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Der Schwur: Schwerter des Zorns 1 (German Edition)

Der Schwur: Schwerter des Zorns 1 (German Edition)

Titel: Der Schwur: Schwerter des Zorns 1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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bequemen Stuhl und leistest diesen beiden prächtigen Burschen eine Weile Gesellschaft?«
    »Aber gerne doch.« Die Blutklinge verbeugte sich vor dem schlotternden Diener und setzte sich auf einen Stuhl unmittelbar vor dem Eingang zur Küche.
    »Lass dir nicht zu viel Zeit«, rief er Bahzell hinterher. »Ich habe meine Balalaika oben gelassen und ohne sie kann ich die Leute nicht lange unterhalten.«
     
    Die Küche des Braunen war nicht besonders sauber, und Bahzell rümpfte die Nase, als er die Schwingtür aufstieß und ihm der Gestank von ranzigem Fett und verfaultem Gemüse entgegenschlug.
    Der Wirt stand mitten in der Küche und sprach aufgeregt mit einem weiteren Knecht. Der warf gerade seinen Umhang über, als Bahzell und Tothas hereinkamen, und beide, Knecht und Herr, erstarrten zu Salzsäulen.
    Der Pferdedieb hakte seine Daumen in seinen Gürtel und wiegte sich sacht auf den Ballen, während er beinahe herzlich lächelte, was in dem Gesicht des Wirtes ein heftiges Zucken auslöste.
    »Das … ist alles, Lamach«, sagte der kleine dicke Mann, und der Knecht setzte sich in Richtung Tür in Bewegung, blieb jedoch nach einem Schritt wie angewurzelt stehen, als Bahzell sich durchdringend räusperte. Dann sah er sich um. Der Hradani musterte ihn mit geneigtem Kopf.
    »Du wirst doch nicht etwa unseretwegen weglaufen, Lamach, hm? Dann müsste ich ja annehmen, dass du uns nicht magst.«
    Er winkte dem Knecht mit dem Finger. Lamach schluckte, aber seine Füße bewegten sich fast gegen seinen Willen und trugen ihn zu dem Hünen von Hradani.
    »Braver Junge!« Bahzell sah Tothas an. »Willst du nicht Lamach hinausbegleiten, Tothas? Ich möchte nur kurz mit seinem Herrn plaudern, und wenn ihr beide dafür sorgt, dass unser Gespräch ungestört verläuft, kann sich der gute Lamach auf den Weg machen, sobald wir fertig sind. Es sei denn, natürlich, sein Herr kommt zu der unverhofften Erkenntnis, dass sein Botengang überflüssig wäre.«
    Tothas nickte knapp und winkte Lamach in den Flur hinaus. Die Türen schwangen hinter ihnen zu. Bahzell blickte auf den fetten, blassen, schwitzenden Wirt hinunter und verschränkte die Arme vor seiner muskulösen Brust.
    »Keine Angst, mein Freund«, beruhigte er ihn. »Zweifellos hat man dir alle möglichen Ammenmärchen über mein Volk erzählt, und obendrein jede Menge schrecklicher Geschichten. Aber ich gebe dir mein Wort darauf, dass sie nicht wahr sind. Immerhin sind wir mittlerweile beinahe so zivilisiert wie dein eigenes Volk, und unter uns beiden so zivilisierten Männern verspreche ich dir, dass ich dir kein Härchen krümmen werde. Allerdings …«, seine Stimme blieb ruhig, aber seine Augen funkelten, »muss ich einräumen, dass uns einige Dinge bedauerlicherweise rückfällig werden lassen. Lügen, zum Beispiel. Ich habe sogar einmal erlebt, wie ein Angehöriger meines Stammes einem armen Kerl beide Arme ausgerissen hat, nur weil der ein bisschen geflunkert hat. Hinterher hat es ihm zwar furchtbar Leid getan, aber …«
    Er zuckte die Achseln und der Wirt wimmerte leise. Bahzell ließ ihn eine lange Minute in seiner Angst schmoren, und als er fortfuhr, klang seine Stimme so hart wie Stahl.
    »Ich habe so das Gefühl, dass du mehr über diese ganze Angelegenheit weißt, als du zugeben magst, mein Freund.«
    »N… n… nein!«, keuchte der Wirt.
    »Oh!« Bahzell spitzte die Ohren. »Habe ich da etwa eine Lüge gehört?« Er löste die Arme und der Wirt zuckte entsetzt zurück, aber der Hradani kratzte sich nur nachdenklich das Kinn.
»Nein«, sagte er nach einem Augenblick, »nein, ich habe sicher keine Lüge gehört, aber du solltest etwas deutlicher sprechen, Freund. Einen Moment lang habe ich doch tatsächlich geglaubt, du hättest ›nein‹ gesagt.«
    »I… I… Ich...« Der dicke Wirt stammelte, und Bahzell runzelte die Stirn.
    »Hör jetzt genau zu«, sagte er strenger. »Du hast dir schon fast ins Hemd gemacht, bevor Brandark dich heute Morgen heraufgeholt hat. Du wusstest, dass etwas nicht in Ordnung war und hattest auch durchaus eine Ahnung, um was es sich handelte. Und zwar lange, bevor diese Tür zu Bruch ging. Unter diesen Umständen muss ich mich natürlich fragen, wohin du Lamach so eilig senden wolltest. Mir drängt sich der Eindruck auf, du wolltest jemanden warnen, dass ich ihn vielleicht jagen würde. Siehst du, ich bin nur ein einfacher Hradani, aber in meinem schlichten Weltbild ist ein Mann, der weiß, was meinen Freunden passiert ist und es mir

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