofes. Auch Goldmerry war dort.
    »Los jetzt! Holen wir Keepfit und besprechen, was zu tun ist!«, drängte Spinn.
    »Zum Geier noch mal!«, rief O’Fire, der gerade wieder einem Untoten das Haupt zerschmettert hatte. »Es scheint fast, als hätten sie Geschmack daran gefunden, sich von uns abschlachten zu lassen! Schaut nur, wie leicht sie zu bezwingen sind! Sie greifen an, weichen aber gleich darauf wieder zurück.«
    Auch Spinn hatte das bemerkt. Steckte hinter dieser Invasion etwa ein verborgener Zweck?
    Die Piraten liefen ins Gebäude und betraten die eleganten Räumlichkeiten der Offiziere. Hier drinnen war alles noch unversehrt und es gab nichts, was auf die grausame Schlacht draußen hindeutete.

Die Flucht

    Die wenigen Soldaten, die noch am Leben waren, verteidigten sich mit dem Mut der Verzweiflung. Doch wie sollten sie gegen das Heer ihrer Gegner ankommen? Der Kampf war verloren. Wer dieser Hölle lebend entkommen wollte, musste sich etwas anderes einfallen lassen.
    Der Plan der Piraten war einfach, doch gewagt. Auf dem Bauch kriechend wollten sie den Hof überqueren und so unbemerkt das Tor erreichen.
    »Wir müssen zusammenbleiben!«, flüsterte Spinn. »Immer dicht nebeneinander.«
    Der Hof war übersät von Leichen. Für die letzten Soldaten gab es keine Hoffnung mehr. Die Monster hatten sie umzingelt und stürzten sich gierig auf ihre Opfer.
    Waren die Piraten diesem Höllenmeer aus toten Leibern, zerfleischten Soldaten und monströsen Wesen erst einmal entronnen, würden sie so schnell wie möglich zum Hafen laufen und mit dem nächstbesten Schiff, das dort vor Anker lag, in See stechen.
    »Sind wir genug mit Blut beschmiert?«
    »Ich denke schon«, antwortete Kook.
    »Diese Bestien werden es schwer haben, uns von den Kadavern zu unterscheiden.«
    Flach wie Flundern krochen die Piraten auf dem Kopfsteinpflaster in Richtung Ausgang. Ihre Degen hatten sie fest in der Hand, bereit, sich sofort zu verteidigen. Das Herz schlug ihnen bis zum Hals.
    »Wir müssen es schaffen, wir müssen es einfach schaffen!«, sagte sich Spinn immer wieder. Er wusste, dass seine Idee verrückt war, und es hatte ihn erstaunt, dass seine Kameraden in den Fluchtplan eingewilligt hatten.
    Unmittelbar neben ihnen wüteten die Monster und zerfleischten ihre Opfer unter grässlichem Gebrüll.
    Mit einem Mal war Spinn alles klar: Der Schwarze steckte hinter diesem Angriff. Er hatte ihnen die Monster auf den Hals gehetzt.
    »Gleich haben wir es geschafft, Spinn!«, flüsterte O’Fire.
    Spinn hob vorsichtig den Blick. Sie waren nur noch wenige Meter vom Tor entfernt, doch davor stand eine Horde Monster. Nun galt es zu kämpfen und dann so schnell wie nur möglich zu rennen. Das war ihre einzige Rettung.
    »Haltet euch bereit!«, zischte O’Fire. »Auf mein Zeichen greifen wir an! Und zusammen, hört ihr!«
    Die Zeit schien stehen zu bleiben. Das Kampfgetöse drang nur noch gedämpft an Spinns Ohr.
    »Du schafft es!«, sagte er sich immer wieder und blickte auf das rettende Tor. Die Flucht musste gelingen. Wie sonst sollte er seinen Bruder wiederfinden?
    Es war so weit. Mit zusammengekniffenen Augen sprang Spinn auf und stürzte sich wie ein Besessener auf die Gegner, Seite an Seite mit seinen Kameraden.
    Die Legionäre waren auf den Angriff nicht gefasst und die Piraten hatten leichtes Spiel mit ihnen. Sie schwangen die scharfen Klingen, bis das Blut in Strömen floss und ein Monster nach dem anderen leblos zu Boden sank. Das Tor war nah und die Horde beinahe überwunden, als die Legionäre plötzlich wieder stärker wurden und sich in einem wilden Gegenangriff auf die Seeräuber stürzten.
    »Zum Teufel mit euch ekelhaften Biestern!«, schrie Spinn und bohrte einem Gegner den Degen in den

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