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Der Schwur des Piraten

Der Schwur des Piraten

Titel: Der Schwur des Piraten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matteo Mazzuca
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miterlebt: den Landgang auf Tortuga, Elia, die Schlacht auf dem als Handelsschiff getarnten Kriegsschiff, Yellowbeards Tod, die Gefangenschaft, den Kampf gegen die widerlichen Monster, ihre Flucht und schließlich den Tod von Lancaster.
    Und nun steuerten sie ihr geheimes Basisquartier in der Karibik an. Spätestens dann würde er Spinn von der »Bruderschaft der Küste« erzählen, einer Vereinigung von Seeräubern, die von den Piraten Bartholomew und Morgan gegründet worden war, um die Kunst der Piraterie zu wahren und sie mit einem Kodex zu versehen. O’Fire seufzte. Auch die Bruderschaft hatte sich verändert, seit die Zahl der Piraten zurückgegangen war.
    Spinn schlief. Es war ein günstiger Augenblick, um sich mit den anderen zu besprechen.
    O’Fire versammelte Keepfit, Kook und Goldmerry um sich, holte tief Luft und begann zu sprechen.
    »Es ist nur eine Frage von Tagen, Freunde. Das wisst ihr.«
    »Hmm«, murmelte Keepfit zustimmend.
    O’Fire schaute seinen Kameraden fest in die Augen, einem nach dem anderen. »Wir müssen entscheiden, wie wir uns Spinn gegenüber verhalten.«
    »Was würdest du vorschlagen?«, fragte Keepfit.
    »Ich glaube, wir sollten ihm erzählen, was wir wissen.«
    Anstatt zu antworten, senkten die Piraten nachdenklich den Blick.
    Nach einer Weile ergriff Keepfit das Wort: »Nun ja, er hat ja jetzt schon einiges miterlebt und Elia sagte sogar, er könnte unsere Rettung sein. Ich finde auch, wir sollten ihn einweihen.«
    »Aber er ist doch noch ein Junge«, widersprach Kook.
    »Ja, aber einer, der es faustdick hinter den Ohren hat. Immerhin sind wir den Monstern mit seinem Plan entkommen«, gab Goldmerry zu bedenken.
    Kook schnaubte abfällig. »Aber was weiß er denn schon von der Seefahrt, vom Kämpfen oder von unserer Geschichte? Ich bin dagegen, ihn einzuweihen! Er kann bei uns bleiben, aber erzählen würde ich ihm nichts.«
    Die drei Piraten wandten sich O’Fire zu. Die Entscheidung lag bei ihm.
    »Also was meinst du? Was sollen wir tun?«, fragte Keepfit erwartungsvoll.
    O’Fire seufzte erneut. »Ich weiß nicht. Vielleicht sollten wir doch noch abwarten. Ich will keinen Fehler machen.«

    Einige Tage später stand Spinn am Steuerrad. Es war dunkle Nacht. Das Schiff bahnte sich kraftvoll seinen Weg durch das endlos scheinende Meer.
    Die Aufgabe, die man Spinn zugeteilt hatte, war nicht schwer. Er musste nur ab und zu auf den Kompass schauen, um nicht vom Kurs abzukommen, und natürlich wachsam den Horizont im Auge behalten. Doch sein Blick verlor sich oft im Leeren und er dachte an die Ereignisse, die ihm bevorstanden. Er spürte, dass der Tag nahte, an dem sich sein Schicksal entscheiden würde.
    Seine Kameraden ahnten nichts von den Dingen, die ihm durch den Kopf gingen. Und sie wussten auch nicht, dass ihn seit Yellowbeards Tod jede Nacht dessen Stimme quälte, die erst dumpf aus den Tiefen des Meeres zu ihm drang und dann vom Wind gen Himmel getragen wurde.
    Er würde sein Schicksal nicht aus der Hand geben. Mochten ihm auch noch so viele Gedanken durch den Kopf schwirren, der Gedanke an den Schwarzen dominierte sie alle.

Blackmores Rückkehr

    Ich werde sie alle besiegen!«, jubelte die Fratze des Schwarzen. Auch Corsaired konnte das Bildnis seines Herrn durch Zauberei in einer Schale aus Platin heraufbeschwören.
    »Alles verlief also nach Plan?«, erkundigte sich der Schwarze.
    Mit stolzgeschwellter Brust erwiderte Corsaired den Blick seines Herrn. »Natürlich!«, erwiderte er selbstzufrieden und fügte ergeben hinzu: »Eure Idee, die Legionäre zu schicken, war perfekt. Nur so konnten die fünf Piraten fliehen.«
    Das Grinsen des Schwarzen erstarb. »Was hast du eben gesagt?«
    »Di e … die fünf Pirate n …«
    » Fünf Piraten?«
    »Fünf«, wiederholte Corsaired unsicher und begann am ganzen fauligen Leib zu zittern.
    »Du Idiot!«, explodierte der Schwarze. »Einen solltet ihr retten, einen! Nur der Junge sollte überleben, doch nicht die anderen auch!«
    Verzweifelt warf sich Corsaired auf die Knie. »Habt Erbarmen mit mir, Herr!«
    »Steh auf! Von jetzt an dulde ich keine Fehler mehr! Wie viele Legionäre hast du an Bord?«
    »Et… etwa dreißig«, presste Corsaired mit zitternder Stimme hervor.
    »Gut. Übergib sie Blackmore. Ich versorge ihn mit weiteren und schicke ihn auf die Jagd nach diesen verfluchten Seeräubern. Den Jungen will ich lebend! Ich brauche sein Blut, um die Sanduhr unbesiegbar zu machen.«
    Corsaired senkte den Blick. »So sei es,

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