Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Schwur: Schwerter des Zorns 1 (German Edition)

Der Schwur: Schwerter des Zorns 1 (German Edition)

Titel: Der Schwur: Schwerter des Zorns 1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
Vom Netzwerk:
ihre Genossen, größer, stärker und bekannt für ihren Mut, der allerdings häufig in Unbesonnenheit umschlagen konnte. Selbst die Wildwasser-Hradani die jenseits ihrer Insel auf der anderen Seite des Kanals lebten, hatten gelernt, ihnen mit Respekt zu begegnen, trotz ihres Größenvorteils. Was für Bahzell heute Nacht jedoch viel wichtiger war: Die Marfang-Halblinge waren die besten Seeleute in Norfressa, trotz ihrer kleinen Gestalt, und außerdem hassten sie die Roten Lords leidenschaftlich, weil die Halbelfen jeden freien Handel behinderten.
    »Aye, so ist es«, bestätigte der Halbling »Die Reling wartet immer noch auf dich.« Er deutete viel sagend auf die Bucht.
    »Ihr habt eine Menge Mumm für fünf winzige Burschen mit Küchenmessern, das muss ich zugeben«, erwiderte Bahzell gelassen, und der Halbling lachte gackernd.
    »Vielleicht, aber wir sind zu fünft, und du selbst hast auch nur einen Zahnstocher, Lulatsch!«
    »Ach wirklich?«, murmelte Bahzell und hob seine leere rechte Hand, während er ein kurzes Stoßgebet murmelte, dass er Tomanâk in dieser Nacht im Schiffholz richtig verstanden hatte. Die Halblinge blieben misstrauisch stehen und er holte tief Luft.
    »KOMM!«, brüllte er. Die Halblinge wichen vor Schreck über die bloße Lautstärke seines Organs etwas zurück, doch dann taten sie noch einen großen Schritt nach hinten, als nach einem halben
Lidschlag eine ein Meter fünfzig lange Klinge in Bahzells Hand auftauchte. Die leere Scheide fiel polternd auf die Decksbalken.
    »Es hat tatsächlich gewirkt«, murmelte Bahzell. Er legte beide Hände an den Griff, senkte jedoch die Spitze der Klinge friedfertig auf das Deck und lächelte den Sprecher an. »Ich denke, das ist vielleicht doch ein wenig mehr als ein Zahnstocher, Freund«, rief er freundlich. Der Halbling schluckte.
    »Wie … Wie …?« Er schüttelte sich und räusperte sich dann vernehmlich. »Wer in Korthralas Namen bist du und was willst du?«
    »Ich heiße Bahzell Bahnakson, Prinz von Hurgrum, und ich brauche Euer Schiff.«
    »Prinz von …?«, fragte der Halbling ungläubig und unterbrach sich mit schallendem Gelächter. »Aye, natürlich, ein Prinz! Was solltest du auch sonst sein?« Er musterte den nackten Hradani anzüglich von oben bis unten und zwirbelte erneut seinen Schnurrbart. Bahzells Ohren zuckten amüsiert über seinen Tonfall, doch sein Blick war genauso hart wie der des Halblings. Und er nickte.
    »Das bin ich, Freund, und außerdem Tomanâks Paladin.« Die Halblinge schauten sich ungläubig an und Bahzells Stimme wurde härter. »Darüber würde ich nicht lachen, denn für solche Respektlosigkeiten bin ich nicht in der Stimmung.« Er hob leicht die Spitze seines Schwertes, und der Sprecher hielt seine Gefährten mit ausgestreckter Hand zurück, als sie sofort auf diese Herausforderung reagieren wollten.
    »Langsam, Jungs.« Er hatte Bahzell nicht aus den Augen gelassen. Mittlerweile verkündete das Trampeln von Füßen auf dem Gang, der hinunterführte, dass die Mannschaft die Ereignisse da oben an Deck bemerkt hatte. Aber weder er noch Bahzell würdigten sie eines Blickes. Die beiden starrten sich in der Dunkelheit an, bis der Halbling die Brauen hob und fragend auf Bahzells Schwert sah. Der Pferdedieb drehte es leicht, und das Licht fiel auf die Symbole, die Tomanâk in den Stahl eingraviert hatte. Der Halbling nickte und ließ seine Klinge sinken.
    »Wohlan denn, Bahzell Bahnakson«, sagte er gelassen, »ich bin Evark und der Herr dieser Schönheit. Wenn du sie brauchst, so bin ich derjenige, mit dem du reden musst, also solltest du mir eine gute Erklärung liefern, warum ich meine Zeit damit verschwenden sollte, dir zuzuhören!«
    »Ich will nicht unhöflich sein«, antwortete Bahzell freundlich, »aber ich glaube, dies hier …«, er drehte sein Schwert, »ist eine gute Erklärung.«
    »Schon möglich«, gab Evark zu. »Du kannst uns damit vielleicht sogar alle in Fischfutter hacken, was Tomanâk allerdings kaum gefallen dürfte. Zudem hättest du anschließend noch ein weit gravierenderes Problem am Hals, mein Freund. Es sei denn, du hast noch eine Mannschaft irgendwo in deinen Taschen, hm?«
    Bahzell lachte, lehnte sich zurück und stützte sich auf sein Schwert.
    »Du hast Schneid, Evark, wahrhahftig! Gut, ihr wollt also einen Grund hören. Glaubt ihr, dass wir unsere Schwerter so lange bei uns behalten können, dass ich euch einen geben kann?« Er ließ die Geldstücke in seiner Börse klimpern und

Weitere Kostenlose Bücher