Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Schwur des Piraten

Der Schwur des Piraten

Titel: Der Schwur des Piraten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matteo Mazzuca
Vom Netzwerk:
Meister!«
    »Das rate ich dir«, warnte der Schwarze, bevor sich sein Bild in unzählige Tropfen auflöste und in der Schale zerfloss.

    »Alles ist bereit«, verkündete der Schwarze, als er in Blackmores Platinschale erschien.
    »Gut«, antwortete Blackmore. »Dann kann ich also auf die Jagd gehen?«
    »Nein, warte! Die Kameraden des Jungen sind im Besitz der Karte. Ich warne dich, sie sind nicht zu unterschätzen! Ein großes Heer von Legionären wird dich deshalb auf deiner Mission begleiten.«
    »Abe r …«
    »Keine Sorge. Du hast das uneingeschränkte Kommando. Ihr Captain ist ein alter Bekannter von dir: Corsaired. Er wird es nicht wagen, auch nur einen Finger gegen dich zu erheben.«
    »Ich ertrage diese Gestalten nicht«, erwiderte Blackmore mit einer Mischung aus Ekel und Verachtung.
    »Das interessiert mich nicht. Was zählt, ist die Weltherrschaft und ich werde sie besitzen! Ich werde allmächtig sein!«
    »Und was ist mit mir, Herr?«
    »Du wirst deinen Anteil bekommen. Aber vergiss nie: Du bist mit Leib und Seele mit mir verbunden. Wenn ich untergehe, ist das auch dein Ende! Bring mir den Jungen und die Karte und du wirst nichts zu befürchten haben. Mach dich auf zur Sonneninsel. Dort werden sich dir die Legionäre anschließen. Du wirst einige Tage warten müssen. Corsaireds Schiff ist noch vor der französischen Küste. Geh jetzt und sorge dafür, dass die Waffen deiner Mannschaft für diesen letzten Kampf geschärft sind.«

Spinn, der Pirat

    Die Tage auf der Carpenter vergingen wie im Flug. Goldmerry schlief die meiste Zeit, Kook widmete sich dem Kochen oder duellierte sich, wenn er einmal nicht hinter dem Herd stand, mit Keepfit.
    Abends erzählten sie sich von den Abenteuern, die sie erlebt hatten, und von den Mannschaften, mit denen sie zur See gefahren waren. Sie sprachen von Schätzen, Schlachten und rätselhaften Begebenheiten. Aber keiner verlor je ein Wort über die Legionäre und den Schwarzen.
    Spinn erwartete diese Abende mit Spannung und hätte gern das Gespräch auf den Schwarzen gelenkt, wagte es jedoch nie.
    Auch O’Fires Gedanken drehten sich ständig um den Schwarzen, die große Bedeutung der Karte und um die monströsen Wesen, gegen die sie kämpfen mussten.
    Dann zog sich der Himmel mit dunklen Gewitterwolken zu, die nichts Gutes verhießen. Alles deutete darauf hin, dass sie die Karibik bei Regen und Sturm erreichen würden.
    Spinn kümmerte das nicht. Selbst vor dem schlimmsten Orkan hatte er keine Angst. Er war sich sicher, er würde auch das überstehen.
    Er musste seinen Bruder finden und sich dem Schwarzen stellen. Allein das zählte. Zu oft hatten andere über ihn bestimmt. Es war an der Zeit, dass er entschied, was zu tun war.
    Er spürte einen dicken Regentropfen im Nacken und bekam eine leichte Gänsehaut.
    »Hmm«, brummte Kook, als ihm der Regen auf den Kopf prasselte. »Das hat uns gerade noch gefehlt.«
    »Ja«, stimmte Keepfit zu. »Eine Reise ohne Rege n – das wäre ja auch zu schön gewesen, um wahr zu sein.«
    »Schön? Du hast wohl vergessen, dass wir uns dem Feind in die Arme werfen!«, hielt Goldmerry mit seiner schrillen Stimme entgegen.
    »Bei diesem Sturm bräuchten wir Yellowbeard am Steuerrad«, sagte O’Fire melancholisch.
    Die Carpenter schaukelte jetzt heftig auf den Wellen. Die Gischt schoss meterhoch empor, wenn das Schiff auf die Wasseroberfläche platschte.
    Spinn sprang auf. »Na los, worauf warten wir? Lassen wir unser Schiff auf den Wellen tanzen!«
    O’Fire lächelte: »So gefällst du mir, Junge!«
    »Ja, das ist die richtige Einstellung«, stimmte Kook zu. »Ganz wie es sich für einen echten Piraten gehört!«
    Die vier blickten sich an und riefen dann einstimmig: »Ja!«
    O’Fire strahlte. Wenn seine Kameraden so überzeugt waren, wie konnte er es dann nicht sein? »Bravo, Spinn!«
    Spinn schaute seine Kameraden verwirrt an. »Wollt ihr mir vielleicht verraten, was hier los ist?«
    Die vier brachen in ein schallendes Gelächter aus, das sogar den aufziehenden Sturm übertönte. »Hast du immer noch nicht verstanden?«, fragte O’Fire.
    »Bin ich etwa jetzt ein Pirat? Ein echter Pirat?«, fragte Spinn unsicher.
    Unter dem struppigen Bart verzog Kook den Mund zu einem breiten Lächeln. »So könnte man das sagen, mein Freund.«
    Spinn war gerührt. Endlich, nach so langer Zeit, nach all den Kämpfen und Gefahren: Endlich hatten sie ihn akzeptiert. Endlich war er einer von ihnen!

Die Rache des Ozeans

    Das Unwetter war in vollem

Weitere Kostenlose Bücher